Volltext Seite (XML)
Gberlauflher Heimatzettuug Lesefrüchte und Bausteine — Aus der Ortsflur Dörgenhausen wurde eine kleine Pfeil spitze aus Hellem Feuerstein gefunden, die anscheinend zu den von don bekannten neolithischen Gefäßfunden in Beziehung steht. Nähere Nachforschungen sind im Gange. — Auf der Ortsflur von Steinölsa, Kreis Rothenburg, wurde einS1 einbeil von sehr seltener Form gefunden. Es besteht aus gut geschliffenem Raseneisenstein und ist allein schon durch sein Material eine Seltenheit. Glogau, 20. Febr. WertoolleFuude ans derEisen- zeit. Auf der Feldmark Klein-Borwerk ist, etwa 500 Meter östlich des Rittergutes Klein-Borwerk, ein Grab freigelegt wor- den, das nach der Bestattungsart und der Form der Beigefätze der ältesten Periode der Eisenzeit (750—500 v. Ehr.) angehört, also etwa 2500 Fahre alt ist. In dem Grabe befand sich die mit Leichenbrand angefüllte Aschenurne, ferner zwei schön geformte Beigefätze und eine zierliche, flache Henkelschale. Alle Fundstücke sind wohlerhalten. Auf Wunsch des begutachtenden Sachverstän digen hat sich Rittergutsbesitzer Gerstmann bereit gefunden, die Fundgegenstände dem Städtischen Museum in Glogau zu über geben. (Cottbuser Anzeiger.) Lanban. Altertumsfund. Im Hause der Germania-Dro gerie von Karl Voigt, Markt 16, entdeckte man in den Hinteren Räumen ein Gewölbe, von dessen Vorhandensein bisher niemand eine Ahnung gehabt hatte. Nach Wegräumung der niedrigen Derschlutztür trat man in einen Raum, der, da er nach dem Tor bogen zu einen Abzug hatte, durchaus gute Luft aufwies. Es fanden sich verschiedenartige Gegenstände vor, wie u. a. ein Sack mit Soldalcnknöpfen, ein alter Katechismus, eine sogenannte Leipziger Metzkiste, in welcher der damalige Inhaber wohl seine Waren von der Messe hierher transportierte. Außerdem wurde eine grotze Anzahl Geschäftsbriefe, Rechnungen usw., die sämtlich aus den Namen August Christian Heinrichs lauten, gesunden. Sie tragen das Datum von 1792, 1795, 1798. (Marklisiaer An zeiger.) Schönau an der Katzbach, 14. Febr. Das falsche Stadt- wappen. Etwas wohl nicht ost Vorkommendes hat sich hier zu getragen. Man hat herausgesunden, daß das seit undenklichen Zeiten geführte Stadtwappen falsch ist. Es entspricht nicht den historischen Feststellungen. Bei dem Studium der alten Urkunden — Schönau ist eine der ältesten Städte aus der Zeit der großen ostdeutschen Kolonisation — hat man festgestellt, daß aus dem Jahre 1403 ein Wappen vorhanden ist, das wesentliche Ver schiedenheiten gegenüber dem bisher geführten zeigt: Die aus offenem Ärmel kommende Hand ist vertauscht, sie kommt auch aus einem mit falscher Farbengebung gezeichneten Schilde. Dieser muß blau sein, während man bisher das grüne Feld führte. Es handelt sich um die rechte, aus goldenem Ärmel kommende Hand, während man die linke führte. Auf Beschluß der Stadverord- nelen-Versammlung will man nun das richtige Stadtwappen führen. Sicherlich dürften die interessanten Feststellungen auch anderwärts zu heraldischem Forschen anregen. (Niederschlesische Zeitung.) Marienstern. Wieder ist einMünztops zerschlagen worden. Die seinerzeit im Lugebusch — so werden die klöster lichen Waldungen um das Iohannisbad genannt — gefundenen Münzen, worüber wir bereits berichteten, stammen aus dem 14. Jahrhundert. Es waren ihrer 90, deren 50 Stück unter die Finder oerieill wurden. Bei dem geringen Silbergehalt haben sie nur Altertumswert. Es sind böhmische und meißnische Groschen und Pfennige. Die Wertverringerung der alten Pfennige und das Bedürfnis nach einer wertvolleren Münze für den Groß- verkehr führte in Deutschland zuerst unter König Wenzel II. von Böhmen (1278—1305) zur Prägung der sogenannten grv88i prag6N868, woraus die deutsche Bezeichnung Groschen entstand. Diese Groschen wurden bald in Sachsen (Meißen), Braunschweig und dem grötzlen Teil in Deutschland, auch in Polen nachgeprägt. Bon der Eigentümlichkeit ihres Gepräges erhielten sie verschie dene Namen. Auf den böhmischen ist ein Löwe, auf den meiß nischen ein Kreuz abgebildet. Der Groschen als deutsche Scheid«, münze