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Hammer usw. Interessant ist auch noch die Erwähnung der französischen Revolution, die die Bewohner der Rheingcgend in große Not und Teuerung gebracht hätte. Für die Pen- ziger Gemeinde ist dann vornehmlich das Dokument von 1825 von Bedeutung. In diesem Jahre, also gerade vor 100 Jahren, hat säst dieselbe Reparatur vorgenommen werden muffen, der die Kirche jetzt unterzogen wird. Da die Gemeinde nur ein Vermögen von 261 Reichsthaler» besäße, habe der Magistrat zu Görlitz als Patron der Penziger Kirche die Hälfte der Rcparaturkosten getragen. Die Kirche sowie die Turmwändc seien abgeputzt worden. Auch habe der Turm ein neues blechernes Dach erhalten. Als Vergolder des Turmknopfes wird der Tischler Elias Neumann genannt. Da sein Name mit der Jahreszahl 1825 auch in der nunmehr gefundenen Blechbüchse steht, so geht daraus deutlich hervor, daß bei dem großen Brande der Kirche am 24. Oktober 1841 der Turm- Knops gleich im Anfänge heruntergestiirzt und dadurch die Büchse mit den Dokumenten gerettet worben ist, während die vier schönen 1514 aus Metall von türkischen Kanonen ge gossenen Glocken zu Klumpen zusammenschmolzen. In dem Schriftstücke von 1825 wird übrigens auch eines anderen Brandes aus dem Jahre 1810 Erwähnung getan, dem acht Bauerngehöste, zwei Gärtnerstellen und zwei Häuslerstellen zum Opfer fielen. Besonders drückend seien für die ganze Gegend die Truppendurchzüge in den Jahren 1813 und 1814 gewesen. Das letzte Dokument von 1845 erzählt genauer von dem großen Brande am Sonntag, dem 24. Oktober 1841. 53 Gehöfte, Kirche, Schule und Psarrwirtschaftsgebäude fanden ihren Untergang. (Görlitzer Nachrichten.) Reichenberg i. Böhmen, 25. Juni. Einen ungeheuren Zapfenreichtum weisen die großen Fichtenwaldungen des Iser- gebirges aus. Das war die Ursache, daß sich im letzten Winter große Mafien von Kreuzschnäbeln dort einfanden und nisteten. Überfluß herrscht aber auch an Eichhörnchen, die an den vielen Zapfenkernen willkommene Nahrung finden. Neben dem in Nordböhmen üblichen rotbraunen gibt es auch viele fast rote und schwarze Eichkätzchen. (Niederschlesische Zeitung.) Frauenstein, l3.Iuni. Eine Höllennatter gefangen. Hier wurde von einem berufsmäßigen Reptiliensammler eine schwarze Kreuzotter (sogenannte Höllennatter), eine ziemlich seltene Art, im wilden Wcißeritztal gefangen. (Sächsischer Erzähler.) Spitzkunnersdorf. Eine seltene Jagdbeute machte der Iagdpächter Gutsbesitzer Ernst Großer, der auf seinem Grundstück einen Rehbock erlegte, der anstatt Geweih eine außergewöhnlich große Perücke trug. Diese Perücke Hal einen Umfang von 65 Zentimeter, vom Rande bis zur Mitte beträgt die Weite 15 Zentimeter und die Erhöhung hat eine Stärke von 5 Zentimeter Umsang. Die Lauscher sind ganz seitwärts gedrückt, das linke Licht ist ganz verdeckt und das rechte teil weise. Die Perücke reicht beinahe bis auf den Windfang. Sie hat die Form eines großen Blumenkohls und ist, ein schließlich Kopf, 12 Pfund schwer. Der Jäger will den Kopf präparieren lassen, da es sich um eine große Seltenheit handelt. (Sächsischer Postillon.) Mengelsdorf b. Reichenbach, 12. Juni. Besitzer, laßt eure Hunde nicht wildern! In de« Mengelsdorser Dominialwaldungen ist ein Rehbock von einem großen Hunde gerissen und angesressen worden. Es muß einen harten Kampf gegeben haben, ehe der Rehbock unterlag. Nach der neuesten Verfügung soll jeder Hund, welcher frei, ohne Maulkorb herumläuft, erschossen werden. (Niederschlesische Zeitung.) Weißenberg. Fi sch st erb en. Seit einigen Tagen wird im Löbauer Wasser ein auffallendes Sterben der Fische be obachtet, das anscheinend auf eine Unvorsichtigkeit oder gar aus vorsätzliches Einwerfen von Gift zurückzuführen ist. (Bautzner Nachrichten.) Großenhain. Die Verunreinigung des Röderwaflers und seine Folgen. Da bei der hiesigen Amtshauptmannschast wiederholt Klagen über die Verunreinigung des Röderwassers durch Abwässer des hiesigen Muldentalwerkes eingingen, hat das Wasseramt die gesetzlich vorgeschriebenen Maßnahmen an