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sprach er die Worte: „Mein Wille ist Gottes Wille, und so gebiet' ich dir Stille!" Dann schlug er ein Kreuz über die Wunde und verband sie von neuem. Und von dem Augen blick des Versprechens an soll sich die Wunde geschlossen und das Bluten nachgelassen haben. Außerdem wird gesagt, daß die Wunde mit außerordentlicher Schnelligkeit verheilt sei. — Im Vorstehenden habe ich versucht, einen kleinen Beitrag zu dem Kapitel „Abergläubisches in der Lausitz" zu liefern. Ich bin mir vollauf bewußt, daß ich das Thema noch lange nicht erschöpfend behandelt habe, da es hierzu eines jahrelangen Studiums bedürfte. Trotzdem hoffe ich aber, daß meine Arbeit doch auch einiges Neues enthalten wird. Hervft rnr Gornrner Manckmal kommt dann ein stiller Llbend, Lils sei der Sommer längst vorbei. Du nickst und sinnst: Ja, längst vorbei.... Und siebst und sinnst in diesen ttdend. Und eine Sand katzt matt ins Leere Und okne Glauben. - Längst vorbei . ... Nur ein Gedanke: Längst^vorbei .... vu wendest dick und starrst ins Leere. Vas weiße, weiße Meid! Oer Sommer Ging okne Nosen nun vorbei, Ging dir vorbei, ging mir vorbei, O weißes Meid! vakin der Sommer. Gustav Wolf, Weifa. Ein Mussum bloßem Speicher? Erreichtes und Erstrebtes m Sommer 1923 wurde nach längeren Nmbauten unser Stadtmuseum in Zittau eröffnet, im Herbst daraufdas Heimat-Muse um für Geologie undVorgeschichte. Die zahlreichen, zum Teil sehr wertvollen Neuerwerbungen — über die alljährlich berichtet wird — zeigen, daß an ihrem inneren Ausbau immer weiter gearbeitet wird; und Tausende von Be suchern mit erstaunten und freudigen Gesichtern beweisen, daß die Museen Stätten der Bildung und inneren Freude geworden sind. Das Heimatmuseum ist vorderhand auf Steine und vorgeschichtliche Funde unserer Heimat beschränkt. Sur notwendigen Ergänzung gehören noch heimatliche Tiere und Pflanzen. Erst dann wird sich der Ning schließen zwischen der Landschaft und ihren Bewohnern. Das ist ein Siel, welchem man schon in wenigen Jahren nahe kommen kann. Aber über diesen Heimatgedanken hinaus reichen die Pläne: Die Schaffung eines allgemeinen naturkund lichen Museums in unserer Stadt. Auch hierzu ist das Material zum Teil schon vorhanden: Die Sammlungen des Realgymnasiums. Vor Jahren schon — als sie noch in den alten Näumen untergebracht waren — zeigten fünf überaus starkbesuchte'Führungen das rege Interesse in allen Kreisen der Bevölkerung. Bereits im vergange nen Winter wurden durch den Ämbau des Johanneums jene Sammlungen mit dem Heimatmuseum räumlich ver bunden, aber erst nach dem diesjährigen An- und Nmbau endgültig'aufgestellt. Ist man auch noch weit von dem Siele eines naturkundlichen Museums entfernt, so bilden die vorhandenen Schätze doch schon einen wesentlichen Grundstock hierzu. Da es von vornherein klar war, daß selbst im gün stigsten Falle der Platz beschränkt bleibt, so müssen neben die zum Museum vereinigten und ausgebauten Samm lungen noch Teilausstellungen treten. Diese können alle 4—5 Wochen wechseln und Sonnabends und Sonn tags besichtigt werden. So lassen sich vorführen: Nnsere Frühlingsboten, die Pflanzen des Sommers, des Herbstes, unsere Kultur pflanzen, die Ankcäuter, Gartenblumen. Laubbäume und Sträucher, die Nadelhölzer, die niedrigen Pflanzen, besonders dis Pilze usw. Aus dem Tierreich können vorgeführt werden: Die Vögel in Haus und Hof, auf Feld und Wiese, im Walde, am Wasser, die Zugvögel, unsere Standvögel, Säuge tiere der Heimat, Kriechtiere und Lurche, Fische, Käfer, Schmetterlinge, Muscheln und Schnecken. Beziehungen zwischen Pflanze und Tier, Tier und Mensch. An Sonder-Ausstellungen aus dem Reiche der Steine: Die nutzbaren Mineralien und Gesteine (geglie dert in: Lausitz, Sachsen, Deutschland und Ausland), die Erze, die Brennstoffe, die Entwicklung des Lebens auf der Erde (Versteinerungen). Diese Teil-Ausstellungen bieten Stoff für^mehrere Jahre, ohne daß eine Wiederholung einzutreten braucht. Sodann besteht die Aussicht, daß wertvolle Privatsamm lungen ihre Schätze zur Verfügung stellen werden zur Ergänzung dieser Sonderausstellungen. Deren Aufgabe aber wird erst erfüllt sein, wenn gleichzeitig auch kurze Führungen stattfinden und durch kleine Zeitungsartikel „der Boden etwas vorbereitet ist". Auf Wanderungen wird ein großer Teil des Materials zusammengetragen und in Schülerllbungen für das entstehende Museum ver arbeitet. Dann leistet bie Schule noch mehr Dienst für die Allgemeinheit, als es bisher möglich war. So kann auch das Museum niemals ein toter Speicher von unzäh ligen schönen und merkwürdigen Dingen werden, sondern muß belebend wirken, d. h. auch zunächst Fernerstehende werden mit in den Jnteresjenkreis gezogen, der ja letzten Endes wieder für die Allgemeinheit arbeitet. Die ein zelne Schule kann dank der vorhandenen Schätze und der Arbeitsmöglichkeiten nur der räumliche Mittelpunkt, der Kristallijationspunkt sein. Später wird die Arbeit auch über den Nahmen der Schule hinauswachsen. In erster Linie ist zu dieser Mitarbeit und zum inneren Ausbau die naturwissenschaftlich interessierte Lehrerschaft berufen, deren Schülern ja auch das hier Geschaffene zugute kommt. Ebenso sind dazu aufgefordert alle Freunde unserer schönen Lausitzer Heimatnatur. — Darum nicht lange zögern und beraten, sondern frisch ans Werk! Dr. L. Heinke. ISomrnertag tn Stabduslh Im vork des Hags Sesckättigkeit; Vie Ernte wird kereingetakren, Llm Kriegerdenkmal sind im Streit Zwei jungen böse in den Saaren. Großmutter stekt am Sartsntor, ven Zaun umwildern Sommerblumen. Im Sckulkaus singt der kinderckor Ein Lied mit löerz und viel Volumen. Sonst ist sie ruksam - still, die Welt, ver Simmel lauter blaue Seide. Sern blitzt — wie (vokn durcks blonde Seid — Lin Spreewaldkind im Sesttagskleide. M.irx Seidig.