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sitziscben Monatsscbritt", dann in der „Allgemeinen musikaliscben Zeitung" über die natürliche IZegrün- dung der Harmonie. Seine Studien fükrten ibn zum Sau einer Harmonika, wie sie aucb vom Organisten David Lraugott Nicolai und dem Herrn von Mever zu lZnonow in Görlitz damals konstruiert worden waren. Man setzte damals aut die Zukunft dieser aus abgestimmten Glasglocken oder Stäben (Stimm gabeln) bestekenden Instrumente große Hoffnungen. Quandt geriet in der §olge in einen literariscken Streit mit dem bekannten pk^siker Lkladny, der die erste Idee dieses Instruments kür sicb in Anspruch nakm. Dr. Quandt, der als ausübender Arzt in Dieskv lebte, übrigens seit 1797 auch Mitglied der Oberlausitziscken Oesellscbakt der Wissenschaften in Oörlitz war, starb im lakre 1806. Zu Dürrkennersdorf wurde 1797 Karl Lduard Hoffmann geboren, der ein Schüler des berükmten Prager Pianisten und Komponisten Lomasckeck war; er komponierte selbst Lieder und Variationen kür pianokorte. Aus Aennersdork stammt Karl Friedrich (Zurke, geboren 1859, Kantor in Kötzscbenbroda, und aus Sertkelsdorf Johann Traugott Grockelt, geboren 1757. Gr batte das Liscklerkandwerk erlernt und fing 1791 an, Klaviere zu bauen, okne von der Lonkunst und dem Klavier bau etwas Genaueres zu wissen, patürlicb miß glückten die ersten Versuche, aber später baute er, wie Otto im Sckriktsteller-Lexikon berichtet, Instru mente, die denen von bekannten Meistern nichts nacbgaben. Den berükmtesten Sokn der (Zegend baden wir in Hermann Zumpe, geboren 1850 in Laubenkeim, zu nennen. Nachdem er das Gautzener Seminar besucht batte, war er 1870/71 Lekrer in Weigsdork. Von dort entklok er nach Leipzig, fand aber trotz des merkwürdigen Abgangs eine An stellung an der 3. lZürgersckule und scblug gleich zeitig zum Zwecke weiterer musikalischer Ausbildung den Lriangel im Stadttkeater. Nebenbei studierte er Musik bei Albert Lottmann. 1873 wandte er sich nach IZavreutk zu Aicbard Wagner, der den be geisterten und fäkigen jungen Musiker als Oekilfen bei der §ertigstellung der Nibelungen-Partitur gut gebrauchen konnte. Nack dreijäkrigem Aukentkalt bei Wagner ging Zumpe als Lkeaterkapellmeister an verschiedene größere IZüknen, später war er Hok- kapeilmeister in Stuttgart und Schwerin, dirigierte dazwischen das berükntte Kaim-Orcbester in München und sand endlich in dieser Stadt 1900 als Hofkapell meister und (Zeneralmusikdirektor nach einem be wegten Leben Auke. Als Dirigent war er zu großer lZerükmtkeit gelangt. Von seinen Werken sind zu nennen: Lieder, Ouvertüren, mekrere Opern und 3 Operetten, von denen „Marinelli" die bekannteste ist. Im Alter von 53 ^abren wurde er 1903 plötzlich aus seinem Wirkungskreise durch den Lod abgerufen. (Fortsetzung folgt.) Stille liefe Wie bei Sonnensckimmer matt der Mond nur scheint, Hiles Sterngeklimmer, docb sein Slanz vereint: Hlso in der Stille stekt ein lZerz vir nab, Zeigt ganz seine stille, ist die Nackt erst La. Emil Cicbkorn, lZautzen. Natururkunden über den Zug der Waldschnepfe Bon der Vogelwarte Rossiten Sonderdruck aus Nr. 14 Band 83 der „Deutschen Jäger-Zeitung", Verlag von 2. Neumann, Neudamm über die Lebensweise der Waldschnepfe anzustellen, reizt-jeden Jäger. Biel ist gerade auf ffDWA diesem Gebiete in jüngster Zeit geschehen. Ich darf nur an die eingehenden biologischen Studien des Freiherrn