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148 Gberlaufltzev Helmatzeitung 2lc. 10 vammerau, der eins besonders glückliche Band in diesen Kunden zeigt, kür seins Müde und prbeit. IZerr l^Ieemann gab nun- mekr flnregungsn, wie man dis Arbeit der Bsimatkorscbung durch Unterstützung der Schuljugend erleichtern könne. Bsrr Schulrat Scholz sagt seine Unterstützung in dieser Sngslegenkeit zu. Server berichtet Bsrr Wiesmann noch über dis Besichtigung einer sekr schönen Steinsammlung, dis sich in einem kleinen Dörfchen unseres Greises in Privatbank) bekindet. Nach Er ledigung weiterer Anfragen schloß die Sitzung nach einer Stunde außerordentlich gemütlichen Beisammenseins. Lesefrüchte und Bausteine — Die Gesellschaft für Anthropologie und Urgeschichte zu Bautzen teilt uns mit, daß vom 3. bis 6. Juni in Bautzen die Berussvereinigung deutscher Prähistoriker ihre dritte Tagung abhalten wird. Neben Beratungen beruflicher Art werden zahlreiche Vorträge über die gegenwärtig schwebenden Fragen der Vorgeschichtsforschung geboten werden. Am Freitag, den 5. Juni, soll eine Fahrt quer durch die Oberlausitz stattfinden, bei der das Museum Löbau und die hervorragende Landeswarte des Herrnhuter Hutberges besucht werden sollen. Das Ziel der Fahrt ist das Städtchen Ostritz, wo bereits durch Grabungen sehr interessante Aufschlüsse in den verschiedenen Burgwällen vor bereitet sind. Die Mitglieder der Bautzner Gesellschaft sind zu den Veranstaltungen eingeladen. Bautzen, 5. Mai. Die Grabungen auf dem Gräberfeld Bautzen-Kriegersiedlung schreiten rüstig vorwärts. In letzter Zeit sind abermals zahlreiche Gräber entdeckt und vor der Zerstörung durch die Bauarbeiten bewahrt worden. Ostritz, I. Mai. Erneute Grabungen in der städtischen Sandgrube förderten ein weiteres Grab der älteren Lau- sitzer Zeit zutage wie auch einen neuen Eisenschmelzkern. Nach neueren Meldungen ist ein 4. Grab am 6. Mai entdeckt worden, das auch eine Bronzenadel enthielt. Am Veensberg wurden mehrere Aufschlüsse vorbereitet, diese zeigten deutlich, daß der Aufbau des Walles aus einem Mauerwerk besteht, das von Balken und Granitbrocken errichtet wurde. Bei der Zerstörung der Burg geriet das Holzwerk in Brand und er hitzte dadurch das zwischenliegende Gestein so stark, daß der Quarz darin verschlackte und glasigen Fluß nunmehr darstellt. Die Abdrücke der Balken in diesen Glasschlacken konnten im Lichtbild sestgehalten werden. Löbau. In letzter Zeit sind mehrfach Meldungen über Funde von Päläolithen aus hiesiger Gegend durch die Presse gegangen. Die mir vorgelegten Stücke entstammen durchweg den Ablage rungen der eiszeitlichen Ströme, durch Stoß und Schlag im dahin schießenden Flußwosser können derartige Feuersteinbildungen ent standen sein. Jedoch gebe ich gern zu, daß sich unter den von H. Bräuer und seinen Freunden gesammelten Fundstücken einige befinden, die durchaus die Form altsteinzeitlicher Artefakte besitzen. Damit ist jedoch noch nicht gesagt, daß sie solche darstellen, diese Formen können auch ohne menschliches Zutun von der Natur geschaffen werden. Die Arbeit der Löbauer Herren ist außerordent lich verdienstlich, ich wünsche ihnen vollen Erfolg und halte es auch für durchaus wahrscheinlich, daß wir eines Tages zweifelsfrei von Menschen hergestellte altsteinzeitliche Werkzeuge aus der Ober- lausitz erhalten werden. — Es ist bedauerlich, daß immer wieder, zuletzt in einem C. M., L. gezeichneten Bortragsbericht, gänzlich unmotivierte Angriffe aus Lausitzer Prähistoriker ohne Namens nennung erfolgen. Dr. Frenzel. Meißen. Eine wendische Burgwall-Urne ist vor einigen Tagen beim Rigolen eines Landstückes der Spargelplantage des Herrn A. Lorenz in Sörnewitz vom Sohne des Besitzers in etwa 75 Zenti meter Tiefe gefunden worden. (Bautzner Nachrichten.) Wallendorf (Kr. Löwenberg), 21. April. Brand einer Schrot holzkirche. Die hiesige Pfarrkirche - ein malerischer Schrotholz bau aus dem Jahre 1676 — ist einem Brande zum Opfer gefallen. Vor Ausbruch des Feuers befanden sich in der Kirche nur zwei Knaben. Man vermutet, daß zuerst der Schleier an der Monstranz oder eine der künstlichen Blumen durch eine Kerze in Brand