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> -,7 Gberlaufltzer Helmatzeltung Nr. 15 226 Der „Schreck" sei so groß gewesen, daß er noch „im Bett int Angstschweiß wie gebadet tag." -- Ferner in Lichtenberg boii eiiietti Üewisseti Weißelt, der stnten ick testest Hause bcihtz dsr.Schld.de watintx üp8 ili Reichenüit beim Fabri kanten Ernst. Bischoff als Kettsnscherxr arbeitete. Er er- Zahlte eines Tages dessen Töchterlein, der jetzigen Husaren- wixtin, gestern.abend sei der „Husar" um sein Haus geritten und dann in der Schlade wieder verschwunden. Wie tief damals diese Sage in dem Botlr unsrer Helmas wurzelte, ist da,raus zu erkennen, daß, als im Jahre 1869 an dieser gerbe,hrsrsichett Straße eist,Reichenauer namens Helwig ein Gasthaus „zur grstnen Aue" errichtete, der Volksmund djeses. „ohne behördliche Genehmigung" nach kurzer Zeit in „.Husarenfchenkc" umtaufte, und der betreffende Wirt hadgrch gezwungen wurde, feine „Firma" nach dem „Volks begehr" zu andern. — Äuch meine Großmutter, die auf der „ntedern Wiese" in Reichenau wohnte, erzählte mir als kleinem Jungen .viel vom „Husaren" und den Irrlichtern, lfnd wenn ich ihr nicht mehr glauben wollte, weil ich ihn nie zu sehen bekam, dann meinte sie, ärgerlich: „Böst der onglöbg Thoms! Ähr Iongen glöbt ahm nischt mih!" Bauer, Aonsdoif. Lesesrüchte und Bausteine - Deutsche Spitzbergen-Expedition 1923. Im Juli und August dss. Is. ist beabsichiigt, eine kleinere deutsche, sportliche und wissenschastliche Expedition nach Nordwest-Spitz- bergen zu unternehmen. Zweck der Expedition: 1. Wissen schaftliche Erforschung Nordwest-Spitzbergens, Vermessungen, Inlands- und Küstönausnahmen, Lotungen, ozeanographische Arbeiten (vor allem über Gezeiten) und Gletschermessungen. 2. Erprobung des Faltbootes für Polarexpeditionen. 3. Alpine Erstbesteigungen und Höhenmessungen. Plan: Übersetzen mit der „München" des N. D. L. Anfang Juli nach Spitzbergen. Absetzetz in bet Magdalencn-Bucht. Fahrt mit zwei zerleg baren Klepperbooten von 90 vni Breite und 5 m Länge an der Küste iN die Fjorde hinein, sowie nach den nordwestlichen Inseln. Zusammenttesfen mit der Amundsen-Expedition in Birgy^Hafen. Durchquerung des Inlandeises zur Nordküste. Rückkehr zur Maadalenen-Bucht und Abholen von dort. In der Mahdalcnen-Bucht sott für die Dauer der Expedition ein tzauptlager errichtet ustd mit selbstregistrierenden Apparaten berschen werden. Das Unternehmen ist mit Radio ausgerüstet, Um Ortsbestimmungen mit einer Genauigkeit aussührcn zu können, wie sie bisher nicht möglich waren. Der genaue Arbeitsplan und die Reiseroute ergeben sich, sobald alle zu bewältigenden wissenschaftlichen Fragen fcstgelegt sind und hängen von den örtlichen Verhältnissen ab. Teilnehmer: Dr. Walter Ankersen, Nürnberg, Kaulbachstraße 27 (Photo graphie, Vermessungen): Dr. Max Grotewahl, Kiel, Wilhelminen- straße 28 (Vermessungen, Meteorologie, Ozeanographie): Dr.Ru- dols Iupitz, München (Geologie, Botanik, Zoologie). Das Unternehmen ist privat und daher in seinen Entschließungen vollkommen unabhängig. Wissenschaftlich steht es in Zu sammenarbeit mit verschiedenen Universitäten, mit der Marine, mit der Seewarte Hamburg, mit der Geographischen Gesell schaft Nürnberg und mit der Sternwarte Tharlottenburg (Ge- Heimrat Prof. Dr. Miethe). — Zur Oberlausitzer Altsteinzeitforschung. Nachdem es am 20. Juni gelungen ist, in der Nähe von Görlitz wieder eine Fundstelle paläolithischer Artefakte festzustellen, sei ein kurzer Überblick über den gegenwärtigen Stand der heimat lichen Paläolithsuche gegeben: Bisher sind 22 Fundplätze alt steinzeitlicher Silexgeräte bekannt. Bon diese» liegen 17 im Löbauer, 3 im Bautzner und 2 im Görlitzer Bezirk. Auch im Zittauer Gefilde müssen sich derartige Lagerungen befinden, doch konnte noch nicht danach geforscht Mrd-n. Wie schon früher mitgeteilt, kann man über den