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Sa, die fugend unsrer Seit Zeigt ost Dücksichtslosigksit, Die inan wirklich dann und wann Einfach nicht verstehen kann. Höflichkeit man wenig findet, Anstand und Despskt verschwindet, And mit Sitte und Moral Steht es schlecht jo manches Mal. And des Sonntags, gleich vom Morgen Geht es heiter, ohne Sorgen, Statt zu ruhn den ganzen Tag Immer dem Vergnügen nach. Sankt zu Hause Mutter, Vater, Der Erzieher und Berater, Sind sie vorlaut und entsetzt, And man fühlt sich schwer verletzt. Wohl gibts heut' noch brave jungen. Die den Freiheitssturm bezwungen, And befolgen mit der Tat Ihrer Eltern guten Äat; Deutsche fugend, sei vernünftig. Willst du glücklich leben künftig: „Wahre Freiheit allezeit Ist nicht Zügellosigkeit l" E. Meißner, Kreischa. Weg mit den Gefälligkeiten, Lärmen, johlen, immer streiten; Nus der Nrbsit wird nicht viel, Freiheit ist das Lebensziel. Doch du brauchst nicht lang zu fragen, Bitter hört man immer klagen. Daß das junge Volk von heut' Selten jemand noch erfreut. fugend von heute Senkt der Nbsnd sich hernieder. Winkt ja das Vergnügen wieder, Zigaretten, Nlkohol Lun dem jungen Körper wohl. And wie lang dis Herrchen bleiben, Toll ist ost das nächt'ge Treiben; Bei so manchem flotten Sohn Langt bei weitem nicht der Lohn. Viels von den chiken Knaben Müssen schon ein Dräutchen haben, Das zum Kino, Kaffeehaus Sie mit Wonne führen aus. Die Spuren der kleinen Nager finden wir bei der Hasel» nußernte. Die Dorsjungen kennen sie ganz genau. Nur schieben sie den Nußdiebstahl, von denen die massenhaft am Boden liegenden, mit einem Nageloch versehenen Haselnüsse Zeugnis ablegen, den Eichhörnchen zu. Die meisten Nüfse enthöhlt die Haselmausfamilie. Die süßen Kerne wandern zer malmt in die kleinen Magen. Die ausgehöhlten Schalen bleiben liegen. Doch, eine Haselmaus sieht selten ein Hasel» nußsammler. Vorsicht ist deren Lebensgrundsatz, Flucht ihre Rettung vor den Menschen und ihren Feinden, deren es im Walde eine Menge gibt. Der Fuchs schätzt sie als Lecker» bissen. Das Wiesel ist der Salon, den die aufwachsende Hasel mausfamilie wie den Teufel fürchtet. Die aus blauer Wolken» höhe herabstürzenden Raubvögel, oder die wie ein Windstoß durch die Blätter fahrenden Stößer verschmähen die fett gefütterten Haselmäuse ebensowenig wie die Singvögel, die ihr Sommer, oder Herbstkonzert im dichten Gebüsch geben. Längst wären die kleinen Nager ausgerottet, wenn sie nicht so scharfsichtig und scharfhörig wären. Wer eine Haselmaus fangen will, muß früh aufstehen. Oft findet der Läger im Drohnenschlage eine gefangene Haselmaus. Lieben doch die kleinen Nager auch die Ebereschbeeren, vor allen Dingen ihren weißen harten Kern, dem sie mit ihren Spitzzähnen zu Leibe gehen. Haselmäuse werden in nicht allzuseltenen Fällen auch bei Drainagearbeiten auf Waldwiesen ans Tageslicht befördert, besonders dann, wenn diese Arbeiten im Spätherbst bei be ginnendem Frost ausgesührt werden. An der geringen Auf merksamkeit der Arbeiter liegt es, wenn die zierlichen, zu sammengekrümmten Tierchen mit den braunen Erdschollen wieder begraben werden. Dor Jahren habe ich bei einem Ausfluge im Riesengebirge auf dem Wege nach der großen Wegbuche am Schmiedeberg. Landeshuter Kamm nach einem starken Gewitterguß aus der Bergstraße ein tzaselmäuschen gefangen. Wie es dorthin gekommen war, das weiß der Himmel. Jedenfalls fing ich es mit dem Hute, brachte es mit heim und habe es wochenlang im Doppelfenster gehegt. Es war ganz zutraulich geworden, fraß hartes Brot aus der Hand und überraschte uns durch seine weiten Sprünge. Ge wiß hatte es uns in sein kleines Mäuseherzchen eingeschlossen. Es liebte uns. Mehr aber noch die Freiheit. Eines Tages war es fort. Das offene Fenster und der in dessen Nähe aus- Die Haselmaus Ein Naturbild aus unseren heimatlichen Büschen von Plüsch Ke, Lauban er hätte nicht schon von der Haselmaus gehört? Gewiß alle. Wer hat sie jemals gesehen? Gewiß nur wenige. Der Naturfreund, der sie einmal beob achtet, vergißt das zierliche Tierchen, das sich im Haselnuß» gebüsch wohl fühlt, niemals. Wie ein kleines mausgroßes Eichkätzchen sieht sie aus. Graubraun, fast rot ist ihre Farbe. Ihren buschigen Schwanz trägt sie genau wie ein Eichhörnchen. Wenn sie Nüsse nascht, so sitzt sie in aufrechter Haltung zwi- scheu einer Haselnußzwiesel und delektiert sich an dem weißen Kern. Doch, wer hätte dies je gesehen? Der Zufall beschert uns manchmal solch herrliches Augenblicksbild. Doch, wie in Windeseile ist es durch das flüchtige Tierchen, dem Mutter Natur gute Augen und noch besseres Gehör verliehen hat, verwischt und verschwunden. Dazu kommt, daß die Haselmaus ein Nachttierchen ist, das in der Dämmerung ausgeht und in der Dämmerung wieder heimkehrt. Also ein rechter Nacht schwärmer. Nur mit einem Unterschiede von den Menschen kindern, die der Dolksmund zu jener Kategorie rechnet. Bei den Haselmäusen gehen die Frauen, die Damen, selbst die noch unbemannten Iüngferlein mit auf die Nachtschwärmerei aus. In Hellen Sommer» und Herbstmondnächten klettert das lustige Bölklein in eifriger Beschäftigung auf den Haselbüschen umher. Wozu wohl? Hier hat ihnen Mutter Natur ihren reicyen Tisch gedeckt. Im Frühling gibt es zarte Knospen. Im Sommer saftige Rinde. Und im Herbste süße, würzige Hasel» Nüsse in großer Zahl. Oft ist die Zahl so groß, daß die Hasel» Mäuse sogar an ihre» Wintervorrat denken. Dort, wo der Haselstrauch aus dem grünen Waldgrase aufstrebt, ist ein Wurzelloch mit vielen Höhlungen. Gerade räumlich groß, um als Wohnung und Vorratskammer gebraucht zu werden. Eine Wohnungsnot kennen die Haselmäuschen nicht. Da sind wir Menschenkinder schlimmer daran. Der erste Frost vertreibt die muntere Schar. Im Erdschlupfwinkel schläft Haselmaus mann und Frau, alt und jung, Kind und Kegel. Doch, der neue Frühling erweckt die muntere Schar wieder zu neuem Leben.