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In dem „fbentzel von I^eicbenau," der nack einem rieilungszettel der von IZiberstein vom lakre 1463 „mit zweien Uibersckarn und dem Sczaw (^sckau) die Ibälfte gelegen gegen Sauberg" dem zur Lied länder löerrsckakt gekörigen ^eile folgen soll, dürfen wir wokl den letzten l^yauscken Wickler l^eickenaus vor uns Koben, da die von l^vaw Vasallen der Herren von lZiberstein waren. Die Ausgrabung der Burgruine Kirschau bei Bautzen D r. R Needon-Bautzen der Burgruine von Kirschau haben die Grabungen t ^wieder begonnen,nachdem sie notgedrungen während seines halben Jahres eingestellt worden waren. Wie vorigen Jahre begeben sich die Bautzener Mit glieder der Gesellschaft für Anthropologie und Urgeschichte, soweit sie es ermöglichen können, Dienstag und Sonnabend hinaus, um daran teilzunehmen, während die Kirschauer und Schirgiswalder Herren auch sonst nach Kräften daran arbeiten. In den ersten Grabungstagen gait es zunächst die um Ende der letzten Grabungskampagne etwas wüst liegen gebliebene Stätte des erst untersuchten Gebäudes wieder in Ordnung zu bringen, die Löcher und Gruben, soweit sie nicht mehr gebraucht werden, wieder zu füllen, den Schutt abzu fahren und die Oberfläche möglichst zu glätten. Sodann machte man sich daran, die hinter dem Hause liegende Mauer (Nordostmauer) des Burghofs möglichst freizulegen, indem der hier liegende Schutt beseitigt wurde. Auf diese Weise wurde die Mauer hier um zirka 1,5 Meter für den Anblick erhöht und macht einen stattlicheren Eindruck als vorher. Im Schutt unterscheidet man deutlich mehrere Schichten. Obendarauf unter der Grasnarbe liegen zahlreiche größere und kleinere Steine, die wohl zum größten Teil von der gewaltsam zerstörten Burgmauer stammen. Dann folgt eine 20—30 cm breite Kulturschicht, bestehend aus fetter Erde, Asche mit Holzkohlen und vielen Scherben undKnochen und Steine, die ost Spuren von Brand zeigen. Darunter zieht sich eine Lehmschicht hin. In der Kulturschicht, namentlich deren unterem Teile, und auf der Lehmschicht wurden zahl reiche Funde gemacht. Voran stehen der Menge nach Nägel der verschiedensten Art und Größe, die doch wohl bezeugen, daß das hierstehende Gebäude hauptsächlich aus Holz be standen hat. Andere Eisenstücke scheinen zum Beschlag ge dient haben. Ein SEck scheint eine abgebrochene Spitze einer Sichel zu sein. Weiter sanden sich Stücke von Trensen, dann drei Schnallen, ziemlich groß, 7 cm breit, 2 viereckig, eine halb kreisförmig, eine Bolzei-'-spitze und 3 Pfeilspitzen, eine mit Tülle, die andern 2 zum Einsetzen in den Schaft mit spitzem Stiel versehen. Eine halbkugelige Eisenmasse ist noch nicht zu deuten. Das Stück eines Kammes aus Bein kam zum Vorschein, von der altertümlichen Art, die sich auch jetzt noch findet, bei der in der Mitte ein Quersteg durch Stifte befestigt ist; an der einen Seite von diesem befinden sich die starken Zinken des Kammes mit breitem Zwischenraum, auf der entgegengesetzten die schmalen, enganeinandersitzenden. Noch erfreulicher war ein anderes, gleich zu Beginn der Grabungen von Herrn Schubert gefundenes Stück, das ganz unten auf dem ehemaligen Boden des Burghofes zum Vor schein kam, nämlich eine Silbermünze. Sie hat im Durch messer 30 mm und zeigt auf der