von Berg erinnern und an die ungezählten in den Iagdzeitschristen zerstreuten Artikel, die sich alle mit Schnepfenfragen befassen und darauf hinzielen, mehr Licht über das Leben unseres so hochgeschätzten Iagdvogels zu verbreiten. Leicht ist es aber nicht, vorwärts zu kommen. Zwei Haupt schwierigkeiten stellen sich meines Erachtens der Schnepfen- forschung entgegen. Erstens die versteckte Lebensweise unseres Bogels und zweitens die so überaus schwierige, ja unmögliche Unterscheidung der Geschlechter und Altersstadien am Gefieder und an plastischen Merkmalen. — Auch da ist der Beringungs versuch helfend eingesprungen und hat in kurzer Zeit ungeahnt günstige Ergebnisse gezeitigt, Ergebnisse, wie sie bisher noch bei keiner anderen Bogelart erzielt worden sind. Einiges davon habe ich schon früher in diesen Blättern gebracht. Hier soll das bisher auf der Vogelwarte Rossiten Erreichte kurz zusammen- gestellt werden, um den jetzigen Stand des Versuches zu zeigen. Herr W. von Dietz, Jägermeister der Kaiserlichen Jagd in Gatschina bei St. Petersburg, ließ sich Ringe von der Vogel warte schicken und hat damit bisher zwanzig junge, noch flug- unfähige Waldschnepfen markiert — gewiß eine sehr achtungs- werte Leistung, die jeder Jäger zu würdigen versteht, der weiß, wie unendlich schwierig es ist, junge Waldschnepfen aufzufinden, anderseits aber ein „Tropfen ins Meer", das soll heißen eine verschwindend kleine Zahl gegen den gesamten Schnepfenbestand. Und doch sind von diesen zwanzig markierten Stücken bereits fünf als erbeutet zurückgemeldet unter Beifügung der betreffen den Füßlinge. Das sind 25 Prozent, eine Zahl, wie sie noch bei keiner anderen Bogelart erreicht worden ist. Zum Vergleich sei angeführt, daß ich mit markierten Nebelkrähen z. B. auf 12 Prozent, mit Möwen auf 16 Prozent eingelieserter Stücke gekommen bin. Weidmannsdank allen den Herren und Damen, die zur Erreichung dieser schönen Ergebnisse beigetragen haben! Die erbeuteten Versuchsschnepfen, die also sämtlichbei Galschina bei St. Petersburg erbrütet und markiert worden sind, verteilen sich über die einzelnen Länder folgendermaßen: 1. Nr. 46l5, markiert am 3. Juli 1911; erbeutet am 12. Dez. 1911 in Cart-x d'Armagnac, Departement Gers, Südfrankreich. (In der Winterherberge.) Entfernung: 2625 km. Alter der Schnepfe: 5'/- Monate. Einsender des Ringes: Herr Louis Toulouse in Monbel. 2. Nr. 4618, markiert am 21. Juli 1912; erbeutet im Dezbr. 1912 bei Disignano in Istrien. (3n der Winterherberge.) Ent- fernung: 1900 km. Alter der Schnepfe: etwa fünf Monate. Schütze: Herr Biagio Decleoa. 3. Nr. 4629, markiert am 16. Juli 1913; erbeutet am 15. November 1913 in der Nähe von Ldenbridge, Kent, England etwa 30 km südlich von London. (Iu der Winterherberge.) Entfernung: 2100 km. Alter der Schnepfe: vier Monate. Schütze: Herr Stephen E. Mills aus Longmead, Havant. Der Herr schreibt, daß regelmäßig Waldschnepfen in Südengland überwintern. 4. Nr. 4634, markiert am 9. Juli 1913; erbeutet Anfang Januar 1914 bei Ostende, Belgien. (In der Wintcrherberge oder aus dem Wege dahin.) Entfernung: 1950 km. Alterder Schnepfe: etwa sechs Monate. Schütze: Der Jäger von Frau van Lede in Brüssel. Die Dame schickt drei lehrreiche Bilder von dem beringten vräparierten Schnepfenständer ein. Die bisherigen Stücke waren alle in der Winierherbcrge er leg!. Nun folgt noch cüis vom Frühjah srückzugv.