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L MW Mitteilungsblatt der Gessllschast für Anthropologie und Nrgsschichte dsrGberlausitz-Dautzen,1dec Mittelstells für Hsimatforschung im Mark graftum Gberlausih fDautzen, Stieberstrasss 36), des Vereins für Heimatsorschung zu Crostau, Kirschau und Schirgiswalde, der Gesellschaft für Heimatkunde, Hoyerswerda sowie des Verbandes „Lujatia" der Humboldt-, Fortbildungs- und Gebirgsvereine der Gberlausih. Hauptschristleitung Gtto Marx, Reichenau, Sa., unter Mitwirkung bewährter Hsimatjchriftstellec. Manuskripten ist Rückporto bs'izufügsn, da sonst ein Anspruch aus Rücksendung nicht besteht. Nnberschtigter Nachdruck aus der „Gberlausihsr Heimatzsitung" wird strafrechtlich verfolgt. Erfüllungsort und Gerichtsstand für Bezieher und Inserenten Reichenau, Sa. Postscheckkonto: Leipzig Nr. 27534. Bankverbindung: Gewerbebnnk und Girokasjs Reichenau Nr. 16. Gbsclausitzsr Dank, Abteilung der Allgemeinen Deutschen Lredit-Nnstalt, Zittau. - Blökten fün Heimatkunde Schristleitung und Geschäftsstelle in Reichenau,Sa. IvnnspnecherNr 21S Gefcnlcriie nskLLkenaku^ Dnucf u. Verlag.Alwin (Int). Otto Mai^) Südlausttzer Lltachrichien, Reichenaus Sa. Nr. IS Sonntag, 8. August (Ernting) 192S 7. Jahrgang ven LS ti, »er »aI»n^oseiU>trts«k,l»ft Ctvau von «o»tr«g«» re»t»en sttr »ervonvsverktnr »in W»n«-»yalvjay» 1S2S/L7 OLK VOLAND Ausruf zur Mitarbeit an einem Wüstungsbuch der Oberlausitz Dorf und Stadt unterliegen den Gesetzen des Lebens: MW Sie entstehen, wachsen und gedeihen, stechen dahin oder WW sterben jäh durch Schicksalsschlag. Aus grauester Vor- zeit geben uns die Bodenfunde Nachricht über einstige nun abgestorbene Siedlungen unserer Heimat. Wo ehedem sich freundliche Hütten um einen Dorfplatz scharten, zieht heute der Pflug des Landmanns seine Türchen, weidet heute auf frischem, grünen Rasen die Herde. Die Zahl der namenlosen'vorgeschicht- lichen Dörfer ist grotz, aber auch aus dem urkundlich erhellten Abschnitt unserer Heimatgeschichte klingt so manche Nachricht herüber zu uns und spricht von einem alten Dorf, das ehedem auf der Ortsflur lag und kündet seinen Namen, der bis heute noch an Wald und Acker haften blieb. All diese in geschicht- licher Zeit untergegangenen Ortschaften nennen wir Wüstungen. Ihren Spuren nachzugehen, ist nicht nur eine reizvolle Auf- gäbe, sondern auch ein Gebot der Heimatliebe. Unfern Ber- storbenen setzen wir Denkmale, aber die Stätte des Wirkens unserer Voreltern, die Stelle, da ihre Hütte, ihre Heimatstatt war, ist vergessen. Krieg, Mordbrand und Wirtschaftsnot zer- störten viele Ortschaften der Lausitz. Keine Schrift erzählt von ihren Schicksalen, versunken und vergessen ruhen sie in der Zeiten Grund. Nur leise raunt die Sage von ihrem dunklen Spruch, nur von ferne tönen die Glocken der Vergangenheit zu uns Lebenden herauf: Auch die Oberlausitz hat ihr Bineta, zwar liegt es nicht auf dem stillen Meeresgründe, aber brauner, fruchtender Acker deckt so manche Dorfstatt und über jener grünt der stille Heidewald. So soll denn einheimatltchesGedenkbuch geschaffen werden, das alle Nachrichten über einstige Heimstätten unseres Landes zusammensaßt und ihre Reste aufzeichnet. Zahlreiche bewährte Heimatforscher haben ihre Mitarbeit daran zugesagt. Aber auch an alle Heimatfreunde jeglichen Standes und Alters ergeht die Bitte um Hilfe bei diesem Heimatwerke. Möchten doch recht viele ihr Wissen um die Vorzeit der Ortsmark mit teilen, möge doch niemand glauben, daß ein Bruchstück der Kindheitserinnerungen zu gering sei, festgehalten zu werden. Aus hundert kleinen Bausteinen wollen wir das Tor zum Totengarten der Lausitzer Dörfer errichten und darinnen das Gedenken jener pflegen, die aus dem Kreise der Lebenden ab- geschieden. Mittelrtrlle für Wmattorrchimg Im Marlrgranum Oderla«ritt Bautzen, Stieberstraße 36. Cthwittvlein 2m Volkston Fliegt ein Echwälblein im Städtlein — Zi, with l zi, ziwithl Rust lustig ins Fenster: „Mein Mädel, komm mit!" „Hab im Häuschen viel Arbeit — Lebe wohl, Schwälblein mein! Grüss den Herzallerliebsten Nnd dis Koseblümelein l" „Ach, wie schade, mein Mädchen. Si, withl zi, ziwithl Nehm ins Schnäblsin ein Blümchen, Spricht: Vergiss mein nur nicht l" R. Goldschmidt.