war 1/24 Taler zu 12 Pfennigen. Die gefundenen Münzen sind zur Zeit des böhmischen Königs Johann von Luxemburg (1310-1346) geprägt und vielleicht während der unruhigen Zeit der späteren Hussitenkriege (im 15. Jahrhundert) oder gar im dreißigjährigen Kriege vergraben worden. Der Besitzer hatte als Versteck einen Baum (Eicke) gewählt, um das Geld nach den Tagen der Gefahr leichter wiederzufinden. Anscheinend ist er darüber gestorben, ohne seinen Angehörigen Mitteilung davon zu machen. Die gefundenen Münzen hatten ia in der Lausitz Geltung, da diese über 300 Jahre (1319—1635) zu Böhmen ge- hörte. Sie waren in einem gedrehten Topse ausbewahrt. Die noch verbliebenen Münzen, die mit Hilft von Benzin und Salmiak- geist ein fast neues Aussehen erhielten, sind zum großen Teil an Schulen, Museen (Kamenz, städtisches und wendisches Museum Bautzen) und andere verteilt worden. Leider ist der Topf beim Ausfinden zerschlagen worden. (Bautzner Tageblatt.) Zittau, 9. Februar. Eine bei Zittau vergrabene französische Kriegskasse von 1813. Im August 1813 Iras Napoleon in Zittau ein. Bald kamen französische Truppen auch nach Grottau. Unter ihnen befanden sich auch zwei deutsche Regimenter, die bisher auf Seiten der Franzosen gefochten hatten. Das eine stand unler dem Befehl des Barons Hammerstein- Equard, das andere unter dem des Barons Penz. Im Lager zu Berzdorf faßten nun die beiden Kommandanten den Entschluß, ihre Truppen in der Stärke von 1600 Mann den Österreichern zuzuführen. Das war natürlich keine so leichte Sache, doch das Schicksal kam ihnen zu Hilfe. Der in einem dieser Husaren-Re- gimertter dienende Oberstleutnant Boyneburg v Lengsfeld erhielt den Befehl, mit zwei Schwadronen gegen Krtesdorf zu streifen, von wo man Schüsse gehört hatte. Daraufhin ließen die beiden Kommandanten in der Stille der Nacht ihre Husaren aussitzen, und nun ging es unter Zurücklassung des Trostes über den Iesch- Ken nach Kriesdorf und Drausendorf, wo die Österreicher standen. Nur die 80000 Gulden in Silber und Gold enthaltende Re- gimentskaffe wurde mitgenommen. Allein da die Fortschaffung derselben auf dem beschwerlichen Wege sich bald als unmöglich erwies, mußte sie unterwegs zurückgelaflen werden. Die zur Be- wachung bestimmten beiden Husaren ritten bald, die Kaffe im Stich lassend, den Regimentern nach. Polnische Truppen fanden sie und nahmen sie, sich zurückziehend, mit sich. In der Nacht zum 2. September 1813 soll die Kasse an der Straße Zittau— Grottau, unweit der Iosefskapelle, vergraben worden sein. Selbst- verständlich wurden im Laufe der Zeit vielfache Grabungen aus- geführt, um den Schatz zu heben. In den Jahren 1859/60 gab es sogar zu diesem Zweck eine eigene Gesellschaft, allein auch die Bemühungen eines aus Freiberg verschriebenen Bergmannes, der mit Bohrer und Wünschelrute hantierte, erwiesen sich als er folglos. (Die Abwehr, Warnsdorf.) Betschau. Meteor. Sonntag, den 15. Februar 1925, gegen 11 Uhr ging an der Cottbuser Chaussee in der Nähe der Stadt ein glänzendes Meteor nieder. Mehrere Fußgänger waren auf einige Sekunden von blitzartigem Licht umgeben und glaubten im ersten Augenblick an den Scheinwerfer eines lautlos sich nähernden Autos. (Cottbuser Anzeiger.) Katholisch-Henuersdorf, 20. Februar. Kreuzottern von einem halben Meter Länge wurden bereits hier an amtlicher Stelle abgeliefert, auch ein Beitrag zu den widernatürlichen Witterungsverhältniffen. (Niederschlesische Zeitung.) Großröhrsdorf, l 7. Februar. LebendeKreuzotter. Als eine große Seltenheit muß um Mitte Februar, also mitten im Winter, bezeichnet werden, daß die Schlangen um diese Jahres zeit schon zu neuem Leben erwachen'. 3m Forst wurde am Sonn tag eine Kreuzotter gefangen und gelötet. (Sächsischer Erzähler, Bischofswerda.) Btschdorf bet Löbau. Einen seltenen und für Naturfreunde interessanten Fund machte Herr Wilhelm Höhne beim Fällen und Zersägen einer alten Weide. Es hatten in dem hohlen Stamm derselben drei verschiedene Tiergattungen friedlich deeinander ge haust. Unten befand sich ein verlassener Bienenstock mit vielen