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dork am Ausgange des 14. )akrkunderts eine eigene pfarrkircke besaß — ein anderes (Zersdork kann wegen der räumlichen Entfernung von LZrotzkenners- dork nickt in brage kommen. Puck eine andere Prager (Zeschichtsquelle erbringt uns den peweis, daß (Zersdork um diese Zeit zur Diözese Meißen gekörte Oosepk Emier Lib. oonfirrnationum VI zum 7akre 1406). Es ist ferner sekr wakrscheinlich, daß Oersdork gleich kottmarsdorf, Ebersbach und (Zeorgs- walde dem Erzpriesterstukl Löbau untergeord net war. Es war dies bekanntlich eine kirchliche Llnter- bekörde äknlich den späteren Superintendsnturen; der jeweilige Stadtpkarrer bekleidete in der siegel das Amt eines Erzpriesters. In der Neuzeit ist ja (Zersdork wiederum der Löbauer Diözese zugeteilt worden. In den luni 1429 fällt die Zerstörung des Dorfes, seines Nittersitzss und der Kirche durch die köand der föussiten. Auf der verlassenen Dorkklur ist es sodann ganz still geworden, grüner Waid be deckte sie auk llakrkunderle mit seinem sich stetig erneuernden kleide. Erst in der zweiten löälkte des 17. ^akrkunderts erwachte neues Leben auf der so lange menschenleeren Stätte. lZereits 1488 war ein leil des ,,(Zersdorker Waldes" mit der „Herrschaft Dumburg" vereinigt worden. 1657 kaufte darauf der Stadtrat von Zittau die Orte Ebersbach und §riedersdork nebst einem weiteren leile des „(Ziers- dorker Waldes". Lils nach dem 30jäkrigen Kriege im angrenzenden IZokmen die „katkoüscke (Zegen- reformation" mit rücksichtsloser Strenge durchgekükrt wurde, entwich eine große Llnzakl iutkeriscker IZe- wobner in die nabe, seit 1635 sächsische Oberlausitz. So wurde auf dem Herrschaftsgebiete des „(Zraken von pötting auk I^umburg" das keutige ,.Neu gersdorf" gegründet. Dies gesckak im ^akre 1657. Dock in demselben lakre folgte der »Zittauer Stadt rat" dem Beispiele der Dumburger Herrschaft und siedelte auf seinem (Zebietsanteile, dem vormaligen alten (Zersdork, einige bökmische §lllcktlinge an und legte somit den (Zrund zu dem Orte „Llitgersdork". Seide Dörfer kaben nun nebeneinander bestanden bis zum 1. Januar 1899. Zu diesem Zeitpunkte sind die inzwischen zu ungeaknter (Zröße und IZedeutung angewachsenen Orte zu dem jetzigen „Neugersdorf" verschmolzen worden. Nus den einstigen schlickten Weberdörfern sind im Laufe der Zeit §abrikorte entstanden, deren IZetriebe sich einen Weltruf er worben kaben, in denen Lausende von Angestellten und Arbeitern Lokn und IZrot finden, und dis nach ikrer Vereinigung mit allen Errungenschaften neu zeitlichen Lebens sich ausgestattet kaben. Möge sich Deugersdork auch als „Stadt" in dieser Aicktung weiter entwickeln. (Zu dieser vrbeit wurden nutzer den im le-ct genannten Quellen nocb besonders folgende Werks benutzt: l. vr l^notks, dis Dörfer des Weichbilds Löbau, Neues Lausitzisckes Magazin 68. IZd., 1892, S. 176—223; 2. vr. Ldmund Wauer, (Zeschichts der Industriedörfer Libau und Neueibau, 1913; 3. Prof. vr. N. )echt, ver Oberlausitzer löussitenkrieg und Las Land der Sechs städte unter Kaiser Siegmund, I. veil, 1911). Unsere Heimat: die Lausitz Eine geographische Skizze von Dr. Heinke wo der große mitteldeutsche Gebirgsbogen aus der Erzgebirgsrichtung in die der Sudeten umbiegt, liegt unsere Heimat: die Lausitz. Hier schneiden sich auch die Diagonalen Memel—Basel, Emden—Oberschlesien, Berlin—Wien. Betrachten wir nur den kleineren südlichen Teil: die sächsische Oberlausitz I Sie kann sich nicht an Eigenart messen mit der mehr zierlichen Natur der sächsischen Schweiz, noch