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Sandsteinscholle nördlich dieser Linie wurde zunächst hochgehoben und verwitterte völlig, sodaß die Granit- unterläge (sock-l) zutage trat. Südlich hingegen blieb der Sandstein erhalten und bildet jetzt eine steile Mauer. Sie ist bis 300 m hoch und am schärfsten Ui. Ameisen, vom Ameisenberg—Töpfer—Psaffenstein bis zum berg-Töpser Trßgxjgberg ausgeprägt. Das Zerstückeln der Erdschollen (Sandstein und Granitunterlage) erzeugte in der Erdkruste empfind- liche Stellen. Durch diese konnte der Glutbrei (Magma), der sich (infolge seines hohen Gasgehaltes) ausdehnen wollte, nach oben dringen. Entweder ge schah dies in langgezogenen Spalten oder durch trichterförmige Öffnungen in der Erdoberfläche, durch sogen. Krater. — Mancherorts entstanden feuer- speiende Berge ^Vulkane. Erst rauchte es aus den Bulkanschloten, und feiner Staub (-- vulkanische Asche) flog heraus und lagerte sich ringsum ab als schme^usch sogen. Tuff: Ottoberg bei Waltersdorf, (Bertsdors), Mandautal, Mandauprallstelle am Schülerbusch. Zum Teil wurden aus dem Untergründe Granit und Sandstein mit herausgerissen und als „Bombe" in die Asche eingebettet. Dann floß glühender Brei, die Lava, heraus und erhärtete zu dem blauschwarzen Basalt. War die Lava dünn, dann breitete sie sich deckenförmig aus. Es bildete sich eine über 200 qkm große Decke, die jetzt von der Mandau und ihren Zuflüssen zerstückelt ist. Einen Rest stellt noch der Scheibenberg mit dem spitzen Stein und dem nördlich der Mandau liegen den Butterberg dar. (Ein kleinerer Deckenrest ist der Rolstein bei Sohland.) Zähflüssige Basaltlava quoll mehr kuppelartig empor. Als Quellkuppe trat diese Form durch Ber- >7. Land-Skron- Witterung noch schärfer hervor: Landeskrone. Hier und da rissen im Granit- und Sandstein untergrund Spalten auf. Die füllte nun der Basalt aus. Wenn aber dann das weiche Nachbargestein verwittert, bleibt der Basalt als Felsmauer, als so rg. I-hanni-- genannter Gang übrig: Iohannisstein—Hain, oder das weichere vulkanische Gestein witterte aus: Felsengassen. Oder: an manchen Orten bohrte sich die Basaltlava schußartig in den Sandstein ein (Durchschlagsrohr). Bielsack ist jetzt der Basalt als sogen. Stiel — durch Verwitterung oder Abbau des Nachbargesteines — freigelegt: in den Mühlstein- >». Humboldt- brüchen der nach dem Naturforscher Alex. v. Hum- t-'s'n boldt benannte Felsen. Infolge von Abkühlung zersprang der Basalt- lavastrom mancherorts in 5—6 eckige Säulen, die 20. Eckarts- dann durch Verwitterung vielfach in würfelige und Söuls» Zuletzt in kugelige Stücke zerfielen: Eckarlsberg bei Zittau. Der Basalt ist ein wertvoller Baustein und eignet sich seiner Härte wegen als Straßenschotter. Nach den Ausbrüchen von Basalt floß aus den Kcateröffnunqen eine graugrüne Masse: der Kling- stein-Phonolith. Er ist jünger als der Basalt und überlagert ihn deshalb vielfach. Er bildet dieKuypen 21. Lausche gerade unserer höchsten Berge wie Lausche, Hochwald, Tannenberg. Auch kommen Decken und Spalt aussüllungen -- Gänge vor (Mühlsteinbrüche). Der größiePhonolithbruch ist derSchülcrbusch bei Pelhau, der seit Jahrhunderten das meiste Material zum Bau der Stadt Zittau geliefert hat. Mitunter wirkte die bis l