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uhr mit Kette, Riemchen und Berloque; 51. Kissenplatte und 52. Tischdecke, beide mit Wollstickerei und Applikationsarbeit; 53. Christusfigur von einem Sargdeckel, Bronze, 18. Iahrh.; 54. drei kleine Hufeisen, wohl von 1813, gefd. in Hirschfelde (durch Herrn Schulrat Seeliger). Dank dem Entgegenkommen einiger Museumsfreunde sind z. Zt. folgende Leihgaben der allgemeinen Besichtigung zu gänglich gemacht: I. eiserner Schmuckkasten mit geätzten Ver zierungen 16. Iahrh. (Besitzer Herr Fabrikbes. Herm. Schubert); 2. Thronsessel Kurfürsts Äugust des Starken und 3. Stutzuhr im Empirestil (Besitzer beider Nrn. Herr O. Liske); 4. Aquarell bild : die ehem. Pfortmühle in Zittau (Besitzer Herr Dr. F. U. Apelt); 5. drei große Bracteaten, 12. und 13. Iahrh, und 6 drei lausitzer Urkundensiegel, 15. und 16. Iahrh. (diese 6 Stück durch Herrn Pfarrer O. Sauppe). Angesichts dieser stattlichen Zahl von Neuerwerbungen und Leihgaben sei hierdurch den freundlichen Geschenkgebern und Besitzern nochmals gedankt, ebenso aber auch denen, die uns durch Hinweise und Mitteilungen in den Stand setzten, heimische Altertümer zu erwerben und für den künftigen Ausbau der Museumsräume bereitzustellen. Der Besuch des Museums im Berichtsjahre war gut zu nennen, wozu allerdings bei dem Mangel jeglicher Heizung die milde Witterung des verflossenen Winters nicht wenig beige- tragen hat. Vom April 1924 bis mit März d. I. gingen rund 790 Einzelbesucher ein und aus. Dazu kamen noch 36 Vereine und Schulklaffen in geschlossenen Führungen mit rund 900 Per sonen, sodaß eine Gesamtzahl von 1690 Besuchern zu verzeichnen ist. Äußer den Oberklaflen der Zittauer Volksschulen waren es besonders einzelne Lehrgänge der städtischen Berufs- und Fach schulen, die sich zum eingehenden Studium und Zeichnen wieder holt im Museum einfanden. Möge die Verwaltung auch zu ihren Gunsten recht bald er- mächtigt werden, die endgültige Ausdehnung der überreichen Sammlung auf den ganzen Hefsterbau durchzuführen! I. A.: vr. Reinhard Müller, Museumskustos. Lesefrüchte und Bausteine Kcopfgefahr in Schlesien. Der Südostdeutsche Lhirurgentag, der kürzlich in Beuthen stattfand, befaßte sich besonders auch mit der Kropffrage in Schlesien. Als Delegierter der von der Arbeits gemeinschaft schlesischer Bersicherungsträger aufgestellten schlesi schen Kropfkommission ndhm Stadtschularzt Dr. Müller (Liegnitz) das Wort. Er ergänzte die Statistik aus den Reihenunter suchungen bei 6789 Liegnitzer Schulkindern: 18,1 v.H. der Kinder haben eine ausgesprochene Kropfanlage und 51 v.H. eine begin nende Schilddrüsenvergrößerung, die wahrscheinlich auch zu Kropf führen wird, und nur 31 v. H. aller Kinder sind mit vollständig normaler Schilddrüse befunden worden, d. h. von 6789 Volks schulkindern im Alter von 6 bis 14 Jahren sind nur 2112 voll ständig kropffrei. Dr. Müller bewies, daß die große Schilddrüse der Kinder das erste Anzeichen einer durch dauernde Iodknappheit im Körper verursachten Stoffwechselstörung sei und damit die Grundlage und Vorbedingung für die später erfolgende kropfige Entartung der Schilddrüse, die letzten Endes besonders als so genannter Knotenkropf nur noch durch das Mester des Chirurgen entfernt werden könne. Er empfahl daher zur Verhütung der Kropfbildung rechtzeitige Regulierung der physiologisch not wendigen Iodzufuhr, besonders für solche Gegenden, in denen der Bedarfsnachwets wirklich erbracht sei. Vor der sogenannten Kropfmaffaqe müsse gewarnt werden, da deren Gesundheitsschäd lichkeit wissenschaftlich nachgewiesen sei. Inzwischen nimmt der Liegnitzer Regierungspräsident bereits zu der Angelegenheit Stellung. Eine Zuschrift an alle Zeitungen besagt: „Ärztliche Untersuchungen haben ergeben, daß der Kropf im Regierungs- bezirk Liegnitz ziemlich verbreitet ist. Diese Krankest stellt be kanntlich nicht nur einen Schönheitsfehler dar, sondern führt manchmal zu ernsten Gesundheitsstörungen, die unter Umständen zu schweren Operationen nölige». Wissenschaftliche Untersuchun gen, besonders namhafter Arzte in der Schweiz, haben