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222 Gberlausitzev Heimatzsitung Nr. 18 Thl. gr- 53 „ 8 „ — „ ? Faß Kalck ä 16 gr. aus Böhmen zu Bögen und wölben abputzen. Die Mauer aber wird von Guten Mergel, so alda zu erlangen, ist ausgcsühret. 36 „ 6 „ — „ für 696 Ond Ellen Mauer zu machen in gründe L 1 '/< gr. 163 „ 3 „ — „ 26rO Onb Ellen zum gcschlotz der Kirchen L 12 Gr. —, , 182 Lnb Ellen Mauer zu beiden bis Uber den Stuhl zu führen den steinern giebel L 2 gr. 8 „ — „ 2 tzo Werckstllcke zu sputen ü 4 gr. 6 „ 1 „ — „ 290 qvadrat Ellen zicgel Pflaster 72 „ 12 „ — „ 3490 qvadrat Ellen inwendig und äußer lichen ausputz ä 6 H. 454 „ Thl. 23 „ 2. gr. — „ Summa. Zur Zimmerarbeit. 40 „ — „ für 24 Balckcn L 1 rthl. 16 gr. "18 „ — „ — . 48 Riegel Höltzer ä 1 rthl. 30 „ E— — „ 60 Sparr Höltzer L 12 gr. 10 „ —— ,, — „ sür 2 tzo Rütz Stangen 5 5 rlhl. 12 „ — — „ 8 tzo Latten ü 1 >/- rthl. 52 „ 12 „ — „ 315 tzo Schindeln L 4 gr. 86 „ 12 „ — „ 9'/- tzo halbe Spinde Breter ü 7 gr. 30 „ — „ 6 tzo Bau Breter L 5 rthl. 6 „ 6 „ — „ 30 stücke Pfosten L 5 gr. 17 » 12 . — „ 140 ho gantze Bretnagel L 3 gr. 6 „ 6 „ — » 60 tzo halbe dergleichen L 2 >/2 gr. 20 . 20 „ — „ 400 tzo Schindel Nagel s 1'/« gr. 2 „ 12 „ — „ 2 tzo anschieblich Nagel ä 1 >/« gr. 223 „ 8 „ — „ Sämtlich Zimmerarbeit worunter die Mans u. Weibes Stände mit begrieffen ist. 43 „ ,, — „ Sämltche Schmiede arbeit 50 „ — „ Tischler arbeitanThürcn.FensterRähmen, die übrige arbeit ist unter der Zimmer arbeit mit begriffen 22 „ — „ Sämmentl. Schlößer arbeit an Thüren, Fenster Stäbchen und beschlügen 53 „ — „ Für Glaß und Glatzerardcit 3 — „ Seiler arbeit als Rütz Stränge und Strücke 40 „ „ — „ ausgaben ins gemein als Rabern Hacken Schauffcln Sand Siebe Kalck Kriecken Böttgergesätze und watz darbey nötig. 8 „ — — „ Knops und Fahne aus den Thurm 40 „ »» — „ Die an dem Thurm nöthige Klempner arbeit. 824 Nhi. 18 gr. Summa. 3. Hierüber wäre annoch nöthig 50 Thl. — gr. — H Für Cantzel altar zu machen 30 „ — „ — „ ein alt brauchbares Positiv statt einer Orgel l22 „ 16 „ — „ 2 Glocken zum Läuten so 2Ctr. halten sollen als die erster 2 Lcntr. und die andere Ctr. 5 48 rthlr 202 Thl. 16 gr. Summa Rekapitulation 454 rthl. 23 gr. — H 824 „ 16 „ - „ 202 „ IS „ - „ 1482 rihl. 7 gr. — H Summa. Zittau, d. ? Jung 1768. Andreas Hiinigen. Der Bauriß fehlt und kann darum nicht zur Kenntnis gebracht werden. Der Bau wurde noch nicht begonnen, weil infolge der im Jahre 1770 begonnenen, bis zum Jahre 1773 anhalten den Teuerung „die Gemeinde in Lichtenberg auf einen Stillestand gedrungen ward". In den erwähnten Aufzeichnungen heißt es: „Weil von Z^nno 1770—73 die von den barmherzigen Gott und Vater zugeschickte Theurung so überhand nahm das der Scheffel Korn bis auf lOrtlr kam. Wobei noch zum unver geßlichen Andenken erinnern, wie ^nno 1771, den Sonnabend vor Jakobi, als Woche-Markt nicht mehr als ein Füderchen Korn da war, darum aber sehr elendiglich gedrängt worden, das man von Jedermann Thränen der Wehmut fließen sah. Darzu, wie gewöhnlich von den Kunst pfeifern das Lied: Erbarm dich mein, o Herre