mit der herben Schönheit des Iser- und Riesengebirges. Und doch, welch ein Gebiet größter Mannigfaltigkeit! Berge, Hügel und Flachland folgen zonenartig von Süden nach Norden. Wer diese überblicken will, wähle 3 Punkte, von wo er sein Auge weithin schweifen lassen kann: Den Hochwald mit seinem umfaßenden Blick in die Formenwelt des Zittauer Gebirges; den Kottmar inmitten der langen Kette von ost-westlich gerichteten Erhebungen, dessenBlick- selb die südliche Gebirgsmauer und das nördliche Vorland vereint; und schließlich einen der stattlichen Kirchtürme (Hochkirch, Königs wartha, Neschwitz) im weiten flachen Nordteil, der sich von 200 auf 100 m senkt. Während von der Lausche das Auge tief in die gipfelreiche Bergwelt Böhmens eindringt und das Gesichtsfeld westwärts über die Sächsische Schweiz hinweg erst durch das Erz gebirge und ostwärts durch die Schneekoppe begrenzt wird, so verliert sich von unserm nördlichen Aussichtspunkt der Blick in der unendlichen Ferne des norddeutschen Tieflandes, dessen wald umsäumter Horizont gleich einem heranwogenden Meere erscheint. Wie eine mächtige Grenzmauer baut sich im Süden der Gebirgs wall auf und ragt mit seinen Flügeln: Kolkberg im Osten und Tannenberg im Westen schon ins Böhmerland. In spitzem Winkel zu ihm steht die nordwestlich gerichtete Talreihe des Neißelaufes bis Zittau, von Mandau, Landwasser, oberster Spree, Wesenitz und Röder. Diese Kette von Talstücken wird gegen Norden abgegrenzt durch eine Menge lose aneinander gefügter Berge, die vom Königs holz nördlich Zittau, über Kottmar, Bileboh, Picho bis zum Keulenberg bei Königsbrück reichen und an die sich zwischen Neiße und Spree spitzwinklig Landeskrone, Nothstein, Löbauer Berg, Czorneboh und Mönchswalder Berg anlehnen. Beide Ketten stellen sich hindernd den nordwärts strebenden Flüssen in den Weg und zwingen sie zur Herausbildung von großartigen jungen Tälern, von denen das der Neiße (von Hirschfelde—Ostritz), das Pließnitz- tal, die Skala des Löbauer Wassers, das Spreetal oberhalb und unterhalb von Bautzen, das von Klosterwasser und Pulsnitz die bekanntesten sind. Schäumend und wirbelnd durchbrechen sie die Felsenengen, um dann trägen Laufes gen Norden zu steuern wobei die Spree schon ein Gewirr von Flußarmen entwickelt' wie sie es später in größerem Umfange im sog. Spreewalde zeigt' Mannigfaltig ist das Bild der Berggestallen, das Zeichen einer verschiedenartigen Entstehung. Den Sockel unserer Lausitz bilden die Granitmassen, die Reste eines im Karbon alpenhohen Gebirges. Heute — zu 600 m nie überschreitenden Bergen abgetragen — verrät es durch seine langgezogenen Kämme und seine Felsen meere (Czorneboh, Heidesteine) das bedeutende Alter. Einst wölbten sich über ihm die noch älteren Schiefer und Grauwacke, deren spärliche Überbleibsel wir heute im Ieschkengebirge und im sächsisch-preußischen Grenzgebiet antreffen. Zerstörende Wogen zerrieben den Granit, aus dessen Trümmern (Sand, Glimmer) in der Kreidezeit der Sandstein entstand, der nur im Süden den Granit überlagert. Verwitterung schuf daraus die vielgestaltigen Berg- und Felsbildungen, deretwegen Tausende aus nah und fern das Zittauer Gebirge aufsuchen. Als Tafelberge zeigen sich Töpfer und Hochwald von Norden her. Ruhig, ja plump erscheint die Glocken- oder Bienenkorbform des Oybin — wie in einen gewaltigen Krater hineingestellt, dessen Rand umsäumt wird von Felsmauern, Zacken, Türmen und verstreut liegenden Blöcken. Ihre großartigste Ausbildung erfahren diese am Nonnenklunzen und in der Felsenstadt von Jonsdorf,