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Nr.S Gberlausiher Heimatzeitung Bach fiel. Durch das Kalkwasser gingen die Fische ein. Die Fischpächter erleiden gewaltigen Schaden. (Görl. Nachr.) Oertmannsdori, 4. April. Krcuzotterngefahr. Im Oertmannsdorfer Forstrevier wurde in den letzten Tagen von Waldarbeitern eine Anzahl Kreuzottern erschlagen. Der Wald arbeiter Bertram erlegte an einem Tage 6 Stück. Allen Natur freunden ist darum beim Durchstreifen der Wälder die größte Borsicht angeraten. (Niederschlesische Zeitung.) Königshain OL., 17. April. Natur und Technik. Der Kampf der Technik gegen die Natur tobt in unfern Bergen. Auf den Kämpfenbergen ist ein neuer Steinbruch eröffnet. Der Betrieb im alten Bruche auf dem Schwalbenberg ist wieder ausgenommen. Auch im sogenannte» Gutbruche wird wieder gearbeitet. Der Fürstenstein gleicht von Osten her einem großen Trümmerhaufen. Neue Kräne recken ihre Gerippe über den Hochwald. So bedauerlich die Verschandelung der Natur ist, man muß sich mit ihr abfinden. Der Königshainer Granit gehört zu den festesten Gesteinen, die wir haben, und wird da her beim Straßenbau, Befestigungen gegen die anstürmende See (z. B. Helgoland) bevorzugt. Ein Trost ist es, daß die schönsten Punkt« der Erde als Naturschutzgebiete stets erhalten bleiben werden. (Niederschlesische Zeitung.) Großröhrsdorf. Ein häufiges Auftreten der Kreuzottern ist auch in diesem Jahre wieder zu beobachten. Am Karfreitag hat ein Mann im Forst 8 Stück dieser giftigen Reptilien er legt. (Bautzner Nachrichten.) Bühlau. Drei Bisamratten erlegt. Am zweiten Oster- feiertag konnten auf dem Flurstück des Mühlenbesitzers Erwin Wächter drei ausgewachsene Bisamratten erlegt werden. Es ist dies das erstemal, daß in hiesiger Gegend das Auftreten dieser Schädlinge beobachtet wird. Auch in Kleindrebnitz wurde vor einiger Zeit auf dem Hofe eines Gutes eine Bisamratte erlegt. (Bautzner Nachrichten.) Lichtenstein-C Bisamratten. Hier wurden zwei große Bisamratten gefangen. Eine derselben wurde von einem Hunde zur Strecke gebracht. (Kamenzer Tageblatt.) Pirna. Bisamratten. Im Stadtteil Copitz wurden an der Wesenitz wiederum zwei Bisamratten erschossen. Chemnitz. Bisamratten. In Dittersdorf wurden in den letzten zwei Monaten 25 ausgewachsene Bisamratten erlegt. 24 davon hat ein Arbeiter mittels Falle gefangen. In den Gewässern um Frohburg hat sich die Bisamratte gleichfalls ein gebürgert. An einer Stelle zählte man zwölf Stück, an einer anderen über 20. In der Nähe von Reuth in der Amts hauptmannschaft Plauen wurde ein Teich gefischt, in dem sich auch die Bisamratten eingenistet hatten. (Sächs. Erzähler.) Hoyerswerda, 11. April. Die Laichzeit der Fische ist nicht mehr fern, denn der aufmerksame Spaziergänger sieht in der Elster ansehnliche Scharen halbwüchsiger Hechte strom aufwärts ziehen. Es wäre angebracht, daß die Kinder an gehalten werden, nicht nach den Fischen mit Steinen und anderen Gegenständen zu werfen. — Ein Wettlauf zwischen einem Auto und zwei Hasen ereignete sich kürzlich nachts auf der Bernsdorfer Straße. In den Hellen Lichtkegel des Autos sprangen plötzlich zwei Hasen, die offenbar bei einem Schäfer stündchen gestört worden waren. Sie liefen mit großer Ge schwindigkeit vor dem Auto her. Der Chauffeur stoppte den Wagen, um die Hasen, deren Kräfte nachließen, nicht zu über fahren. Bekanntlich sind die Tiere durch den Lichtschein der maßen geblendet, daß sie nicht wieder aus dem Lichtkegel herauskommen und in der Regel überfahren werden. (Lausitzer Landeszeitung.) Bautzen. Am 19. April erhoben die Herren Dr. Frenzel und Dr. Herbach das 15. und 16. Grab des bronzezeitlichen Gräberfeldes Bautzen-Kriegersiedlung. In Grab 15 wurde ein bronzener Dolch von 10 cm Länge gefunden. Der Bronze nagel, der das Griffholz mit der Metallklinge verband, war zwischen den beiden Enden des schlangenzungenartig gespaltenen Heftes noch vorhanden. In Grab 16 wurde