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blättern" kokopernsänger in Wiesbaden. Or. Ger mann Unger, geboren 1886, besucbte die Fürsten- sckule (Zrimma und studierte dann in Freiburg, Leipzig und Müncken. Lr war I^ompositionsscküler von Ldgar Istel, ^josepk kaas und zuletzt von Max Aeger in Meiningen. Seit 1913 lebt Unger mit Unterbrecbung der kriegsjakre, dis ibn aut die Schlachtfelder Frank- reicbs und des Orients kükrten, als Komponist, Lekrer und Scbriftsteller in Köln. Seine zaklreicken Werke fanden in den letzten ^akren sekr rascben Lrkolg. — Oie pfefserkuckenstadt Pulsnitz steuert 5 Musiker zu unserer Übersicbt bei: La spar (Zebkardt, der von 1567 — 70 Kantor in Lommatzsck, später Oiakonus in seiner Vaterstadt war; Karl Lisner, geboren 1802, der 10 ^jakre Waldkornist in der Petersburger kok- kapelie und von 1836 in gleicber Tätigkeit in Oresden war — seine Virtuosität war durcb seine weisen sprick- wörtlick geworden, sagt Paul (kandlexikon), sein Oame aucb durcb Kompositionen kür sein Instrument bekannt geworden — und die drei IZrüder Alwin, kruno und Oskar §ranz, geboren 1846 bezw. 45 und 43, von denen der erste Stabstrompeter im (Zardereiter - Regiment in Oresden und Komponist von Liedern, Länzen und Märscben war, der zweite und dritte gekörten als Waldkornisten der König!, säcksiscben kokkapelle an; Oskar Franz, seit 1882 Lekrer am Konservatorium, veröffentlicbte eine Wald- bornscbule, eine Iranspositionslekre kür alle Instru mente u. a.Lius Königsbrück stammt Lkristian Oe and er, 1643—83, von dem Vollkardt zu berickten weiß, daß er der Sokn des Organisten lokann Oe- ander war, später nickt nur Organist und Sckulkollege in seiner Vaterstadt, sondern auch Aatskerr, meitz- niscker Wickler und Weinsckenk gewesen sei. Oa er auck als guter Komponist gerükmt wurde, bestekt an seiner Vielseitigkeit kein Zweifel. Sein Lands mann Lkristian August völlig war anfangs Kantor in Podroscke und wurde 1730 zum kokkantor in Oresden berufen. Line kandsckristücke Sinfonie von ikm befindet sick in der Leipziger Stadtbibliotkek. — In kisckokswerda kaben ikre keimat ^okann Wagner, 1618—34 Kantor in Waldkeim i. Sa., Lkristian Umlauf, von 1696 ab Kantor in Scknee- berg, ^okannes packe und Kans Volkmann, ^jokann Fürchtegott ^onatkan packe ist 1857 geboren und >897 als Kantor und Organist in Limback bei Lkemnitz gestorben. Vorker kalte er verschiedene Oirigentenstellungen in der Sckweiz, in Oresden, Oaumburg und Leipzig inne; er schrieb mekrere Kundert Lieder und Lköre, von denen einige Männer- cköre besonders verbreitet sind. Or. Kans Volkmann, geboren 1875, ist der Sokn eines Apotkekers und ein Oetke des bekannten Komponisten Robert Volk mann. Mit einer Oiograpkie dieses Meisters Kat er sick die literarischen Sporen verdient; in neuerer Zeit Kat er verschiedene Arbeiten über Oeetkoven veröffentlicht. — Ls bleiben uns noch einige Musiker aus der Umgegend von tZisckokswerda zu erwäknen: lokann August Lasper, 1814 in Rammenau geboren, 1854—67 Kantor, dann Rektor in Ookna bei Pirna; Audolk keim, geboren 1842 in Oold- back, Organist in Odessa; kermann Vetter, 1859 in Orohdrebnitz geboren. Oen ersten