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leuchtenden Stern mit langem Schweif. Die Stadt wurde auf einige Sekunden hell erleuchtet. Seit langem ist ein der artig helleuchtender Meteor nicht beobachtet worden. Die Er scheinung ist auch anderwärts beobachtet worden. (Kamenzer Tageblatt.) Drebkau. Einige Beamte der hiesigen Schutzpolizei haben in der Nacht vom Dienstag, den 2., zum Mittwoch, den 3. Juni, gegen '/-I Uhr während ihres Streifganges ebenfalls das eigen artige, wunderschöne Naturschauspiel gesehen. Ein Beobachter schreibt uns darüber folgendes: Der Mond leuchtete schwach hinter einer Gewitterwolkenwand hervor und erhöhte dadurch den Reiz der Erscheinung. Ich habe schon öfter Sternschnuppen beobachtet: erst erscheinen sie wie ein rötlicher Funken, später gelb und grün werdend und zuletzt grelleuchtend bis zum Ver- schwinden. Das läßt sich wahrscheinlich nur aus der Größe des fallenden Meteors, sowie dem beim Fallen zunehmenden Luftwiderstand erklären, oder sollte das Farbenspiel durch die Elektrizität der Lust bewirkt werden? Ich kann mich ent sinnen, diese Naturschauspiele immer nur bei herrschender Ge witterstimmung gesehen zu haben. (Cottbuser Anzeiger.) Nieder-Linda. (Kugelblitz.) Bei einem Gewitter schlug ein Blitz in das Haus des Wirtschaftsbesitzers Gerhard Schulze. Er ging am Blitzableiter entlang und sprang dann auf die Holzwände der Stube über, riß ein Loch in die Wand und fuhr in das dort stehende Sofa. Bon demselben riß er drei Beine los, warf eins auf den Tisch und ging dann hinaus, ohne weiteren Schaden anzurichten. Die Bewohner, welche kurz vorher auf dem Sofa gesessen hatten, sahen den Blitz wie eine Kugel durch die Stube rollen, blieben aber unverletzt. (Marklissaer Anzeiger.) Bernsdorf (Kreis Calau), II. Juni. (Borsicht bei Kreuzotterbissen!) Gestern vormittag war die 17jährige Dienstmagd des Fleischermeisters Franke damit beschäftigt, die Heuhaufen, die auf einer Wiese der Wiednitzer Gemarkung liegen, auseinander zu streuen. Dabei wurde sie plötzlich von einer Kreuzotter in die rechte Hand gebissen. Das Mädchen begab sich nun nicht etwa sofort nach Hause, sondern setzte seine Arbeit fort. Der Arm begann nun stark anzuschwellen. I Sie ging nunmehr sofort zum Arzt, der feststellen mußte, daß die Vergiftung bereits ein bedenkliches Stadium erreicht hatte. Durch zweckmäßige Behandlung gelang es jedoch, die Gefahr zu beseitigen. Es kann nicht eindringlich genug jedem, der von einer Kreuzotter gebissen wird, ans Herz gelegt werden, sofort den Arzt in Anspruch zu nehmen. Als erste Maßnahme ist zu empfehlen, die Wunde sofort auszusaugen. (Lausitzer Landeszeitung.) Lauban, 29. Mai. (Kieselalgen im Queis.) Die aus der Talsperre stammenden Schlammfluten haben, nachdem das Wasser sich wieder beruhigt hat, die Entstehung und das Wachstum der zierlichen Kieselalgen begünstigt. Besonders an der kurz vor Bertelsdorf über den Queis führenden Brücke sind die fast durchsichtigen Algengebilde in großen Kolonien zu bemerken. (Niederschlesische Zeitung.) Lauban, 29. Mai. Krebse in den Dorfbächen sind die neueste Erscheinung in der Fauna unserer Gegend. Seit Jahren waren sie, eine Folge der überall herrschenden Krebs pest, fast gänzlich verschwunden. Um den Krebsbestand zu heben, empfiehlt es sich, die gegenwärtig auftretenden Mittel krebse zu schonen. (Niederschlesische Zeitung.) Rochlitz. (Giftige Abfallwässer.) Am 1. Pfingst- feiertage wurden auf der Oberfläche der Mulde große Mengen toter Fische treibend bemerkt. Man nimmt an, daß die Fische durch Gift enthaltende Abwässer zugrunde gegangen sind. Lauban, 4. Juni. Der Wingendorfer Forellen- bach, einst stark mit Rotpunktierten besetzt, ist gegenwärtig sischleer. Schuld an diesem Umstande tragen die Abwässer der Asbestfabrik, deren feine Flimmerhärchen sich den Fischen in die leicht empfindlichen Kiemen setzen und sodann deren Absterben bewirken. (Görlitzer