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! ß. Jahrgang Sonntag, 4. Oktober (Gilbhart) 1925 Nr. 'N Oie goldnen Blätter fallen; die stummen Nebel wallen bin über §orst und §lur. Verödet sind die Gelder, der Sturm bricbt durcb die XVälder, verwebt des Sommers liebe Spur. Leis rieselt grauer Negen; die letzten Blumen legen sicb matt zum Sterben bin. Oer Vögel lust'ge Scdaren sind längst davongekakren mit scbnelien Scbwingen, leicbtem Sinn. Ou aber, zage Seele, bleib stille dock und quäle dick nickt mit Sorgen ab. XVas Sckönes du gefunden, sckeint es auck jetzt entsckwunden, steigt kerrlick dock einst aus dem (Zrab. Theodor Echühe, Hainih Am Heideteich Alfred Hartmann, Görlitz införmig in seinem Gestein, wechselvoll in seiner Oberflächengestalt und überaus malerisch in seinen Landschaftsbildern — so zeigt sich das schöne deutsche Nordböhmen, das jenseits unserer Reichs ¬ grenzen liegt und nur im Besitze eines Passes mit tschechi schem Visum in seinen weiter abliegenden Gegenden von Reichsdeutschen besucht werden kann. Fast bis vor die Höhen von Prag führt uns die Eisenbahn durch Täler, welche die fließenden Gewässer in das riesige Sandstein gebiet eingeschnitten haben. Das Kreidemeer lagerte am Ausgange des Mittelalters unserer Erdgeschichte jene un geheuren Mengen von Quarzsand ab, zu dem der Lau sitzer Granit bei seinem reichen Quarzgehalt verwitterte und den Wasser und Wind in das seichte Wasserbecken verfrachteten. Von Dresden im Nordwesten bis Olmütz im Südosten und von den Sudeten bis gegen Prag hin ist der Kreidesandstein „das" Gestein. Er fiel und fällt infolge seiner geringen Widerstandskraft rasch der Ver witterung zum Opfer. Seine senkrechte Zerklüftung gab hierbei Veranlassung zur Entstehung der steilwandigen Täler und Berge, wie sie uns so schön die sächsische und böhmische Schweiz zeigen. Und diese Bilder wiederholen sich im ganzen Kreidegebiete, wobei auch der Name „Schweiz" öfters wiederkehrt. Der magere Verwitterungs boden bietet nur für Nadelwald genügend Nahrung. Von fernher schon leuchtet uns so häufig der goldgelbe Besenginster entgegen, und all die bekannten Heide pflanzen im Heidewalde wie auf den unfruchtbaren Blößen grüßen den Wanderer allerwärts. Doch nicht lange dauert es und seine Füße wandeln im Buchenwald. Diese aus den verschiedensten Gründen von Wanderern mit den verschiedensten Ansprüchen und mit Recht gerühmten Säulenhallen verdanken den von ihnen beanspruchten Mitteilungsblatt der Gesellschaft für Anthropologie und Urgeschichte der Dberlausitz-Dautzsn, der Mittelstelle für Heimatforschung im Mark graftum Gberlausitz (Bautzen, Stieberstratze 36), des Vereins für Heimatforschung zu Lrostau, Kirschau und Schirgiswalde, der Gesellschaft für Heimatkunde, Hoyerswerda. Hauptschristleitung, sowie für Geschichte, Vorgeschichte, Volkskunde, Sagen und Aberglauben Dr. Frenzel, Bautzen, Stieberstratzs 3ö; sür Naturwissenschaften Dr. Heinks. Zittau, Komturstratzs 5; für Kunstgeschichte und Kunstgewerbe Dr. Dsinhacd Müller, Zittau, Stadtmuseum, Klostergajje 1. Manuskripten ist Dückporto bsizufügsn, da sonst ein Anspruch aus Rücksendung nicht besteht. Unberechtigter Nachdruck aus der „Gberlausitzer Heimatzsitung" wird strafrechtlich verfolgt. "Postscheckkonto: Leipzig Nr. 27 534. Bankverbindung: Gewerbsbank und Girokasss Dsichsnau Nr. IS. Allgemeine Deutsche Lredit-Anstalt, Zweigstelle Asichsnau, Sa. Vie Heimat spricht: „Im §rüklinge klingts aus den Bäumen. Cs find der Stimmen unzäklige, die lobsingen Oir gelingt es vielleickl, an ein Notkeklcken keranzukommen, wenn es ouk einem knospenden Strouckwerke sitzt Zwei Sckritte von ikm. Und es singt und sudelt immerfort. Liekdunkel glänzen die kleinen 6ugen, klug und rein, die rote Brust kebt fick kastig ungezäklte Male. §üklst du, wie krok alle Scköptung ist? Lerne frost sein von ikm!" L. Vogel.Botzwein. Blatte? für Heimatkunde Schristleitung unö Geschäftsstelle in Reichenau, Su. .Fernsprecher Nr Gescmcrite ^Kunft, Literatur Drucf u. Verlag.Alwin Marx (Inh. Otto Marz») Südlaufttzer Nachrichten,Reichenau, Sc».