einen Seite in der Mitte eine Krone mit der inneren Umschrift 3okune8 primrm, der äußeren Del grstta rex Loemiae, auf der Rückseite den böhmischen Löwen mit gespaltenem Schwanz und der Um schrift ?ruMN868 ^ro88i (Prager Groschen). Demnach haben wir einen Prager Groschen von Johanni. König vonBöhmen, dem Vater Karls IV. vor uns, der von 1310 bis 1346 regierte. Da die Münze Spuren längeren Gebrauchs zeigt, dürste sie in den letzten Jahren der Burg verloren worden sein. Ein solches Fundstück läßt hoffen, daß wir auch noch anderes finden werden, was auf die Zeit der Zerstörung und deren Umstände Licht wirft. Es soll nun zunächst im örtlichen Anschluß an die bis herige Grabung in der Richtung nach dem Turme zu weiter gegraben werden, wo ja bereits im vorigen Jahre die Mauern eines zweiten Gebäudes zu Tage gekommen waren. Früher Abend Don Gustav Wolf-Weifa Ist eins Laterne — und fällt ein Schein — And hast ein Goldhaar, schimmert so fein, And hast einen Blick, der geht in die Weits And sieht doch den Schelm an deiner Seite -, And summst ein Lieblein, ganz leise, und Dann hupst ein Lachen von deinem Mund. Nch guck' mir ins Äuge und jag' mir ganz sacht: Hat das alles der liebe Frühling gemacht 7 l Uff'rn Kirschboome schiene Zeit, wu de Kirsch» reif senn, huttn mer geroade, do ging'ch amo spoaziern. Ich koam doder- «^l^) beit o uff anne Kirschboomoallee. Ihr KInnt'ch eefach kenn Begriff dodervohnt machn, wie schiene und ver- fiehrerisch de reism KIrschn an'n Ästn bommln toatn. Ann liebstn wär'ch glei uff su an Boom gekruchn und hält mich a dann oappetitlchn Dingrn soatgegassn. Oas'ch mer su dann gutn Geschmaak vierstelln toat — mer lief urndlch 's Woasser ann Maule zesommde — do soak'ch euch uff emo uff ann Boome ann Jung sitzn. Und dann hätt'r sahn sulln! Wie dar stuppm toat! Ar hutt'ch o'n schinnstn Kirschbovm ausgesucht; sicke schiene grüße, soaft'sche Gloas- KIrschn, wie do druffe häng toatn! Anne ganze Weile mucht'schn su zugeguckt hoann, wie a die oappetitlchn Klautsche a de unermatzlchn Tiefm vu senn Moagn neistuppm toat, do mucht a mich uff emo gesahn hoann. Nee, dann Schrajk, dann a do krigte! Anne sicke merderliche Angst toatn mei Oablick eijoin, doaß a uff senn Laste ze woackln oafing un de Boalangse verliern toate. Und blautz, boardaütz! Do loag dar Bengl o schunn hundn. Doas huttschn nu zwoar ne geroade gegunnt, oabr 's ließ'sch abm nemieh ändrn, a loag abm hundn. Nu ducht'sch sersch irschte glei, a werd'sch do ne erne Schoadn getoan hoann. Und dannderwajgn lies'sch glei amo hie ze dann Jung, 's muchte oabr ne goar su sichre schlimm oabgeloofm senn, a rieb'sch ock mit a brinkl berblexn und weenerlchn Gesichte die Stelle, wu mer sich nurmoalerweise druffsetzn tut, wemmcr amo ausruhgn will. Weil'ch oabr, und nu hutt'ch do unsr Junge unfreiwill'g uff die diche Stelle gesoatzt, a woar eegntl'ch villmieher wajgn dann Schrajke, dann a ba menn Oablicke gekrigt Hütte, su richt'sch urndlch druff gesoatzt wurdn.Und dannderwajgn froit'schn vuhler Mitleed, ebb'n kenne 's Nunderfoalln ne wieh getoan hätte? — Und woas denkt'r, woas mer do die Kreizkräte antwurtn toate? — A soite ock mit a brinkl vernoatschtr Stimme: „Nee, denn foalln toat's joa ne groade wieh, oabr oas'sch hundn uff- schloin toat!" 3. W. Dreß 1er.