Gott pp. in der Ordnung abgeblasen war So hat man selbiges unter tiefgerührten Seufzen mitgesungen." Gegen zwanzig Jahre hindurch schlief der vorgenom mene Kirchenbau. Neue Veranlassung, „dieses Werk nicht gänzlich zu unterlassen," war der am 12. Februar 1793 erfolgte Tod des Magisters Gottlob Traugott Schüllers (39 Jahre 10 Monate 6 Tage alt). Bei der Wahl eines Amtsnachfolgers kam es wiederum zu Unstimmigkeiten zwischen beiden Gemeinden Reichenau und Lichtenberg. Der für Sonntag Iudica (17. März) 1793 von der Klosterherr- schafl bestellte und von dem damaligen Richter Schönselder „nebst einigen seiner Gerichts Aeltesten und sonderlich von H. Mag. Trautmann" recommendierte Gastprediger Kandi dat Gottfried Arnold sand nicht den Beifall der Lichten berger Gemeinde, weil „die Stimme in einer so Zahlreichen Kirchgemeinde sehr mangelhaftig fiel." Die Reichenauer gaben den Lichtenbergern „Anleitung", eine etwaige Wahl dieses Kandidaten zum Unterpfarrer zu verhindern. Darauf hin fand am 7. Mai 1793 eine Versammlung der ganzen Gemeinde Lichtenberg im Kretscham statt. Bei dem Vor trage des Richters Gottlieb Gärtner „ereignete sich ein Stillschweigen." Da ergriff der Bauer Gottfried Neumann das Wort „durch Anführung eines Liedes: Ich weiß mein Gott das all mein Thun — Vers 11: Isis Werk von dir, so hilf zu Glück pp., er sprach daraus die Worte aus Cap. 5 der Apostelgeschichte Vers 38 und 39: Und nun sage ich euch: Lasset ab von diesem Menschen und laßt sie fahren — als die wider Gott streiten." Daraufhin einigte man sich, die Angelegenheit abzuwarten bis zur Probepredigt des betr. Kandidaten, „da er möchte einen Fehler begehen, und der Ausgang würde sich nach Zeit und Gelegenheit zu unfern Besten wenden." Die Probepredigt hielt canä. Arnold am 12. Mai 1793 in Gegenwart der Lommissarien und Deputierten der Herrschaften der Parochie. Nachher fand, wie üblich, in der Wohnung des Oberpfarrers ein Gastmahl statt, wobei unter den Gästen auch der Richter nebst einem Geschworenen aus Lichtenberg anwesend sein sollten. In der Unterhaltung vor dem Mahle fragte der Vertreter der Standesherrschast Seidenberg die Lichtenberger, ob sie ihn (den Prediger) ver nommen hätten, worauf diese antworteten, sie hätten heute so wenig als ein andermal vernommen, „worauf der Doktor aus Reibersdorf erwiderte, die Lichtenberger müßten ein appart übel Gehör haben, weil doch die Andern ihn ver nehmen konnten." Der Markersdorfer sowie der Herms dorfer Richter sprachen sich im Sinne ihrer Herrschaft für den Kandidaten aus. „Hierauf ging der Lichtenberger Richter nebst seinem Geschworenen ohne Genuß der Mahlzeit nach Hause." Nun beschlossen die Lichtenberger, bei dem Rate der Stadt Zittau als ihrer Herrschaft vorstellig zu werden, vor her aber bei einem Advokaten „Raths zu erholen." In der am 17. Mai 1795 erfolgten zweiten Gemeindeversammlung im Kretscham zu Lichtenberg war man mit dem Schritte des Gemeindeältesten Walter, ein Gutachten eines Zittauer Advokaten schriftlich vorzulegen, von Seiten der Bauern nicht einverstanden, die sich nebst dem Richter auch nicht