Volltext Seite (XML)
Nr. 18 Gberlauflher Helmatzettung 25S lich des Bubenikgipfels eingebetteten bis kopfgroßen und nur wenig abgeschliffenen Basalttrümmer, deren Herkunft zweifelsfrei sestzustellen ist, beweisen uns heute wie die vielerorts auf anstehendem Gestein aufgefundenen Gletscher schrammen (bei Großschweidnitz u.a.O.) die Bewegungs- richtung dieser Inlandeismassen. Den am besten ausgebildeten Basallschweif besitzt der Löbauer Berg, dessen Nephelindolerit im Geschiebelehm in südwestlicher Richtung in einer Entfernung von 20 Kilometern (Finkenhübel bei Warnsdorf) nachzuweisen ist. So bietet der Bubenik eine Fülle von Problemen geolo gischer Natur. Aber auch sonst bildet der Berg zu jeder Jahreszeit ein Idyll heimatlicher Natur. Der bunte Bauern buschwald, die grünen mattenartigen Wiesenhänge mit vielen teilweise selten gewordenen Pflanzen und nicht zuletzt die trotz der geringen Höhe reizvolle Aussicht, die bis zu den fernen Höhen des Isergebirges reicht, lohnen, wie schon ein gangs erwähnt, einen Ausflug nach hier. Literatur: 1. Möhl. H. Die Basalte und Phonolithe Sachsens, I4ova ^.cta Leop.-Carol D. Akad. d. Naturs. Bd. XXXVI. Nr. 4. Dresden 1873. S. IOl-102. 2. Beyer, O. Der Basalt des Großdrhsaer Berges und seine Ein schlüsse sowie ähnliche Vorkommnisse a. d. Obcr'lausitz. Tschermaks min. u. pctroar. Mitt. Bd. X. Wien 1888. S. I—51, auch In. Diss. Wien 1888. 3. Sekt. Hochkirch —Czorneboh der Geol. Spez.-Karte von Sachsen <Bl. 55) v E. Weber. Leipzig 1894. Erläut. S. 15—16. 4. März. Chr. Berg und Tal der Heimat. Geol -geogr. Wande rungen in der Amlsh. Löbau. Löbau 1908. (2. Ausl.) 5. Beger, P. I. Geol. Führer durch die Lausitz. Berlin 1914. S. 250-251. 6. Lausitzer Wanderbuch. l. Teil. Dresden 1922. S. 135. 7. Beier, Elisabeth Die Vulkanbcrge der säärs. Obcrlausitz. Mitt. Brr. s. Erdkunde. Dresden 1924. S. 183—230. Der GeHatz auf dem Croenelvoy Mittag spannt dis Glutsnjchwingen Regungslos. Sein Goldgefiodee Gleißt. Sein Fsuerauge funkelt Sengend in dis Gründe nieder. Lzorneboh, dis schwarze Schlange, Dehnt sich trag im heißen Drodsm, Schillernd, zauberisch umspielt Don des Mittags Flimmerodem. »Mutter, horch, der Schwarzspecht klaget, Hinter Felsen klingt sein Stöhnen." Mutter angstvoll schlägt drei Kreuze, Arms Seels zu versöhnen. Fragebergss Felsen türmen Drohend träge Mldgestaltsn, Stier mit grauen Augen grinsen Dis versteintsn Urgewalten. Moose mit den feuchten Pfötchen Schlüpfern überm dumpfen Grunde, Bäume sturmzerrijjne Leiber Hocken schweigend in der Runds. »Nein, o Kind, der Schwarzspecht ruft nicht, Hirte sitzt in Felsenkammer, Singt aus seinem steinern Käfig Immer, immer seinen Jammer. Dort aus jener Felsenjpalte Guolln des Goldes Saubsrflutsn, Lockten wie das Her; der Tiefs, Spielten wild in ihren Gluten. Blaulicht drang aus dunklem Schachte, Hirte schöpfte mit den Händen, Nieder sprang er, keuchend abwärts Don den grauen, kühlen Mänden. Doch sein Hut — vergessen lag er, Seiner Liebsten liebe Gabe, Aufwärts stürmt er, wieder aufwärts, Noch einmal zum Felsengrabs. Hut — da war er, schnell ergriffen — Aber schrillend Felsen lachen, Dunkle Arme gierig greisen. Ferne