geordnet. Darauf drohte das Muldentalwerk mit der Schließung des Betriebes, wodurch über 400 Arbeiter brotlos werden würden. Aus diesem Anlaß fand ein Demonstrationszug der Belegschaft statt, um die Amtshauptmannschast zur Zurück nahme der getroffenen Maßnahmen zu veranlassen. Die Amts hauptmannschaft erklärte, in dieser Angelegenheit bei der höheren Instanz vorstellig zu werden. (Bautzner Tageblatt.) Wir sind den Lausitzer Tageszeitungen sehr dankbar, daß sie über derartige, die Heimatnatur bedrohende Erscheinungen die Öffentlichkeit ausklären. Wir verstehen es, daß die In dustrie sich hartnäckig sträubt, die überaus teuer"» Kläranlagen für ihre Abwässer anzulegen, daher muß unbedingt gefordert werden, daß die hochentwickelte deutsche Technik nun endlich. auf Mittel sinnt, die eine Reinigung der Abwässer unter Ent- ' stehung von tragbaren Kosten ermöglichen. Der Zustand unseres Flußwaffers ist überall schauderhaft, das Baden in unfern Flüssen ist jetzt geradezu gesundheitsschädlich. Kann hier nichts Durchgreifendes geschehen? 6us unseren Vereinen Boverswerda, 14 )uni. §akrt der „(ZeseUsckaft für Heimatkunde" nack Bautzen. In dem Bestreben, aucb in der sckönen )akreszeit durck Veranstaltungen in das relcke Sebiet der keimatlicken Welt einzufübren, Katie die „Oesellsckatt kür Heimatkunde" zu einer §akrt nacb der alten Secksstadt an der Spree, dem altekrwürdigen Bautzen, eingeladen. Vieser wissen- sckaktlicbe vusklug bezweckte insbesondere eine Besicktigung des dortigen Museums und eine Bstracktung von gescbicktlicben Sekenswürdigkeiten der Stadt. In liebenswürdiger Weise batten Vertreter der „Bessllsckatt für vntkropologie und Urgesckickte der Oberlausitz", die Herren Medisinalrat vr. Her back und Professor vr. veedon, die sackkundige SUKrung übernommen, wofür auck an dieser Stells bestens gedankt sei. Vas Haupt interesse wurde den Sckätzen der vor- und frükgssckicktlicben Zeit gewidmet. Vie versckiedenen Zeitalter von der älteren Steinzeit bis zum krüken Mittelalter zogen, durck Erläuterungen und viel seitige Linsckauung belebt, an dem geistigen Liuge der lZesucker vorüber. Welck inkaltsreickes Erleben bietet dock solck ein Über blick über fjakrkunderte der Menscbkeitsgesckicbte. Und dann erstand das Bild der trotzigen, zinnengekrönten Spreekeste als Les macbtvollen Bollwerkes kier im ostelbiscben Lands. Wie zakl- reicb dis Erinnerungen von der steil aus dem tiekgelegenen §lutztal auksteigenden Stadtmauer bis kinauk zu den weit ins Land blickenden Spitzen der vielen Eürms! — Um auck die weiteren Abteilungen des Museums eingeksnd kennen zu lernen, wird im Herbst eine zweite §akrt nack Bautzen unternommen werden. Buchbesprechungen Uederlandzentrals und vraunkodlenwerk Birscv- kslds von §ritz Oüntker. Selbstverlag des Verfassers. Preis 30 Pfg. Vas zwei Bogen umfassende Bekleben kann jedem Heimat freunde zur ünsckaffung empkoklen werden, bietet es dock eine umfassende, bis ins Einzelne gebende Beschreibung der beiden miteinander verbundenen Werks, vsr Verfasser, Kantor Büntker in Leutersdorf, begnügte sick nickt mit trockenen Vukzäklungen, sondern sckrieb in gefälligem Erzäklerton und reikte passende vicktungen darunter, welcke zum veil von bekannten Llrbetter- Licktern stammen, ver billige Preis mackt einem Zeden die Lln- sckakkung möglick. Wanderkarte für den Bezirk Kamenz Pulsnitz Srotz- rökrsdorf. Herausgegeben vom Bebirgs- und Verscköne- rungs-Verein kür Pulsnitz und Umgebung mit Unterstützung des Bezirksaussckusses der Llmtskauptmannsckait Kamenz und der Städte Kamenz, Pulsnitz und Brohrökrsdork. Bear beitet von Herrn Oberrealsckuldirektor Prof. vr. Mukle. Maßstab 1:50000. Preis 1,20 Mk. vis Karte zeigt u a. zwei sekr loknenüe Wanderwsge, den Kammweg (I I I h: visckofswerda, Lutterberg, Heiterer Blick, Hockstein, Lucksenburg, Sckwsdenstein, Pulsnitz, Keulenberg und Königsbrück, ferner Len Lausitzer Landweg sblau-weitz visckofswerda, vutterberg, Heiterer Blick, Backstein, Okorner Steinberg, BeknsLork, Ealpenberg, Ossel, voderitz, Kälberberg, Oberlauflßer HelmatzeituM