OOOGrad gesteigerte Hitze der Basalt, bez. Phonolithmasse auf den darunter befindlichen Sandstein. Dadurch wurde dieser zum Teil geschmolzen. Nach dem Abkühlen zerklüftete er sich ebenfalls in Säulen, die entweder wagerecht liegen — Mühlsteinbrüche (schwarzes Loch) — oder 22. W-or,« wie in den beiden Orgeln, unseren bedeutendsten 2g. Org.i Naturdenkmälern, senkrecht stehen. Nach dem Erlöschen der Feuerberge senkte sich das Land um das heutige Zittau. Ein flaches, abfluß loses Becken bildete sich heraus, an dessen Ufern eine Pflanzenwelt wuchs, die an südländisches (Mittel- meer) Klima erinnert: Lorbeer,Myrte,Sumpfzypresse; daneben aber auch einheimische wie Ahorn, Birke usw. Durch Überschwemmungen wurden die Pflanzen als Treibholz nach dem Beckeninneren verfrachtet und von Schutt zugedeckt. Unter dem luftdichten Abschluß verwandelten sie sich dann in unsere Braunkohle. Im großen wird diese in Hirschfelde, Reichenau und 2«. Hkrschfeib- Olbersdorf im Tagebau gewonnen und dient außer zum Hausbrand zur Herstellung von Briketts und zur Erzeugung von Elektrizität. Nach der Braunkohlenzeit schoben sich — von Skandinavien kommend — riesige Eismasien (Glet- scher) in unsere Heimat vor bis in den Jonsdorfer und Oybiner Kessel und reichten auf dem Lücken- dorfer Paß bis zu 500 m Höhe. Das war in der Eiszeit oder dem Diluvium. Das Eis brachte — auf seinem Rücken, eingeschmolzen oder unter sich (-Grundmoräne) - verschiedenartige Gesteine mit, die durch Zerreiben z. T. zu Kies, Sand-und Schlamm wurden. Bon der Insel Rügen kam der Feuerstein zu uns (aus der Kreide herausgeriffen), von Skan dinavien vor allem der rote schwedische Granit. Diese oft in gewaltiger Menge abgelagerten Massen wer den heute in Kies-, Sand- und Lehmgruben (beson- rs. »«-grub- ders in nächster Nachbarschaft Zittaus) aufgeschloffen und verwertet. In der geologischen Gegenwart (oder dem Allu vium) wurden jene Schottermassen vielfach umge schichtet und in den Niederungen von dem frucht- baren Aulehm überkleidet und eingeebnet. Eine solche Einebnung zeigt die fast vollkommene Ebene der Zittauer Bucht, in die Neiße und Mandau jetzt 2«. N«iß-««c tiefer eingraben. Als das Eis (endgültig) abgeschmolzen war, leb ten in unserer Gegend mächtige Tiere, deren Reste wir in jenen Gletscher- und Flußablagerungen, bei uns in Sand- und Tongruben und im Schwemmland der Flüsse finden (Tiere, die heute ausgestorben sind): der Vorläufer unseres Elefanten, das Mammut; fer- ner das Nashorn oder Rhinozeros, ein mächtiger Hirsch und der Elch mit seinem schaufelförmigen Ge- weih; schließlich das selbst in den russisch-polnischen Waldungen (Bialowesch) fast ganz ausgerottete Wsient-Bison, von dem vor Jahren ein wohl erhal- 27. Mo» lener Schädel in der Lehmgrube zu Pethau — 9m tief — gefunden wurde. Mit diesen Tieren stand im Kampfe der Mensch. Er kam hierher aus unvereist gebliebenen Ländern. Aus Lehm formte er seine Gefäße — Urnen, und 28. u-ne» schlug sich zuerst aus Feuerstein seine Werkzeuge und 29. W-rK»»,c Waffen. Dies war in der sogenannten Steinzeit. In der folgenden Bronzezeit goß er sie aus Bronze, 30. Bro»,e einem Gemisch aus Kupfer und Zinn. Schließlich verwendete er dazu — etwa um Christi Geburt — das Eisen (Eisenzeit). (Siehe nächste Seite.)