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mäcktig kinter der Wallmauer des Sckloßgrabens. Sie kalte die Insckrikt gelesen, die in den steinernen Lürbalken der Laube gemeißelt worden war: »Mattkias Ketr" — Mattkias, der König. Oie kimmliscke Jungfrau nakm Onna klonda zu sieb, als sie ikrem knäblein das Leben gescbenkt batte. Oie bekümmerten Litern der Mutter korsckten ver gebens nacb dem Vater des Kindes. Nickels Kaare wurden ob der Sckande weiß — daß gerade ikm das widerkakren mußte! gerade ikm! Man taufte den Knaben Innozenz, das ist der „Unsckuldige", und gab ikn in das kaus der Waisen. Oa wucks er keran wie andere knäblein. Oock kiel er auk durck sein dunkles Ouge, das pecksckwarze kaar und die braune kaut, jedesmal, wenn er mit seinen Sesellen durck das Sckloßtor sckritt, um auf der kurg kolz zu spalten für den Landvogt des Königs von Ungarn, scklug er sckeu die Ougen nieder. Oas mackte das steinerne kild über der Einkakrt. Oenn seine Kameraden känselten ikn mit dem Spitz namen l,Matz, der kabe". Sie glaubten nämlick, zwiscken ikm„und dem steinernen Manne da oben eine gewisse Öknlickkeit gefunden zu kaben. „Sekt, da sckleickt ein kub unter seinem Vater weg!" so riefen sie mit kändeklatscken. Ober im Sckloßkoke fand Matz der kabe seine Stärke wieder. Er zaklte mit einer Lrackt prügel keim. Einem der Spötter wark er ein kolzsckeit an den Kopf. — Und Mattkias Lorvinus? Oen sckien nack seiner kückkekr aus dem Norden das 6lück verlassen zu kaben. Er verlor die §urckt seiner §einde und die Liebe seiner §reunde. Oer Scklaf flok ikn, bange Lräume quälten ikn bei Nackt. Und am Lage be- scklicken ikn gar seltsame (Zedanken. Sait es, wick- tigen kesckluß zu fassen zum Wokle seines Volkes, so wirrte ikm das süße kild Onna klondas den Kopf im entsckeidenden Ougenblicks. kald sak er sie auk dem lotenbett, bald im Orm eines jungen kat- mannen von kudissin. Um der bangen Unruke ledig zu werden, versuckte er, seinen käten einzureden, daß es klug sei, die Residenz von kudapest gen kudissin zu legen. Oa könne er seinem Widersacker, dem Markgrafen von Meißen, in das Land sckauen. kudissin sei vortrekfück gelegen, Kart an der keind- licken LZrenze, mit einem festen Scklosse und steilen kängen und auck reckt lustig drin zu leben; sie würden es ja seken. Ober die weisen Käte beugten ergeben das kaupt, lackten still in den krustlatz kinein und wußten den törickten plan gesckickt zu kintertreiben. Oie Spatzen pfiffen ja von den Oäckern, was der Page einst im kausck verraten: eine blonde deutscke kexe spukte dem König im Kopfe. Sie katte ikn durck giftigen Liebestrank verzaubert und sein kerz an unsicktbare ketten gesckmiedet, die reickten von kudissin bis gen kudapest. Onno 14Y0 starb Mattkias nack langem, sckwerem Leiden, ge- brockenen kerzens, seines Otters 46 ^akre. Sein letztes Lallen war ein ausländisck Wort — wokl der Name der deutscken kexe. Oann sckrie er auk und sckloß die Ougen. — kudissin war wieder bökmisck. Oer Kat kieß alle Slocken läuten, so laut sie vermockten. Und der Sekretarius des Oomstitts sckrieb in sein sckweins- ledsrnes Onnalenbuck: „A.nno 1490 feria II proxima post Rarnis palinarurn Strenuissimus et inexpug- nabiks IVlattksus Kex kngariae ciamorose ac tkau- rina voee äiem suuin ciausit extremurn": — lm 7akre des Keils 1490, am Montag nack dem §est der Palmzweige, besckloß der gestrenge kerr Mattias aus Ungarland, dem nie beizukommen war, seiner läge Lauf — unter entsetzlickem (Zebrüll, gleick dem eines Stieres. Und wäkrend der fromme Sckreiber seinen Gänsekiel mit linte füllte, dockte er: so er gebe es allen §einden von kudissin und den Ver- äcktern der keiligen Messe! — * » * Mein Weg kükrt mick bisweilen durck das Sckloßtori Oie Kapelle über dem lore ist im Innern zerfallen. Von den scklanken kippen ragen nur nock kläglicke Stümpfe. Ober das kosengerank des Oltars prangt kerrück wie vorzeiten, selbst für unsere läge nock ein staunenswertes Meisterwerk. Ober auck das Königsbild über dem kurgtor kann sick wokl seken lassen. Ick sckaue bisweilen kinauk — sckon um dem Keimlicken Sezwitscker der beiden §inken zu lauscken, die in dem sckützenden kankenwerk unter dem Löwen ein Pest angelegt kaben. Vielleickt sind es Enkel jenes Jinkenpärckens, das einst in der kosenlaube sein lustig Wesen trieb. Zu käupten des steinernen kildes gewakrt man ein größeres, gröberes Pest. Es sckeint ein Ooklenbau zu sein. Sind nickt die Ooklen Vettern der kaben? — Lorvinus — der kabe! »WWWIWWWWWI^ x demdenhos zum Webers Kirschau Z Erbaut 1S21-1S23 tz hält seins ^äume bestens empfohlen ß Neuzeitlich eingerichtet MtzW Fremdenzimmer - Zentralheizung - Kalt- und Warmwajjerleitung - Gediegene Bier- und Weinstuben - Gsjelljchastssaal Wein- undDiertsrrafjsn - Gartenrestaurant (4006itzplätzs) - Dundesksgslbahn - Autohalls - Ausspannung - Angenehmer MM Familisnausenthalt - Fernruf Wilthen Nr. 50 - Anerkannt gute Küche - Max N l b r i ch.