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dort wohnte, hat ein Fluch gelegen. Da hat der Blitz in das Schloß geschlagen und alles war weg. Und: auf dem Kott- mar in der Nähe des Goldbornes läßt sich zuweilen ein weißes, verwunschenes Fräulein sehen mit langem, gelbem Haar. Der Elfensabbath: Willkomm führt uns auf den Sonnenberg bei Waltersdorf. Die Sagen, die sich an den Berg knüpfen, mögen so erzählt worden sein: Uber den Sonneberg ging niemand gern allein, weder am Tage, noch bei Nacht, denn es hieß, daß manchem wunder bare Dinge oorgekommen seien. Einige wollten sogar tod krank davon geworden sein. Bestimmter sprach sich freilich niemand darüber aus, nur soviel war zu erfahren, daß vor sehr, sehr langer Zeit „das gute Volk" in dem grünen Hügel verschwunden sein sollte, als ringsum auf allen Orten so viele Kirchen entstanden waren und das Geläut der Glocken über Berg und Wald erklang. Manche erzählten auch, daß man des Nachts, wenn es still sei und der Mond recht klar scheine, wundersame Weisen aus dem Berge singen hören könne. Ein armes Mädchen wollte einmal einen ebenso armen Burschen heiraten. Aber zum Heiraten gehört Geld. Und so konnten sie nicht zusammenkommen. Einst ging das Mäd- chen über den Sonnenberg. Da ist ein Zwerg gekommen. Und dort hat es eine Kette aus vertrockneten Pilzen gekriegt. Und zu Hause sind die Pilze zu Goldstücken geworden. Echte sagenhafte Züge scheint mir auch die Erzählung zu enthalten, die Willkomm im Elfensabbath vom Ursprung der elbischen Gestalten gibt: Die Elfen waren vor langer Zeit im Himmel. Damals gehörten sie allesamt mit zu den Engeln, waren stattliche, schöne Leute, gingen in glänzenden Gewändern umher und saßen zur Rechten Gottes. Nun begab es sich aber, daß der oberste Engel unzufrieden war mit dem alten Regiment im Himmel. Er stiftete darum Unfrieden an, wiegelte wohl die Hälfte aller Engel auf und versuchte mit ihrer Hilfe den alten rechtmäßigen Herrscher Himmels und der Erden von seinem leuchtenden Thron zu stoßen. Doch der alte Gott packte ihn und seine ganze Anhängerschar am Schopfe und warf sie in den finsteren Höllenschlund. Viele dieser Anhänger waren aber nur verführt und im Herzen nicht schlecht. Sie flehten Gott um Gnade an. Da löste sie Gott aus den Klauen des Satans und verbannte sie auf die Erde. Sie halten während des Sturzes ihre Lichtgestalt beibehaltcn, aber im unendlich verkleinerten Maßstabe. Nun sitzen sie aus freien Hügeln und Wiesenflächen, und nur aller hundert- fünfzig Jahren, am Pfingstsonnabend, ist es ihnen gestattet, in ihrer Weise den Sabbath zu halten. Aber das können sie auch nur dann, wenn sie einen wahrhaft guten Menschen mit Glücksrittern überhäufen. Denn nur so wird ihre große Schuld bei Gott abgebüßt. Diese Erzählung klingt stark an eine böhmische Sage an, die Grohmann im Sagenbuch aus Böhmen und Mähren (I, S. 108) so berichtet: Als Gott die übermütigen Engel aus dem Himmel verstieß, wurden aus ihnen die bösen Geister, die den Menschen bei Tag und Nacht beunruhigen, ihn necken und schädigen. Die in die Hölle stürzten und in die Löcher und Abgründe, das sind die Teufel und die Tod mädchen. Aus denen aber, die auf die Erde fielen, wurden die Kobolde, Schrätteln, die Zwerge, Däumlinge, die Alpe, die Mittags- und Abendgespenster und die Irrlichter. Die in die Wälder fielen, wurden zu Waldgeistern, als da sind: die Hemänner, die wilden Männer, die Waldmänner und die wilden Weiber und Waldfrauen. Jene endlich, da ins Wasser sielen, wurden zu Wassergeistern, zu Wassermännern, zu Meerjungfern und Meerfrauen. Eine Verwandtschaft dieser böhmischen Sage mit der Willkommschen Erzählung ist offensichtlich. Die Ausgestal tung zu einem Elfensabbath mag wohl Willkommsche Er findung und dem Hexensabbath nachgebildet sein. Fortsetzung folgt. Bruno Reichard Vrolog zur« Bergfest der „Lufatir»" «vorn, an» 4. ÄUtt 1SLS * Als man ein Volk von 60 Millionen, Gar schwor bedrängt von wirtschaftlichen Nöten Nnd ausgesaugt von stammesfremden Drohnen, Zn seinem tiefsten Marke wollt' ertöten, Da kam's uns wie ein Gruß von Lichtäonen; 1U Im Frühglanz sah'n den Himmel wir sich röten: Sudetendeutschland zeigte da aufs neue Den Stammesbrüdern Nibelungentreue! Das alte Schlagwort, das uns längst verklungen, ltt Hat damals neue Geltung sich erworben: Zn höchster Not sind sie uns beigesprungen, Bevor die Lebensgeister uns erstorben; Gerettet ward, wofür wir treu gerungen, M Eh' der Zersetzung Hauch es ganz verdorben, m Nnd wir empfingen da aus euren Händen Für. unser Lebenswerk die reichsten Spenden. M Das Aettungswerk gelang. Non uns genommen Ist nun das Joch der quälendsten Bedrängnis: ns Mr wirken wieder zu der Heimat Frommen, Ihr löstet unsre Kraft aus dem Gefängnis l I» Nun fei Deutschöstreich in Gybin willkommen, I Die ihr mit Taten banntet das Nerhängnis, Als uns dec Zeiten Not die Schwingen lähmte M Nnd uns erzwung'ne Müßigkeit beschämte. Lusatia steht wieder nun auf Posten: s Der deutschen Heimat ihre Kräfte gelten, nr Dio nun nicht länger tatenlos mehr rosten, Nnd daß uns keiner soll undankbar schelten, Seid Brüder uns gegrüßt, die ihr im Gsten I Die Grenzmark haltet gegen ganze Welten! So mögen ganze Welten es erfahren: Wir wollen Treue euch um Treue wahren! Mit euch laßt Schulter uns an Schulter ftehon f Für das, was deutsch gewesen, deutsch soll bleiben; rrr Wir lassen uns, wie auch die Stürme wehen, Als willenlos zu Pulver nicht zerreiben; Nnd wenn wir heute neue Saaten säen, I Sie mögen Blüte, reiche Früchte treiben! „Kann uns zum Naterland die Fremde werden Die Heimat ist das Höchste doch auf Erden 1 rrr