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§ Iremdenhof zum Weber s> Kirschau Dz 8s Erbaut!S21-1S23 D hält seine ^äume bestens empfohlen K Neuzeitlich eingerichtet WiA Fremdenzimmer - Zentralheizung - Kalt- und Warmwasserleitung - Gediegene Dier- und Weinstuben - Gsssllschaftssaal Wein-und Dierterrassen - Gartenrestaurant t400Sitzplätzs) - Dundeskegslbahn -Autohalls - Ausspannung - Angenehmer Familienaufenthalt - Fernruf Wilthen Nr. 5O - Anerkannt gute Küche - Max Nlbrrch. Weihnachtlicher Sagenzauber in den Bergen des Zittauer Gebirges enn sich am Weihnachtsabend die Dämmerung herab auf die Erde senkt, wenn sich in den Häusern in Stadt und Land jung und alt um den kerzen schimmernden Lichterbaum versammelt, da beginnt nach uraltem Volksglauben draußen in der winterstillen Natur eine Nacht, die reich ist an geheimnisvollen und wunderbaren Erscheinungen. Die in weißem Festkleide prangende Erde erschließt in dieser geweihten Nacht Wunder über Wunder. Dann ist die Zeit gekommen, in der Frau Sage leichten Schrittes durch Berg und Tal zieht und allerorten ihre holden Gaben verteilt. Den einsamen und verspäteten Wanderer läßt sie in Wald und Flur gar seltsame und unerklärbare Dinge erschauen und selbst bis in die Nähe der menschlichen Wohn stätten wirkt ihr geheimnisreicher Zauber. Auch im Volksglauben der Bewohner unserer Heimat- lichen Oberlausitz und ebenso des engbenachbarten Böhmer landes nimmt die Christnacht eine bevorzugte Stellung ein. In mannigfacher Weise kommt daselbst der Wunderglaube zum Ausdruck in Brauch, Sage und Lied. Groß und mannigfach ist auch die Zahl der Oberlausitzer Christfestsagen. Weit verbreitet ist in ihnen die Ansicht, daß in der heiligen Christnacht zahl- reiche Berge ihre Pforten öffnen, in deren Innerem unermeß- liche Schätze der Hebung harren. Auch die geisterhaften Wesen der Volkssage werden zu dieser Zeit lebendig und zeigen sich an ausersehenen Orten den Menschenkindern. In schwelgender Pracht und stiller Winterherrlichkeit ruhen in der geweihten Nacht die ausgedehnten Wälder des im Sommer reichbelebten Zittauer Gebirges. Ihre hochragenden Berge und felsenumgürteten Tylgründe sind zu dieser Stunde ein aus- erlesener Ort für den dichtenden Dolksgeist, die wundersamen Gestalten der Sage zum Leben zu erwecken. Auf dem Hochwalde bei Oybin sollen herrliche Edel- steine vergraben liegen. Der Sage nach geht dort ein kleines, aschgraues Männchen umher. Bart und Haare sind schleierweiß, seine schwarze, rot verbrämte Kutte umschließt ein goldgelber Gürtel, auf dem Haupte trägt es eine trichterförmige, grüne Mütze, und in der Rechten einen bunten Stab. Dieses Berg- Männlein zeigt sich außer zu anderen Festzeiten in der Nacht zu Weihnachten. Dem ihm Begegnenden weist es nicht nur Gold, Silber und Edelsteine, sondern auch heilsame Kräuter. Jenes Bergmännchen aber ist der Geist eines weisen und wohl tätigen Mannes welcher dereinst an der böhmischen Grenze lebte und weite Wanderungen in die Lausitz wie auch ins Böhmerland unternahm, allenthalben den Boden untersuchte und die ersten Bergwerke in diesen Gegenden anlegte. Durch seine Kenntnis der Kräuter und Wurzeln heilte er Menscken und Vieh selbst von der Pest und dem schwarzen Tode. Die Leute aber, deren Acker dem Bergbau verfallen waren, haßien ihn und überfie'en ihn einst am Fuße eines Berges. Am anderen Morgen fanden Lausitzer Landleute seinen Leichnam, beweinten den Tod ihres Wohltäters und begruben ihn unter jenem Hügel des Hochwaldes, dem sein Geist in dieser Nach entsteigt. Südöstlich vom Hochwald erhebt auf böhmischem Nachbar- gebiete der schlanke Klingsteinkegel des Falkenberges sein Haupt hoch über die umliegenden Höhen. Auf seinem Gipfel gemahnen noch starke Mauerreste sowie ein hoher Wall mit Graben an die einst daselbst befindliche „Falkenburg". Außer gewöhnlich reich ist diese Stätte an Schatz- und Geistersagen. Im Advent kommen die Geister der auf dem Falkenberge Der- bannten in der Gestalt von Irrlichtern ins Tal und scheuen sich nicht, sich den Wohnungen der Menschen zu nähern. Da es böse Wesen sind, verführen sie oft einsame Wanderer und leiten sie in die Irre. In der Christnacht, wenn in der Kirche die Mette abgehalten wird, sind die bösen Geister gebannt und Todesstillc herrscht rings um den Falkenberg. Alle seine Schätze sollen dann sichtbar sein und die sie bewachenden Geister in einem Zauberschlaf liegen. Südwestlich des Hochwaldes liegt der schöngeformte Limberg. Auf ihm befinden sich die Behau sungen der sog. Buschweibchen. Klein von Gestalt, aber von hübschem reizenden Angesicht, von gutmütigem Wesen, freund lich und liebreich, besonders gegen Kinder und arme Leute, walten sie hier als gute Wald- und Berggeister. Im Winter lasten sich die Buschweibchen selten sehen. Nur um die heilige Weihnachtszeit kann man sie im Tannenwalde bemerken, weil sie dort die Rehe und Hirsche, die sehr zutraulich gegen sie sind, füttern. Am Heiligen Abend nahen sie sich auch den Woh nungen, wo sich fromme und gute Kinder befinden, und legen öfters diesen goldene Nüsse auf das Fenster. So umschließt der Sage holder Zauber auch zur Weihnachts zeit die grüne Bergwelt des Zittauer Gebirges. O Schöne. Winter in Gybin Herr Winter. Herr Winter, saget mir: Wo kommt Ihr her? Was wollt Zhr hier! Habt ja alles im Schnee versteckt — Däume und Häuslein zugedeckt. Ei, macht 2hr Spap — ich pfeif auf Euch! Seid mir ein rechtes Teufelszeug, Wo habt Ihr dis Dlumsn, dis Döglsin, hu? Sind ja nur schwarze Äaben da. Hei, wie schimpft Ihr jo schrecklich und kalt! Gut ist's. Ähr werdet mir sicher N'cht alt! Dis Sonne, sie lacht Euch Gesellen aus — Gehst! packt Euch — marsch! nach Haus. Li, seid nicht jo garstig! mit Schlittsngeläut Fahren doch gerne die Menschlein heut. Seht doch den SKi, den Äodel — juchhei Dums! liegt jchon einer vergnüglich im Schnee. Na. meint Ihr, wir könnten uns wirklich nicht vertragen? Laßt doch Euer ewiges Klagen l Din ja bestellt nur auf kurze Zeit — Dald wird es Frühling — ist ja nicht weit. D. Goldschmidt.