ge raten ist. Da der Altar bis nahe an die Decke reichte, stand diese und das Holzdach sofort in Flammen. (Niederschles. Zig.) Ober-Glogau, 30. April. Bei Erdarbeiten stieß man an der Ringlinie in einem aus dem Jahre 1632 stamnirnden Friedhof auf einen unter diesem befindlichen zweiten Friedhof aus derjüngeren Steinzeit (3000 bis 2000 Jahre vor Christi). Aus dem ersteren, welcher zwischen der Stadtmauer und den ehe maligen Ringhäuscrn lag und bis zur Schule sich hinzog, fand man schon 1890 bei Um- und Neubauten größere Mengen gut erhaltener Knochen. Auf diesen Friedhöfen findet man bei jedem Spatenstich Nachweise vorgeschichtlicher Siedelungen. (Niederschlesische Zeitung.) Stolpen. Die entdeckte Radiumquelle bei Stolpen-Lauterbach bildet noch immer das Wander- und Wallfahrtsziel Vieler. Während der Osterfeiertage sind Hunderte hier gewesen. Ihr Ruf ist schon weithin gedrungen, denn es kommen selbst aus weitester Umgegend Leute nach hier, um die Quelle zu schauen und ihr Wasser zu trinken oder sonst zu gebrauchen. Man berichtet schon von großen Erfolgen. Es ist gar nicht ausgeschlossen, daß Stolpen ein berühmtes Radiumbad wird. — Die Quelle befindet sich nicht allzu weit vom Wege, der von Stolpen nach Lauterbach führt und liegt auf Röthendorser Flur, die nach Stolpen gehört. Der Besitzer jenes Grundstücks, in dem die Quelle fließt, ist ein Lauter bacher. — Die Röthendorser Flur erinnert an ein im Hussiten kriege verwüstetes Dorf, das Röthendorf hieß und in einem Grunde lag, der sich vom Stolpen-Lauterbacher Wege aus hinab zum Wesenitztale zog. In diesem nach Südwesten zu geöffneten Grunde stehen noch heute einsam einige Wirtschaften, die Röthen- dorfer Häuser genannt. Sogar Teiche sind noch vorhanden. Das Gelände ist zur Anlage eines Dorfes recht wohl geeignet und so ist es gar nicht ausgeschlossen, daß im Laufe der nächsten Jahre, wenn die entdeckte Radiumquelle den gehegten Erwartungen ent sprechen sollte, ein neuer Ort entsteht und dem man vielleicht zur Erinnerung an alte Zeit den Namen Röthendorf gibt. — Der Ausblick von da ist einzig schön und weit umfassend. Das Auge schweift bis hinüber zum Kamme des östlichen Erzgebirges. (Löbauer Postillon.) — Abholzungen und Denkmalpflege. Derpreußische Minister für Bolkswohlfahrt ordnet, einer Mitteilung des Amtlichen Preu ßischen Pressedienstes zufolge, an, daß in Fällen, in denen durch die Abholzung Interessen der Denkmalpflege betroffen werden, vor der Genehmigung von Abholzungsanträgen den Provinzial- (Bezirks-) Konservatoren Gelegenheit zur Stellungnahme zu geben ist. (Marklissaer Anzeiger.) Kohlfurt OL., 16. April. Wildernde Hunde sind der Jagd ungemein schädlich und können ein Revier, ob groß oder klein, direkt entvölkern. Erstens reißen sie jedes Stück Wild, dessen sie habhaft werden können, an und dann beunruhigen sie durch ihr stunden- und tagelanges Herumhetzen das Revier dermaßen, daß das Wild in ruhigere Gegenden überwechselt. Ein krasses Bei spiel dazu bildeten vor einigen Tagen hier vier Hunde, die in Gemeinschaft jagten, ein Reh zu Stande gehetzt und ihm die Decke bereits heruntergerissen hatten, als der Iagdpächter, Herr Schon, dazu kam und das bedauernswerte Tier töten konnte. Den Be sitzern solcher wildernder Hunde sei dieser Fall zur Warnung mitgeteilt, der durchaus nicht vereinzelt dasteht. Hundebesitzer haben die Pflicht, auf ihre Hunde zu achten und sie kurz zu halten oder an die Kette zu legen. Andernfalls müssen sie es sicy gefallen lassen, daß der Förster oder Iagdpächter, der sie beim Wildern trifft, sofort erschießt. (Görlitzer Nachrichten und Anzeiger.) — Eine teure Jagd. Die kleine, 570 Morgen umfassende Gemeindejagd Rehnsdorf bei Drebkau (N.-L.) wurde Dienstag, den 14. April, verpachtet. Sie ist ringsumgeben von der Guts jagd, hat kein Standwild, und ist auf den Wechsel aus der Guts jagd angewiesen. Der bisherige Pächter zahlte dafür den in der Vorkriegszeit üblichen und angemessenen Preis von 150 Mark, dagegen brachte sie bei der diesmaligen Verpachtung 430 Mark. Den Zuschlag erhielt ein Lokomotivführer aus Cottbus, weil die beiden anderen Höchstbietenden, ein Cottbuser Fabrikant und ein