ein Teil einer Bronzenadel gefunden. Eine Reise im Jahre 1557 ls Verfasser dieser Reisebeschreibung ist wahrscheinlich Wolf Mühlberger, am 3. Oktober 1554 zum Bürgermeister von Bautzen erkoren, anzusehen. Er hat von 1548 bis 1563 eine Reihe von Witterungs-Bor- Kommnissen und von sonstigen, nicht gerade sehr wich ¬ tigen Zufällen ausgezeichnet. Am 1. Mai 1557, nachdem er im Februar 1556 schwer krank gewesen, unternahm er eine Reise zu seiner Schwester, zu Wagen, in zwölf Tagen. Mehreres Auf fällige drängt dazu, die dürftige, trockne Beschreibung mitzu teilen: Die Art, der Weg. die Kosten, der Grund. Ein einziger Tag bei der Schwester!! Item anno 1557, prima Mais, welchs ist gewest Sabaths am Tage S. Philippi et Jacobi den Tag zu morgen vngeferlich ante quintam (5) bin ich alhie zu Budissin ausgeritten nach Halle vnd Heltrung. Vnd bin den ersten tag geritten bis Ken Ortrant. Vnd aldo hab ich ein wegenlein er borget vnd das pfert, nemlich den Francken, eingespant, vnd darzu haben mir etliche gute freunde gedint, als der wirt baum- gart, aber fornemlich hat Hans Lorencz das best darbey gethan. Item Vrban I ritsche ist mein furman gewest, vnd alsbalt auf den Sontag darnach Hot er mich Ken Belgern gefürt (wir hielten aber zu Mittage erstlich zu Kröbbeln, mittag). Item am montags darnach haben wir zu Eylenberg mittag gehallten vnd sein gefaren vngeferlich ein gut viertel weges jensseit der Hohen- leinen in ein dorff vnd kretschmen, Cletzen genant, Item auf den Dienstag darnach sein wir in eine furt gefaren bis Ken Halle vnd sein zu Mittage zwischen 11 vnd 12 dahin komen. Item an der Mitwoch feint wir den tag alda zu Halle still gelegen. Vnd ich bin zu Herberg gelegen zur Gülden Ganß bey Hanfs Hoppener. Item am Donerstag bin ich nach Hellderung aufgefaren vnd hab zu Querfurt gefüttert vnd darnach vngeferlich nach 7 vffn abent Ken Heldrung kommen vnd bin zu Herberg ge- zcogen zu Schwager Claus born. Vnd aldo hab ich meine 1 schwester Ottilia fnnden mit ihrem Manne. Item zu Held rungen hab ich den freitag darnach stillgelegen vnd am Sonn- abent darnach bin ich frü nach Halle gereiset vnd bin denselben tag vngeferlich zwischen 5 vnd 6 Ken Hall kommen. Item darnach am Sonntag Jubilate bin ich zu Halle still gelegen vnd auf montag darnach nach Jubilate bin ich früh nach Leipzig gereist vnd bin dahin kommen vngeferlich koru 12 zu mittag, vnd bin zu Herberg gestanden zum Schwartzen Rappen bey Claus Poppen im brühl. Vnd darnach den andern tag als auffm Dienstag früe bin ich von Leipzig Ken Belgern gefahren vnd habe zu Mittage zu Eylenburg aber gefüttert beym Magister oder Stadtschreiber, der da die Marstallerin genom men hat. Vnd darnach spat vngeferlich vmb 8 vr Ken Belgern kommen vnd aber zu Herberg eingezcogen zu Kylian Weiner. Item dornoch am mitwoch bin ich aber früe aufgewest vnd nach Kröbeln gezcogen vnd alda mittag gehallten, vnd darnach nach Ortrant gereist und bin aldo hinkommen vngeferlich vm 5 offen abent, vnd alda das weinlein alzo baldt widerumb off die stelle lassen rücken, von dan es genommen war, vnd ich gingk selber hinaus vnd hat gemeinet ich wolt die frawe, die mir das weg- delein gelihen, daheim gefunden haben, vnd ihr gedankt (wie wöl ich ihr das gelt, als nemlich 4 silber gr. zuvor ehe ich das weglein wegknam, ihr selber gegeben hatte) vnd dieweile ich sie nicht daheim fandt, gab ich ihrer tochter eine 8 Pfg. zu brote zuuertrincken. Item den andern tag darnach, als nemlich am Donnerstag nach jubilate hab ich mich alda zu Ortrant früe zwischen 4 und 5 vf mein pfert gesatzt vnd vmmer nach Lamentz geritten vnd aldo hinkommen vmb 10 vnd aldo mittag gehalten vnd vngeferlich vm seigers 12 bin ich vf gewest vnd bin nach Bautzen geritten vnd also einheim kommen vm 5 vhr. Und bin also auf der reysen aussen gewest 12 tage vnd hab vorzerett bey 4'/- thaler, dan es war sehr thewer, sonderlich das futter vnd vornemlich der Haber. ?. Sauppe-Zittau.