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L 1 7. Jahrgang -Nr.1 MW Gescnicriie u nst,Litepatu^ Druct^ u.Derloa^lwin Marz- Südlauslitzer Rachrictsten, Reichens u^Sa. Blasen fün L?eimclifunöe Schristleitung und Gescstästsstelle m Reichenau, Sa. Fernsprecher Nr riS Mitteilungsblatt der Gessllschast für Anthropologie und Ärgefchichte ber «Lveclaulitz-Doutzen, 0er Millel>lelle >ur yeimatfor>chung im Mark graftum Vbsclausitz fDautzsn, Stieberftrape 3S), des Vereins für Heimatsorjchung zu Lrostau, Kirschau und Schirgiswalde, der Gefellfchaft für Heimatkunde, Hoyerswerda sowie des Verbandes „Lusatia" der Humboldt-, Fortbildungs- und Gebirgsversins der Gberlausitz. Hauptschriftlsitung Gtto Marx, Reichenau, 6a., unter Mitwirkung bewährter Hsimatschriststsllsr. Manuskripten ist Rückporto beizufügen, da sonst ein Anspruch aus Rücksendung nicht besteht. Unberechtigter Nachdruck aus der „Gberlausihsr Hsimatzeitung" wird strafrechtlich verfolgt. «Postscheckkonto: Leipzig Nr. 27534. Bankverbindung: Gewsrbebank und Girokasse Reichenau Ne. IS. Dberlausitzer Dank, Abteilung der Allgemeinen Deutschen Lrsdit-Anstalt, Aittau. Sonntag^1V^Zanuar(Hartung) 192S Kurt Walter, Löb«u, Sa. Der Seiger rückt! Ohnmächtig stsh'n wir wieder an der Seitenschwslle und beugen uns der Allgewalt der Seit! «Und wsnn's uns glückt, bleibt noch ein guter Klang uns aus der Seitenwslls, ein ros'gsr Dust noch aus dem Alltagskleid l Erinnerung! Las) uns dich tragen mit ins neue 'fahr hinüber im duftenden und schmucken Festgewand! Erinnerung! Hilf du uns froh sein, scheint einmal der Himmel trüber, als es vom Nltsahrshimmel uns bekannt! Der Hoffnung Stern, er strahle auch im neuen «Jahr auf unfern Wegen und hsls' uns, unser Lebsnswerk zu wsih'nl Gib, tzahr des Herrn: Im Schmerze Starksein l Schaffensfreude l Arbsitssegsn l Lin mutig' Her; voll Lieb' und Sonnenschein! (N Jahreswende! ü X^eiknacbt der Piere Lin Märlein von Theodor Schütze, Sainitz war schon Nackt, und es lächelten alle Sterns. A— Sart und streng ging der §rost über die Serge; in T pälern und Wäldern lag schwer und tief weißer Scknee. §ür die Menschen war Weihnachtszeit; bis in die ärmsten und ödesten Sutten hinein leuchtete ein Widerschein kimmeisgeborener §reude. Nile Piere aber, die ihre Sausung auf freiem §elde, in schweigen dem §orste hatten, durchfroren und durckkungerten Page und Oäckte; lautlos litten die meisten, klaglos starben viele dakin. Nm Seiligen Nbend nun, da die Welt voll Weiks war und alle Winde ringsum feierlich schwiegen, da löste sieb plötzlich einer der tausend blinkenden Sterns vom samtschwarzen Oacktkimmel. Cr schwebte erden- wärts, ward größer und flammender und senkte sich endlich in weitem Sogen in das Waldesdickicbl eines Lausitzer Serges kinab. Nile Menschen, die zu dieser Stunde auf Wegen gingen und auf Pfaden tappten; kielten ihre Schritte an mit Erstaunen und saken erschauernd den wundervollen Stern sinken. „Oer Weiknacktsstern!" flüsterten ergriffen die kindergläu bigen. „Lin Meteor!" rieten andere aus in lautem Lntsücken. ln einem stillen Waldwinkel berührte der goldlicbte Simmeisbote die Lrde; verschneite Sergficbten waren stumme Zeugen seines kommens und dessen, was darauf geschah. Und dies war wunderbar über alle Maßen. Oer Stern nämlich löschte nickt aus, ob auch die Kälte der Oackt und des Schnees ikn griff. Wohl aber sprang mit leisem Seklirr seine Sülle, die einer leuchtenden, gläsernen durcksicktigen Soldkugel glich, und heraus stieg ein zartes, winzig geklügeltes Wesen;