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»WWIMIIIIIIIW!^^^^^ U demdenhof zum AVebers Kirschau « Erbaut tS2l—1S23 d E^äuma I)as^aN9 am^)so^)iall Neuzeitlich eingerichtst WzM WtzW Fremdenzimmer - Zentralheizung - Kalt- und Warmwasjerlsitung - Gediegene Dior- und Weinstuben - Gessllschastssaal W-^ Wein-und Dierterrasten - Gartenrestaurant s4006itzplätzs) - Dundsskegelbahn - Autohallo - Ausspannung - Angenehmer Familienaufonthalt - Fernruf Wilthen Nr. 50 - Anerkannt gute Küche - Max Albrich. »WWWWIWIWIMW Wissenswertes vom Schornstein feger-Handwerk Zum 200 jährigen Bestehen der Bautzener Innung am 8. Juni 1925 Herbert Henkner- Bautzen Seine Entstehung Schornsteinfeger-Handwerk darf sich rühnun, eines der ältesten Handw.'rke zu sein. Es hat seinen Ursprung — wie so viele Handwerke — der Ent- Wickelung menschlicher Kultur und häuslicher Bequemlichkeit zu verdanken, denn man wird wohl kaum annehmen können, daß es einst, als der Mensch noch in Lehmhütten scinDasein frist.te, eines Mannes bedurft hätie, der sich um die Abführung des Rauches sorgen mußte. Erst die Art, sich näher aneinander zu siedeln und geräumigere Häuser mit ost mehr als einem Stockwerk zu bauen, hat wohl bedingt, daß der Schornstein in Erscheinung trat, um erstens den Rauch abzusühren und dann auch, die oberen Räume vor Funkenflug zu schützen. Bei der nun ganz anderen Bauart des Rauchfangcs und der daraufgesetzten Schlote war für den S ch l o t feger eine Betätigungsmöglichkeit gegeben. Trotzdem haben anfangs die Hauswirte ihre Schlote oder Oessen selbst gereinigt. Erst später fanden sich dann Leute, meist waren cs umher wandernde Italiener, welche für ein billiges Entgelt diese Arbeit ausführten. So hat sich wie in vielen Fällen allmäh lich ein Handwerk helausgebildet, welches sich im Lause der Jahrhunderte einen ebenso ehrlichen Namen erworben hat, wie jedes andere Handwerk. In der Hauptsache spricht man Italien als das Land an, in dem der Schornsteinfegerberus die beste Förderung genoß. Wie es in Deutschland damit gestanden hat, ist weniger bekannt, dennUrkunden aus jener Zeit sindnursehrspärlich. Immerhin darf man annehmen, daß auch hier dieses Hand werk Ansehen genoß. Hier mag der italienische Einfluß sich geltend gemacht haben. — Wir können das auch aus einem Tanzlied herausfühlen, welches im Jahre 1717 im Druck erschien und folgenden Wortlaut hat: Neu-inventierterRauchfangkehrer-Tantz Der Kehrauß, ist noch nicht auß HEysa lustig legrcmcnto Signiori Epazza-Lamino Alla Brests Jung mach mir Tantza springo Sa lustig legremento! mach mir heut brav kehr Was wir diese Woch gewinn« Sonntag lustig verzehr: Alla Lommcrado, per Compagnia legremento. Seynd wir heut guter Dinges contento! Hey sa seynd wir lustig alla Spazza-Lamino Lustig legremento bey dem bouno Dino. Alla frische Jung, kant er nich bissl schau; Etwas guts singa von schöne Jungfrau! Hat ich guter Wein, schmück mir gut allzeit Walt mir schön singa von der Jungfrau Margrcit: Heysa sa mio Cammerato Antonio, Wann der Kombi Sonntag, lustig bey die bouno Dino. Wann ihr wird verkauften, Spanisch Nadl schön Fingerhut Legremento Geld verdrincken, wann der Dino ist gut. Im letzten Vers heißt es dann: Seynd wir schon laug hier in Teutsche Land Seynd wir bey Frau und Jungfrau wohl bekannd. Könt er alles in Ehr ihr Jungfrau gebt schöne Besen her, Daß wir in der Rauchsang machen brav kehr; Nur alla contento lustig wer da will Camerato nach Rauchsang kehr, alla mor Spihll Im Kinderlebcn spielt ja der Schornsteinfeger oder „Feuerrüpel", wie er dort heißt, eine große Rolle, und der „Schwarze Mann" ist öfters eine von den Eltern gern in Anwendung gebrachte Hilfe zur Erziehung. — Ob immer in richtiger Weise, mag dahingestellt bleiben. Mancher wird sich noch der vielen Verslein erinnern, die auf den Essenkehrer angewandt wurden, und von denen eins anfing: „Fcuerrüpel, schwarzer Mann, Schau mich nicht so böse an!" Gewöhnlich übt ja der lange Besen eine kolossale Wirkung auf die Gemüter der Kinder aus. Dem Innungsleben, das seine Romantik für sich hat, stellt sich natürlich auch der Frohmut der Gesellen zur Seite. Bekanntlich war es eine Ehrensache, daß einer, der Meister geworden war, früher sich auch eine Frau nahm. Wir werden also die Junggesellen und Verehrer wohl im Kreise der Gesellen zu suchen haben und es ihnen zusprechen müssen, wenn sie wie Wilhelm Schnitzler, Nordhasted, in dem Liede „Ein Küßchen her" singen: „Ich trag ein Kleid von Leder, Bin schwarz den ganzen Tag, In Stadt und Land schaut jeder Mir rußigem Teufel nach. Von meinem Besen muß ich Verschenken manches Stück, Man sagt, weil er so rußig, Brächt' er den Mädchen Glück. Doch wenige nur wissen, Daß mein verrußter Mund Als seiner Leckerbissen Das Glück gibt besser kund. Drum, Mädchen, schlagt die Lehre Nicht töricht in den Wind: Wenn ich mal wieder kehre, Ein Küßchen her geschwind!" * * * Die Lausitzer Schornsteinfeger-Innung Vom Jahre 1725 stammt die Urkunde, die uns über ein Innungs-Quartal der Schornsteinfeger-Innung Bautzen