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5ius unseren Vereinen Die Herren Berichterstatter unserer befreundeten Vereine werden gebeten, ihre Berichte möglichst so abzusassen, datz der Inhalt von Vorträgen wissei schaftlicher und künstlerischer Art kurz gekennzeichnet ist. Wir bitten, die Berichte über den Süßeren Verlauf der Versammlungen möglichst kurz zu fassen, dagegen den Inhalt der Verhandlungen, Vorträge und Aussprachen mitzutetlen. Daraus werden für unsere Vereine mannigfache Förderungen durch Leser der QHZ. erwachsen, die sich oft lange Zeit nach dem Bortrage noch brieflich dazu äußern und so die Bestrebungen unserer Vereine fördern. Bautzen. 2. Vortragsabend der (Zeseüscbaft kür Antkro- pologis und Urgescbicbte. Im §remdenkok zur „Goldenen Krone" kcind am 5. Januar 1925 ein Sammelabend statt, der kür einen Vortrag eintrstsn muhte, da der Vortragende Lurch Kamilien- trauer vsrkindsrt war, zu sprechen. — Or. Kreuzet eröffnete in Vertretung des l. Vorsitzenden den Abend und berichtete über die Neuentdeckung einer germanischen kulturzsit des 5. nach christlichen Jakrkundsrts in Schlesien durch Jakn. (Schles. Mo- natskekte 1424 S. 275 ff.) Oie ersten Kunde dieser Kultur waren als spätsiavische angessbsn worden (Wellenlinie, kenkelloss 6s- kätze, gebrannte Vrskscbeibenarbeit) Lediglich durch dis Lng- mundigkeit der 6ekähö!knung und Lurch dis Zonen von Orna menten unterscheidet sich Lis Ware von der spätslaviscken. Vas Wichtige an Lieser Entdeckung ist, datz dis Lücke in der Besied lung Schlesiens zwischen 400 und 500 nunmskr geschlossen ist, Latz nachgewissen wird, datz dis Wellenlinien als Zisrmotiv ger manische Kulturen vor der slavischen verwenden, datz die Slaven bei ikrer Einwanderung in Schlesien kier noch Sermonen an- traken. §ür dis Obsrlausitz ergeben sich daraus neue Korsckungs- aukgaben und Ausblicke. Sodann verlas Or. Krenzel einen Schutz- oder Bimmelsbriek aus Bautzen und erklärte dis Bedeu tung dieser Amuletts und wies auf ikrsn Zusammsnkang mit dem kettenbriekunkug bin Oann trug er dis Ansicht O. Msrkers- Oresdsn vor, Latz die lilken in der Oberlausitz Klurnomsn seien, deren Bedeutung Gemeindeland (Almsnde) sei. Oer Aufsatz wird in der „Obsrlausitzer Beimatzeitung" verökksntlicht werden Vis pkilologischs Beweiskükrung erschien den anwesenden Kackmän- nern nicht völlig geschlossen. Vock konnte ksstgsstellt werden, datz die Obleitung von einem slavischen Worte dolka^ Lolchen kür die lilken von Königskain, Boknau und Bossntkal nicht zu- trekken könne ObsrlebrerKrsnzsl und v r. Aichter stellten dies aus der Kenntnis ikrer Bsimotorte fest. Über dis chemische Analyse des Bronzsmatsrials des Schatzfundes von Birkau sprach Oberlekrer Krenzel. vis Untersuchung ergab, Latz 76,5 °o Kupfer, 23,15 "o Zinn und Spuren von Osten und Nickel entkalken seien. Oer koke Zinngskalt »st charakteristisch für dis krüke Bronzezeit (Aunjetitzer 7z>pus), der der Kund angekört. Oann legte Or. Krenzel den neuen neolitkischsn Kund von Srohdöbschütz vor und erläuterte seins Bedeutung als südlichster Punkt der Scknur- keramiker in der Oberlausitz, der bisker bekannt wurde. So dann sprach er Uber Lis neuesten, sekr wichtigen Keststsllungen an den Langwällsn von Zeitzkolz-Weitzig. Bier ist ein frük- dsutschsr Wall als Ausgangspunkt dieser kilometerweit sich kin- ziekendsn iZrenzwäüe entdeckt worden, vamik ist dis zeitliche Keststellung Lieser gewaltigen und bisker noch nickt ckronologi- sierten Werks der Vorzeit gelungen. Lrläuterungen über äkn- licke Wälle in Schlesien und der Oiederlausitz folgten. Zu allen Punkten steuerten die anwesenden Kackmänner aller Wissens- gebiete in der Aussprache wertvolles Vergleicksmaterial und Ergänzungen bei. — Oer nächste Vortragsabend findet Montag, 2. Kebruar 1425, statt. Heimatsckriftenwarte 1. 6. U k l i g - Kamenz, Berrnkuter in Kamenz. Unsere Bei mat. Kamenzer Igbl. 25. vez. 24. 2. Oer selbe, Aste Kapellen, ebenda. 3. verselbe, Beinrick Oppendorf und Kamenz, ebenda. 4. Or. 6. pilk - Dresden, Kamenzer Sanitätswesen vor 100 Jakren. Obenda. 5. Kr. Aukland- Kamenz, Vie Bandwerksordnung der Sckneiderzunkt zu Kamenz. Obenda. 6. W. S ch u l z e - Obergebelzig, Vom Begräbnis eines ober- lausitzischen Adligen um 1700. Beimatklänge 27. vez. 24. 