Tore donnernd krachen. örst du, Kind, der Schwarzspecht ruft nicht, irts sitzt in Fslfsnkammsr, ingt aus seinem steinern Käfig Immer, immer seinen Jammer." Mittag spannt die Glutenschwingen Regungslos. Sein Goldgesieder Gleißt. Sein Feueraugs funkelt Sengend in die Gründe nieder. Dringt in schwarze Felssnrisje, Trügerisch dis Tiefen flimmern — Gelbe Flechten, goldne Schätze, Dia im Gleißsjpiele schimmern? K. Großröhrsdorf ums Jahr 1840 Von Fr. Bernh. Störzner von 1840 und 1926 erscheinen wie zwei verschiedene Orte! Wer Großröhrsdorf bei Pulsnitz MMW E 80 Jahren gesehen hat, der würde es heute kaum wiedererkennen, so gewaltig sind die Umänderungen, die Wandlungen, welche der Ort im Lause der letzten 80 Fahre durchgemacht hat! Die Dorsstraße war 1840 noch ein höchst primitiver Fahrweg. Die Ufer der Röder waren von Gebüsch, von Erlicht und von Weiden gesäumt. Es gab manche sumpfige Stelle am Wege. Das Dorf hatte streckenweise noch Epreewaldcharakter. Ein großer Sumpf befand sich am Brücknerschen Gute. Das war damals eine recht unheimliche Stelle. Hier hüpften nachts Irrlichter umher und erschreckten furchtsame Leute. Nach der Sage soll dort eine Kutsche mit Pferden und mit Fuhrmann aus Nimmerwiedersehen versunken sein. Ächzen und Stöhnen habe man dort nachts oft vernom men. — Die Dorfstraße befand sich im denkbar schlechtesten Zustande. Sie hatte tiefausgefahrene Löcher,- die nur gelegent lich einmal mit einer Handvoll Steine ausgebessert wurden.. Es gab auch noch keine Straßenbeleuchtung, und in dunklen Nächten wagte es niemand, etwa aus dem Oberdorfe in das Niederdorf und umgekehrt zu wandern. Wurde jemand, der doch diese Strecke gehen mußte, von der Nacht überrascht, so blieb er lieber bei Bekannten Übernacht. — Das äußere Ge präge der Häuser war allerdings idyllischer. Die meisten Ge- bäude trugen noch weiche Bedachung, selbst auch das damalige Schulhaus und das alte Erb- und Lehngericht. Bor letzterem, das erst 1887 abgebrochen worden ist, befand sich die Bann- säule, die noch aus dem Jahre 1549 stammt-. — Recht originell war das im Jahre 1726 erbaute Mörbitz'sche Gut.— Mit der Herstellung der jetzigen schönen Dorfstraße verschwand manch Idyllisches Plätzchen rechts und links derselben. Manches recht lauschige Gebüsch- und Strauchwerk, das unzähligen Sing- vögeln und anderem Getier zum Aufenthalt diente, ging ver- loren. Mit jenen Gebüschen schwand auch mancher Bogel, der seitdem nicht wieder ins obere Rödertal gekommen ist, so u. a. der herrliche Eisvogel. — Recht eigenartig war die Tracht der Bewohner. Wer 1889 mit in Dresden zum 800jährigen Wettin- jubiläum weilte und den historischen Festzug gesehen hat, dem werden damals auch die „Rödertaler" in ihrer kleidsamen Volkstracht ausgefallen sein. Man redete 1840 noch von einer besonderen Tracht der Großröhrsdorfer. Recht gefällig war die Kleidung der Frauen, die den Kopf mit einem Tuche aus feinster Seide zierten. Ihre Füße kleideten sie mit ganz be- soliderer Borliebe mit weißen Strümpfen. Die Männer trugen schwarze, blaue oder grüne Mützen mit Fell und mit Ohren- klappen. Sonntags trugen sie beim Kirchgänge einen langen