Artesaktch'arakter ge,, teilt« Meinung sein, doch wäre es zu wünschen, daß sich techt üiele Helfet fänden, die die Sandgruben ihrer Heimatflur auf Feber ste kn we r kzeu ge abiuchten. Auch hier gilt der Satz der VonrefchiältMrfchltng : Alkes Verdächtig« mitnehmen, zum Werqwerfen Und Sichtest kst stets noch Zeit. Vorgeschichtliche Fustde. Ist Gküßtfchetnitz, Bezirk PodersäNt in Böhmen, fanden die Arbeitet beitU Sand graben in der Sandgtiche de? Pesltzers Reim eist ststch erhaltenes. vorgeschichtliches Skelett, bei' dem sich ToNgefiM als Beigkd-n befanden. An anderer Stelle w'utde ein Mammut zahn gefunden. — Tn Klxin-Otschehau stieß des Landwirt Rjttirsch beim Grundgrabest für feine neue Scheuer auf eM vorgeschichtliche Grabstätte aus des ersten Eisenzeit. Mast sand eilt menschliches Skelett mit Tongesätzest als Beigaben. An einer anderen Stelle fand man ein großes, nist Steinest ausgelegtcs Loch, in dem sich «in außerordentlich' großes MK Vorratsgesäß, gleichfalls aus der ersten Hfensteinzeit (9t>0 btS 400 vor, Christus), befand. Es ist nach Ser Sachlage ast- zunehmest, daß es sich, um eigen votgeschichtllchest Brenn ofen handelt..^ Tn Kststenblatt wurde in der Sastdg'rM des Besitzers Langer bet AbMiinatbciten ein gut erhaltenes vorgeschichtlicher Pta hl stein samt kstm dazugehörigen Reib- stein gefunden und der Lehrmittelsammlung chs Schule über- lassest. . — Wissenschaftliche Funde bei Kanalbauten. In der Gegend von Datteln (Westfalen) wurden beim Bau der Schleuse des Herne-Kanals vor einiger Zeit neben zahlreichen Wirbeltierresten bedeutsame Reste von Mammttst. ein Dolch aus Mammut-Elfenbein und der Schädel eines Riesesthirsches gefunden. (Bautzner Tageblatt.'/ — Ein Grabhügel aus der jüngeren Bronzezeit. In Niedcrherzoqswaldau, Kreis Freystadt, war beim Stcinegraben zum Lhausseebau im Lause dieses Jahres der Bäckermeister Wolff auf vorgeschichtliche Gesäße gestoßen. Da diese Stelle noch weiter gefährdet war, wurde vom Breslauer Museum für Kunstgewerbe und Altertümer in der vorigen Woche eine Ausgrabung vorgenommen, die von der Stadt Freystadt und dem dortigen Heimatmuseum in freundlicher Weise Unter stützung erhielt. Das Ergebnis ist für Wissenschaft wie Heimatkunde gleich interessant und wichtig. In der jüngeren Bronzezeit (l200 bis 1000 vor Christus) wurden westlich des Dorfes, auf den Abhängen der sandigen Höhen, verschiedent lich Grabhügel errichtet, die noch jetzt an der Oberfläche zu erkennen sind. Einer dieser Hügel ist jetzt untersucht worden. Er enthielt eine Urnenbegräbntsstätte, die man 20 Zentimeter in den flachen Erdboden eingetieft hatte. Uber dem Grabe war ein flacher Sandhügel von etwa Meter Höhe errichtet worden, der wieder mit einer Schicht von Steinen aller Größe bedeckt worden war. Uber diese Steinschicht hatte man Sand geschüttet. Der Hügel, der dadurch zustande kam, besaß nach bei der Ausgrabung eine Höhe von einem Meter und einen Durchmesser von l8 Meter. Der Hügel wurde außerdem noch mehrfach zu Bestattungen verwendet. Cs fanden sich nämlich über der Steinschicht vier weitere Urnengräber, die der gleichen Zeit angehören wie das Hauptgrab unter dein Hügel. Der Zusammenhang der Gräber untereinander ist nicht näher festzustcllen. Man könnte an eine Familien begräbnisstätte denken oder an ein Grab einer bedeutenden Person, doch gab dafür die Art der Gesäße keinen Anhalt- In allen Gräbern gab es die großen, doppelkonusartigen Terrinen, die den von der Verbrennung aus dem Scheiter haufen herrührenden Lcichenbrand enthielten. Gewöhnlich waren sie mit großen Schüsseln zugedeckt. An weiteren Ge säßen enthielten die Gräber u. a. größere und kleinere Schüsseln, Schalen, Krüge mit und ohne Henkel. Bemerkens wert sind einige Gefäße mit hohen Füßen in Art unserer heutigen Pokale und Fußschaien, ein tonnenartiger Topf mit Tannenzweigmuster und ein Henkelgefäß mit schwach ange-