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alte Bezeichnung „Sennersdork" in den „Senken", die Larpzov mit der gleichen Benennung verschie dener Orte in dem Aiesengebirge in Seziekung bringt. Oer noch beute mit »Läuterau" bezeichnete Ortsteil dieses Dorfes soll ebenfalls zu dem alten Sergbau in Seziekung steken. Doch zu Anfang des 18. ^akrbunderts sei dort nach derselben Duelle der verfallene Eingang eines alten Stollens zu seken gewesen. Irgendwelche schriftliche Nachrichten über das Sesteken dieses Bergbaues sind nickt vorkan- den. Line äknlicke Mitteilung dieses Lkronisten liegt auch für Sirschkelde vor. Dort sollen vor alten Zeiten an der Ausmündung des Scklegeler Sackes in der Neiße zu mekreren Malen Ooldkörner ge funden worden sein. Diese Nachrichten, die sich in jenen Zeiten meist in einzelnen Familien forterbten und von diesen als (Zekeimnis betrachtet wurden, scheinen späteren Geschlechtern die Veranlassung zum Schürfen nack Edelerzen gegeben zu kaben. Viel leicht waren auch kier ursprünglich die Aufzeich nungen der Walen, die sogenannten Walenbücker, die Duelle der Weiskeit. Dr. Paul Wagner sagt kierzu in seiner Arbeit „Die mineralogische-geolo- giscke Durchforschung Sachsens in ikrer geschicht lichen Entwicklung": „Da die Walenbücker meist durch Abschriften verbreitet wurden, so erklärt sich die immer gleichlautende Wiederkolung gewisser Redewendungen und Sätze in den einzelnen Sückern. So findet man in einem Manuskript von Klengel, Oberlandbaumeister, vom ")akre 1659 folgende Stelle: „Sesckreibung derer in Sachsen sich findenden Edel- gesteinen, perlen, auch anderen Erdsckätzen usw., auch wo Ooldkörner und §lammen daselbst gefun den werden." »Oold ist auch bei Sittau, Olaskütt, Stolpen und anderen Orten. Am Winterberge unter dem Serrn von ponissen gelegen, nabe bei Donos dorf, bei des Serrn kretsckmar, da brickt ein Erz, kält viel Oold auf dem Serge, eine gelbe seiend auch graue Körner, bei einem Srünnlein, ein Sirn- baum stebt nickt weit davon, auf den gebe, auf der Seiten gegen die Elben, da liegen der Körner ganz viel." Das sind die Urkunden jener Zeit, die über das Vorkommen von Mineralschätzen aller Art berichten. Die erste amtliche Nachricht, daß Erzbergbau in der weiteren Zittauer Umgebung in früker Zeit im Oange gewesen ist, findet sich in einer Urkunde des Königs Siegmund von Sökmen aus dem lakre 1425. Nack Larpzov, ^naleeta kestorum II 186 IV 166 wurde der Stadt Zittau 1425 am Sonntag vor Allerkeiligen von genanntem Könige ein Privilegium verlieben, nach welchem derselben das Aeckt zur Errichtung einer „Niederlage und Wage des Sleis" erteilt wurde. Darin ist weiter geschrieben, daß die Stadt dasselbe zu ikrem Nutzen und Oekallsn gebrauchen kann. Sierzu geköre auch das Slei „so auf dem trauen berge gekället." Außerdem erkielt sie das Aeckt des Sleistempels und konnte auf allen in ikren Sannkreisen gelegenen Straßen diejenigen, die un gezeichnetes Slei kükrten, ankalten, dieses abnekmen und in ikrem Nutzen verwenden. Des weiteren konnte sie den Überschuß aus dem Sergwerke zu trauenberge, wie der König denselben gekalten, „ganz frei genießen." Die in der dortigen Oegend gefundenen Erze, zu denen sich im 16. ^akrkundert noch die bei Engelsberg gewonnenen gesellten, wurden in einem Schmelzofen zu Weißblechen bei Kratzau verküttet. Anscheinend sind an dem Llnter- nekmen Zittaus Sürger beteiligt gewesen, denn Larpzov nennt sie „starke Oewerken". 1550 begann der Sergbau auch bei St. Oeorgental, welches zu dieser Zeit gegründet und vom König terdinand die Sergkreikeit erkielt. Die anscheinend nickt un- erkebNcken Schätze dieser tundorte an Silber und selbst Oold(?) waren verlockend genug, um in der nach den Sussitenkriegen wieder rukiger werdenden Zeit nickt auch andere unternebmungslustige Leute zum Suchen nach Edelerzen in unserer engeren Seimat anzuregen. Serge gab es ja bei uns auch, folglich mußte in oder an diesen nach der Ansicht der da maligen Zeit auch brauchbares Erz zu finden sein. Rutengänger durchstreiften die Oegend, und der Er folg davon war, daß in Waltersdorf unter der Lausche im ^sakre 1538 ein größeres Sergwerksunternekmen zustande kam; von welchem Larpzov folgende drei §undorte namkakt mackt: Den „Sckwarzkärber- stollen" am kirsckberg, den „Waltsgott" und „Oe- sellsckaft am Spitzberge und den Engel" ebendaselbst. Pescheck fükrt in seiner Lkronik noch einen vierten auf. „Sei Oott dem Vater"!" Es ist aber von ikm nickt angegeben, ob derselbe mit den vorgenannten im Zusammenkange gestanden Kat. Als Serg- schreiber wird ein Onupkrius Serzog in Zittan ge nannt. Anno 1559 ist dieses Sergwerk noch brauch bar gewesen und sonderlich der §ärberstollen am kirckberge, der St. ^okannisstollen am ^okannis- berge, St. Martinsstollen und St. paulusstollen. Aus alten Nachrichten gebt kervor, daß um diese Zeit )okann Sckärffing auf 5 Stollen Zubuße ge geben Kat und Zacharias Scknütter Sergsckreiber gewesen sei. Ob kier die von kükn an anderen Orten er- wäknten Versuche des kupkerbauez zusammen- kängen, konnte ick nickt ermitteln. An dem Ober laufe des Sackes, der noch beute „die Pocke" beißt, soll ein Pochwerk zum Zerkleinern und Aussckläm- men der Erze gestanden kaben. Nack korsckelts Lkronik von Olbersdorf soll in frükerer Zeit in diesem Dorke ein Kupferkammer gestanden kaben, der schon in alten Urkunden ge nannt wird. Unter anderem gebt aus einem Kauf vertrags, den dieser Oesckichtsschreiber erwäknt, kervor, daß 1538 am Donnerstag nach Okuli der Kupferschmied Wolfgang aus Zittau mit Zulassung der Väter (Lölestiner) ein Oebäude bei der „ kupker- kütte" gekauft kabe. An Kupferfunde in unserer Oegend erinnert weiter bin das kupkerwekr im Sckülertal und die Sezeicknung Kupfergrund kür ein Oebirgstal bei Alt-Sartau. Der vorerwäknte Sergbau in Waltersdorf scheint aber bald wieder eingegangen zu sein, denn im ^jakre 1600 wurde das alte Sergkaus „so in Sans Ottens Oarten stand" verkauft. Okne Aücksickt auf diese augenscheinlichen Miß erfolge fand sich 1668 wieder ein Sergbauverstän-