Nachrichten.) Guhrau. (Der Reiherstand bei Bartschdorf.) Der Kreis Guhrau birgt eine zoologische Seltenheit, wie sie nur noch eine Stelle in Schlesien aufzuweisen hat. Wenn man den herrlichen Buchenwald bei Bartschdorf durchwandert, kommt man an eine Stelle von Mischwald, dem stattliche, hohe Fichten sein Gepräge geben. Dort, hoch oben in den Kronen der Fichten, hat sich eine Kolonie Fischreiher angestedelt, die bei uns in diesen Massen nur an zwei Stellen vorkommen sollen. An seinem jetzigen Standort hat der Reiher sich erst vor zwei oder drei Jahren angesiedelt. (Ostlausitzer Zeitung.) Militsch, 4. Juni. (Der Wolf von Perschnitz.) In voriger Woche ging durch die Presse die Mitteilung, daß in Klein-Perschnitz ein Wolf erlegt worden sei. Wie jetzt mit geteilt wird, war dieser Wolf gär kein Wolf, sondern ein Mix köter reinster Promenadenmischung, dessen Kopf aus Tollwut untersucht worden ist. (Görlitzer Nachrichten.) Derartige Verwechselungen find häufiger als man denken sollte. Immerhin ist die Wirkung eines streunenden Köters auf das Wild dieselbe wie die eines Wolfes. — Anschließend sei bemerkt, daß im „Heger" 1925, S. 165, die Wildkatze vom Stiftsforst Niederlinda bei Marklissa als verwilderte Haus katze bestimmt wird. — Eine dritte Fehlmeldung mit Bericht!- gung schließen wir der Belehrung halber an: Marklissa. Zuverlässige Nachrichten über das Auflauchen der Bisamratte lagen bisher aus der Grafschaft Glatz und aus dem Goldberger Kreise vor. Nunmehr ist sie aber auch in unserer Gegend festgestellt worden. Der Arbeiter Arthur Otto aus Marklissa erschlug am Dienstag nachmittag beim Graben im Garten des Generals v. Koszielski in Schadewalde ein Tier, das sich bei genauer Prüfung als eine junge Bisamratte erwies. Das Tier wies alle Kennzeichen der gefürchteten Wühler auf: rundlichen, stumpsschnauzigen Kopf, kurzen, dicken Hals, kleine Ohren, dichtes, weiches, hellbraunes Wollhaar und besonders das sicherste Kennzeichen: vier Zehen an den Vorderpfoten und fünf an den Hinterpfoten. Der Fang ist umgehend der Landwirtschaftskammer gemeldet worden. Es gilt jetzt für die ganze Gegend aufzupassen und den Schädlinge» bis zur Ausrottung nachzustellen. (Niederschles. Zeitung.) — Keine Bisamratte. Die Hauptstelle für Pflanzenschutz bei der Landwirtschaftskammer Schlesien hat Herrn General leutnant a. D. v. Koszielski in Schadewalde mitgeteilt, daß es sich bei dem in seinem Garten erschlagenen Tier um keine junge Bisamratte handelt, sondern entweder um die vielfach in Gärten auftretende Wühlmaus oder eine andere Rattenart. Eine andere Bestimmung war leider nicht mehr möglich, da das Tier schon stark in Verwesung mit teilweisem Zerfall über- gegangen war. An dem Schwanz, der auch schon ziemlich beschädigt war, und an den Füßen ließ sich jedoch noch ganz einwandfrei feststellen, daß eine Bisamratte nicht vorlag. — So ist für unsere Gegend zunächst also noch kein Grund zu Befürchtungen vor dem gefährliche» Nager gegeben. Auf- zupaflen gilt es bei uns aber trotzdem. So wird soeben aus der Grafschaft Glatz berichtet, daß es in Wallisfurth geglückt ist, sechs Bisamratten zu erlegen. Das Muttertier hatte eine Länge von 59 Zentimetern, während das Männchen 65 Zenti meter lang war und über 3 Pfund wog. (Markl. Anz.) Dazu sei aber noch bemerkt: Lieber eine Fehlmeldung über Bisamratten auf sich nehmen, als ein verdächtiges Tier ent wischen lassen! Die staatl. Uniersuchungsstellen sind gern bereit, Rat zu geben. Abgabestellen: Süd laus itz: Dr. Heinke, Zittau, Comturstr. 5: Bautzner Gegend: Dr. Jordan, Bautzen, Stiftstr. 16: Görlitzer Gegend: Dr. Herre, Naturwiss. Museum, Görlitz, Marienplatz. Neukirch (Laus.), 20. Mai. (Bisamratten.) Inden letzten Tagen sind weitere Bisamratten bemerkt und hiervon 3 Tiere erlegt worden. Zwei weitere Bisamratten wurden lahmgeschoffen, entkamen aber noch. Nennenswert ist, daß diese Tiere inverschiedenen Teichen betroffen wurden, ja sogar