7. I. Klechtner-W ltken, Zur Sründung des Waisenhauses von Bautzen (1644). Btzn. Lgbl. 30. vez. 24. 8. Or. Oesdon- Bautzen, kulturgeschichtliche Kindlinge aus den budissiniscksn Gsricktsbückern (1512—1575). Btzn. Ockr. 31. Osz. 24. Msttwockbeilags. 4. Or. Lieble, pstzels Arien 1672. Obenda. 10. Or. L. MülIer - Löbau, Wunderlichs Gerichte im Lausitzer Volkskumor. Unsere Beimat. Säcks. Orzäkler Bischofs werda 4. Jan. 25 11. B S tö rz n er-Arnsdorf, Orotzrökrsdorf ums Jakr 1840» Beimatklänge Btzn. Igbl. 3. Jan. 25. 12. O. S ckön s- Sokland, Aus der Vergangsnksit der jüngsten Stadt der Oberlausitz (Neugersdorf). Obenda. 13. § Wi l k e lm-Bautzen, Aus dem Zunftleben der alten Zeit. Obenda. 14. A. M Sieber-Löbau, Dem Andenken eines bsrükmtsn Bautzners. Zur 400 Wiederkskr des Ssburtstagss kasper Peuckers. Btzn. Lgbl. 5. Jan. 25. 15. A. A rn L t - Berlin - Kriedenau, Vie ekemalige Berrsckaft Beickwalds (NL) Unsere Lausitz. Lausitzer Landesztg. Oottbus 6 Jan. 25. 16. Namenlos, Marküssa im XlX. Jakrkundsrt. Marklissasr Anzeiger 6. Jan 25. 17. O. Schöne-Sokland, Vom Orsikönigstags in der Ober lausitz. Btzn. Lgbl. 6. Jan. 25. Buchbesprechungen Max Kreutz, Die Rheinland?, München 1424, Mlphiu- DeUag. Düses schmuck ausgestattete und gut gedruckte Heft erschien als Band III der „Deutschen Volkskunst", dle vom Rrichskrnstwart Edwin Redslob hcrausgegeben wird. Der Verfasser behandelt zunächst aus 44 Velten Text und dann ln 172 Abbildungen einen köstlichen Stoff, dessen Umsang und Vielseitigkeit aus dem hohen Alter und der Eigenart aber rheinischen Kultur entsprungen sind. Nach Ausweis des vorangestellten Kärtchens handelt es sich um die Volkskunst etwa des Gebietes, das links und rechts vom Rhein zwischen Kreuznach und Emmerich liegt und einige sehr charakter volle Landschaften, z. B. auch das bergische Land, umfaßt. Allen geistlichen und weltlichen Bauten eines Dorfes widmet Dr. Kreutz warm empsunöene Sätze, unü auch die Inneneinrichtung der Bauern häuser mit ihren bunten und derben Einzelheiten wird sorgfältig besprochen. Besonders ausführlich ist hierbei die „niederrheinische Keramik" behandelt, indem, die markantesten Töpfereien und ihre treuherzigen Erzeugnisse aufgezählt, beschrieben und in kunstgeschicht- liche Zusammenhänge gerückt werden. Das Fesselndste an einem solchen Buch ist und bleibt für den Liebhaber aller Volkskunst na türlich der Bildertest, der in vorliegendem Falle zwar der belebenden Farbe ermangelt, aber sonst in vielen guten Photo-Abbildungen eine reiche Auswahl aller möglichen volkstümlichen Erzeugnisse darbietet. Auf die schlichten Backsteinkirchen und verwitterten Windmühlen folgen trauliche Bauernhäuser mit tiefherabgezogenem Dach — prächtig geschnitzte Truhen und Schränke wetteifern mit dem Glanz kupferner Gesäße oder bemalter Kacheln — und breiten. Raum nehmen die keramischen Erzeugnisse mit Recht ein. Unter ihnen fallen die Wester wälder Steinzeugteller mit gemalten Szenen, sowie niederrheinische Schüsseln mit ihren Reliesfiguren auf, beide Arten nicht ohne An zeichen städtischer Beeinflussung, aber kernig und naiv wie sonst nichts. Zum Schluß erscheinen einige Volkstrachten, die dort leider wie bei uns fast gänzlich zu Museumspuppen geworden sind. Störend wirken übrigens die eingestreuten Museumsaufnahmcn, deren künst liches Nebeneinander in überhohen Räumen erst auffällt, wenn noch „Bauernzimmer vom Niederrhein" darunter zu lesen ist. Doch ist das Ganze hübsch zusammengestellt und erweckt den Wunsch nach einem ähnlichen Werkchen für Sachsen. Dr. Reinhard Müller. B63ltine»nrei6 der Gbsrlausitzer Bsimatzsitung bei freier Zu- —5. stsllung durch dis Poft und den Buchhandel für das erste Vierteljahr 2.25 Goldmark (zuzügl. Buchhändlerzuschlag). Zahlungen können auf das Postscheckkonto Amt Leipzig Nr. 275.34 erfolgen. — Bezug ist nur in vierteljährlichen Zeiträumen zulässig. Bei Mchtabbestsllung spätestens 14 Tage vor Beginn eines neuen Vierteljahres läuft das Abonnement weiter. — Nnz°ig°nb-°-chnung:A^ nach Petitzeilsn und beträgt der Preis für eins solche in einspaltiger Breite (4S mm) 20 Goldpsg., Äsklamezeils (SO inrn) 60 Goldpfg.» unter Büchermarkt (in gleicher Breite) 20 Goldpsg. Druck und Verlag Alwin Morr, Buckdruckerei und Zsitungsverlag G. m. b. H. in Deickenau, 6a.