Musikunterrickt erkielt er von seinem Vater, später besuchte er das Oresdner Konservatorium, wo u. a. Wüllner und Lkeodor Kirchner seine Lekrer waren. Seit 1883 gekörte er selbst zum Lekrkörper dieser Anstalt, wurde 1906 Mitglied des Oirektoriums und Vorsteker der klaviersckule und 1907 König!. Professor. Ver anlaßt durch seine Stellung gab er instruktive Klavier werke, Oeuausgaben der Werke anderer Meister und eine Schrift über die „lecknik des Klavierspiels" keraus. — Lius Sckwepnitz stammt Samuel Jacobi, der 1680—1721 Kantor und Quartus an der Fürsten- sckule zu (Zrimma war. Wir sind am Schlüsse der, wie es in der Oatur der Sacke liegt, etwas eintönigen Aufzäklung: 250 Lebensbilder lassen sick eben auf knappem Aaume nickt mit anziekenden Linzelkeiten ausstatten, ganz abgeseken davon, daß die Quellen meist Lexika sind, die sick mit der kurzen Angabe der wichtigsten Oamen und Oaten begnügen müssen. Gewiesen ist jedenfalls, daß die Oberlausitz zu allen Zeiten auf dem (Zebiete der Musik keträcktlickes geleistet Kat und keines wegs kinter andern Landschaften unseres Vaterlandes zurückstekt. bemerkenswert ist dabei der stattlicke Anteil, den der Lekrerstand zu der Aeike der Musiker stellt: ein großer leil der (Zenannten stammt aus Lekrerkäusern und viele von iknen kaben vor oder neben der Musika der Schule gedient. Ick möckte kier noch einem Gedanken Ausdruck geben, den ick sckon in meinem IZucke über das „(Zörlitzer Musikleben in vergangenen Zeiten" (kokk- mann Q Aeiber, (Zörlitz, 1914) ausgesprochen kabe. Ick bedauerte dort aus Anlaß der Latsacks, daß wir von den Werken der (Zörlitzer Musiker aus älterer Zeit so wenig kennen, das Feklen von „keimat- sckutz"-lZestrebungen auk diesem (Zebiete. Oie wissen schaftlichen IZibliotkeken unserer Stadt (und auck anderer!) kaben leider kür diesen Lei! der IZildung keinen Aaum, vielleicht auck kein Interesse. In der ersten IZegeifterung meiner musikgesckicktlicken Tätig keit dackte ick selbst daran, alles, was mir erreichbar schien, zu sammeln. Ick kabe auck mancherlei aus Antiquariaten zusammengekauft und mekrere Kundert Seiten Ooten abgesckrieben aus lZückern, die in den verschiedensten IZibliotkeken liegen und keute im Kandel schwer oder nickt mekr zu kaben sind. Ick will auck in dieser Arbeit kortkakren; aber das kabe ick mittlerweile eingeseken, daß ein solches Unter- nekmen bei der (Zröße des in Frage kommenden (Zebiets die materiellen und auck die pkvsiscken Kräfte eines einzelnen übersteigen würde. Ls wäre deskalb wünschenswert, daß wenigstens in jeder Secksstadt eine Sammelstelle des Materials an Ooten und tkeoretiscken Schriften der der (Zegend angekörigen Musiker entstünde. Und nun noch einen Schritt weiter, vom Wort zur Lat, von der kibliotkek ins Leben. Wenn ick an Killer, Sckickt, Schneider, Melchior Franck, Marsckner und manche andere denke, will es mir scheinen, daß wir, die wir in der keimat dieser einst gefeierten Männer leben, die Aufgabe kätten, einige Versuche zu ikrer Wiederbelebung zu macken. Sind ikre Werke wirklich überkolt und wertlos geworden, so kaben wir dock wenigstens die Gerukigung, unsere Pflicht getan zu kaben; denn Wertloses wollen wir