gelehrt, daß das Leiden hauptsächlich durch einen Mangel an Jod in der Nahrung verursacht wird und daher besonders in Gegenden vor- kommt, in denen die Natur arm an Jod ist. Auf Grund dieses Forschungsergebnisses haben von Naturjodarme Länder, wie die Schweiz. Österreich, Bayern, ein Kochsalz eingeführt, dem bei der Fabrikation Jod in ganz geringer und natürlich unschädlicher Menge zugesetzt ist. Dies „Bollsalz" ist der gesamten Bevölkerung, also nicht nur den mit Kropf behafteten Personen, zum regel mäßigen Genuß statt des gewöhnlichen Kochsalzes empfohlen worden. Man hat in allen Ländern, bei denen dies „Bollsalz" wegen Verbreitung der Kropfkrankheit eingeführt worden ist. einen starken Rückgang derselben festgestellt. Auf Grund dieser überzeugenden Erfahrungen soll auch hier demnächst das „Voll salz" eingeführt werden, und es kann mit Sicherheit angenommen werden, daß das lästige und unter Umständen gefährliche Leiden hierdurch wesentlich eingeschränkt, wenn nicht ganz beseitigt wer- den wird." Die Kreisärzte nehmen in der nächsten Zeit in den Schulen Untersuchungen der Kinder aus KropMldung vor, um eine Statistik aufstellen zu können. (Markliffaer Anzeiger.) Auch aus dem nördlichen' Böhmen wird über die Zunahme des Umfanges der Schilddrüsen bei Kindern geklagt, desgleichen kann man sich auch in der sächsischen Oberlausitz von dem Vor- bandensein dieser Entartung durch eigene Beobachtungen leicht überzeugen. Wir bitten im Interesse der Dolksgesundheits- pfleae, die auch in de« Bereich der Heimatpflege gehört, die Ärzteschaft um tatkräftiges Dorgehen gegen dieses Übel. Hoyerswerda. GeschwundenerFischreichtum. Schon seit einiger Zeit kann man die für Fischliebhaber wenig erfreu liche Beobachtung machen, daß der bisherige Fischreichtum, durch den sich unsere Schwarze Elster früher auszeichnete, mehr und mehr schwindet, demnach die Fischerei fast nicht mehr lohnend ist. Die Schwarze Elster ist nämlich zu einer roten Elster geworden. Das eisenhaltige Wasser, welches als Abwässer der entstandenen Braunkohlengruben in den Fluß geleitet wird, läßt die Fische massenhaft abwandern. Die Kläranlagen für die einmündenden Grubenwasser scheinen nicht mehr in Ordnung zu sein. Seitens unseres Bürgeroereins sollen Schritte getan werden, damit diesem Übelstande abgeholfen wird. (Cottbuser Anzeiger.) Glotz DieBerbreitungderBisamratteinder Graf schaft ist bereits recht bedeutend. Vom Frühjahr 1923 bis zum 1. März 1925 sind 64 Stück dieses gefährlichen Nagers erlegt worden. (Markliffaer Anzeiger.) Erschreckende Verbreitung der Bisamratte in Thüringen. Die jetzt in Thüringen abgeschlossene amtliche Zählung der Bisam rattenfänge gibt ei» erschreckendes Bild über die alljährlich zu- nehmende Verbreitung dieses gefährlicken Schädlings. Während im Jahre 1923 in Thüringen im ganzen nur 213 Bisamratten getötet wurden, hat sich diese Zahl im Jahre 1924 auf 727 Stück erhöht. Hauptsächlich findet man die Bisamratte im Südosten Thüringens. Neu aufgetreten ist sie im Flußlauf der Ilm und in Nordbayern. Wenn nicht mit allen Mitteln den Bisamratten nachgestellt wird, so steht zu erwarten, daß dieser Plage über haupt nicht mehr beizukommen ist. In Thüringen wird durch staatliche Fangprämicn die Bevölkerung zur Vernichtung dieses Schädlings angeregt. (Bautzner Tageblatt.) Pfaffendorf. Mit der Wünschelrute wurde vorige Woche auf dem Scholtiseigut, Besitzer Siebert, durch den Breslauer Wünschelrutenläufcr Otte nach Wasser gesucht; solches ist darauf hin in der Nähe des Gutes in genügender Menge festgestellt worden. (Markliffaer Anzeiger.) Grünewalde, 1. April. Die ersten Morcheln und Kreuzottern. Im nahen Grünhauser Forstbezirk wurden in den warmen Tagen der vergangenen Woche von Waldarbeitern die ersten Morcheln, wenn auch nur klein und vereinzelt, gefunden. — Leider regte sich auch infolge des warmen Frühlingswetters das Schlangenungeziefer recht lebhaft. Dicht am Waldesrand des staatlichen Forstes wurden nebeneinankerliegend fünf Stück aus gewachsene Kreuzottern angctroffcn, die allesamt getötet werden konnten. (Cottbuser Anz.)