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7. Jahrgang Sonntag, 16. Mai (^Wonnemond) 1926 Nr. 10 MW Mitteilungsblatt der Gesellschaft für Anthropologie und Argeschichte der Gberlausitz-Dautzen.^der Mittslstells für Hsimatsorjchung im Mark graftum Dberlausitz (Dautzsn, Stieberstrape 3ö), des Dsreins für Hsimatforschung ;u Lrostau, Kirschau und Schirgiswalde, der Gesellschaft für Heimatkunde, Hoyerswerda sowie des Verbandes „Lujatia" der Humboldt-, Fortbildungs- und Gebirgsvsreine der Dberlausitz. Hauptschriftlsitung Otto Marx, Dsichenau, Sa., unter Mitwirkung bewährter Hoimatschciftstsllsr. Manuskripten ist Dückporto beizusügen, da sonst ein Anspruch aus Aückjendung nicht besteht. Llnberschtigtsr Nachdruck aus der „Gberlausitzsr Hsimatzsitung- wird strafrechtlich verfolgt. Postscheckkonto: Leipzig Nr. 27534. Bankverbindung: Gewsrbebank und Gicokasje Äsichenau Nr. 1ö. Gberlausitzsr Dank, Abteilung der Allgemeinen Deutschen Lrsdit-Nnstalt, Sittau. GescHieHie Drucfu.Derlag.AlwinMaix (Inh. Otto Marx) Südlaustltzer Nachrichten, Reichenau^Sa. -Blaitep fün L?elmaikunöe Schnstleitung und Geschäftsstelle «'n Reichenau,Sa. Fernsprecher Nr. 21s ladet hiermit dis verehrten Brudervsreine zur VLNVk«- osr vensaxo« i-uiaria für Sonntag, den 6. Zuni, nach Eibau ein. Wanderungen: Spreequelle—Kottmar—Deckenberg— Spitzberg. Besichtigungen: Kunstausstellung des heimischen Kunstmalers Dr. Fritz Krampf. Humboldt-Museum. Versammlung nachmittags 4 Nhr in einem großen, Allen Platz gewährenden Saale. — Näheres wird noch bekannt gegeben. Zahlreichen Besuch erwartet mit Lausitzer Heimatgruß Dkk Ebert, Vorsitzender. kmmg litt wM Mm Oie Lilt-IZautzener I^atstrmkstube von 1476 Von einem alten IZautzener H nter den so mannigfachen Sehenswürdigkeiten I I IZautzens, der alten, tausendjäkrigen Stadt, ist der IZautzener Ratskeller nickt die geringste. Wie überall der Wanderer, wenn er im fremden Städtchen weilt und Land und Leute kennen lernen will, seine Sckritte zum Ratskeller des Ortes lenkt, so mutz er es ganz besonders in IZautzen tun. Zwar das Lleutzere des IZautzener Ratskellers ist nickt ganz seinem 5111er und dem Lkarakter der Stadt mit ikren altersgrauen Mauern und Zinnen entsprechend. Oer Keller befindet sick in dem 1882/83 nack Prof. Lrnst Oiese-Oresden im I^enaissancestil errickteten Sewand- kaus Ocke kZauptmarkt—Innere Lauenstr.,also einem Oebäude, das für IZatzen, die alte Markgrafenstadt; neu und fremdartig wirkt. 5lber die Oesckickte dieses Oewandkauses reickt bis in das I3Iakrkundert zurück; und was es vor allem wertvoll mackt, ist der Umstand, datz bei dem 1881 erfolgten pbbruck des alten Oewand- kauses, das 1472 erbaut worden war, das (Zewölbe des alten historischen Weinkellers erkalten geblieben ist. Oas (Zewölbe mit dem großen 8seitigen granitnen Mittelpfeiler wurde unverändert in das neue (Zebäude übernommen, und so kommt es, daß wir Keule im IZautzener Ratskeller nock die alte I^atstrinkstube voründen, wie sie 1476 unter der Regierung des Bür germeisters IZaltkasar pretsck kergestellt worden ist. Wakrkaktig ein Kleinod, wie es schätzbarer nickt ge dockt werden kann. Nickt sind es altersgraue Mauern, die die würdigen träume des Ratskellers umsäumen, nickt buntfarbige Outzensckeiben in mit Weinlaub um rankten (Zuckkenftercken, wie man sie in Süddeutsck- land so käukig findet. Wie ein erst in neuerer Zeit