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Tatsache des Meisteraustausches unter den Sechsstädten, der allenthalben nachweisbar ist. So erhielt sich die Eigen art der Lausitzer Gotik, und das Zusammengehörigkeits gefühl war gegen Ende der Gotik in einer bodenständigen Künstlerschar so stark, daß sie als selbständige Lausitzer Bau hütte auf den Steinmetztagen Sitz und Stimme beanspruchen konnte. Ihr erster Vertreter war Wolf Riediger. (Fortsetzung folgt.) FUnf Tafeln mit Steinmetzzeichen erscheinen in einem der nächsten Hefte der OHZ- D'r Täifu an Hoa—us! Skizze in Altweigsdorfer Dialekt von Will, Friedrich Reichenau ? Bargboa—uern kriegt an Tudsschrock, wie sc mit an Fatzo Schwiänabern ') an Stoa—u ?) Kämt, ond's hoppt a koh'schwoarzes Koa—ubu mit an schlich- wüß'n Punkt of d'r Störn öm sc röm. — O's Tür- g'wäno muß sech onha—un sonst wärsche hie- g'schloin. Oa—un °) Bermuck Hot se verlur'n, ond koan o kee Glied rühr'n. Doas äs Häxeräi, doas Hot ons ee's oag'ton, ös ehr örschter G'dank. — Drämo schpät se oaus, danno kömmt er d' Sprooch wieder. „Se—auma °»", ruft se an Ka—uer nonner, „Se—auma komm oak hortg amo ruff." — „Ja doa", schrat die vo' drom, „muß gläi '°t sän?" — „Komm oak koamm, wörscht's wu sahn." Wie die nu'ruffg'krajot ") kömmt, gieht's Gejeser") vo noain lus. „Nesuwoas, su an Sach muß do war'n. Woas war'n oak d'Loa—i soin?Die denk'n doach gläi, mer ha—uns ") mit'n Läbhoaftg'nt. O de Seauma derschröckt wie a Noarr, wie se de Bescheerg sihtt. „Ne su a schwoarzer Taifu")", meent se, „oak vo wacher dar säin muß." Ond of emo kriegt ses roa—us, doaß a Koa—ub'nkaubn ") ös, doas woar nu oarscht dopput schlömm. Die Koa—ub muß roa—us oas'n Stoa—u, die ös verhäxt, ös ehr Oasöcht. „Mäi ") Troam oas'n Zwäuf- naichtcn")", hot's de Boaschersfroa'u derfür, „vo dan gruß'n Schrock gicht a d'Erfö—ung!""") „Ob'ch amo zu Hoanfriedos^) Gottliebu'n spring?" froit de Se—auma. „Dar oan mieher wie Brut frass'»!"— „Onnerstieht'ch oak, mit dank Täiusbrotn bläib'ch ne alleen. Wenn oak wingst'ns ees vo dan Moans'n d'rheem wär. Oagust ös an Bosch, ond die Knaicht säin o an Buusch annoch." Die Wäbs'n rotschloin hie ond har, ond wöss'n ne, woas se mach'» sö—un^)_ ,,Hu'^) mer oak a Töpu^) ka—u^) Woasser roa—us, mer wörd of emo' goaf hunds- armoich^)", sprächt de Bargboaern. D'Se—auma springt hort'ch dernooch, derwäil kleckt d' Boaerschfroa o schon» öm Doas Koaubu aber macht ao Stoa—u die örscht'n Gich- ond Stieh- vcrsuch, kömt goar trezzerlich zor Stoa—utiir^) roaus bis zor Boaerschfroau hie, ond do sich ne rührt, schnuppert's ao, ond laikt se of d'r Störn. Doderdorch kömt se wieder zun.,ch, ond wie se dan schwoarz'n Täifu ver'ch stiehn sihtt, schtiß't se an Goa—u oaus, dar a der ganz'n Nobberschoaft zo hier'n ös, ond macht hort'g zor Hoaustür näi. D' Se—auma Hot nischt äilgersch^) zo tun, oa's schwoappt doas Töpfu^'i Woasser dann Koaubu übern Koop, doas schnoabt ond schütt'ot'ch ^), macht grüß' Augn ond trempot ^) wieder an Stoau. — Of dan Goa—u hie säin aber d' Nobberschloit ufrührsch g'wurn, ond ee's no'n annern träibt d' Neuschiergkeet zon Hoof räi. D'r a—u") Stiefu-^)Leumer kömt mit a höuzern°°) Stuußsprötz g'sprung'n, doaß'n orndtlich d'Zung zonHoa—us^) roas—ushängt, a denkt ne annersch, oa's 's brennt. — D'r Schmied mit an Hoammer, ond d'r Stä—umacher 3°) mit a Woinrung komm'n zo Hö—us") g'roaßt. A kürzer Zäit ös d'r Hof vu—er neuschierger Loit mit ängstoich'n") G'söchtern. 's guckt ömmer ees 's anner oa, ond kee's weetz nischt, bis d' Bargboaern 's Hausfanster ufmacht. „Ehr Leuit," spröcht se, „doaß dersch oak müßt, mer hoann 'n Täifu an Stoau." Aißka't") leeft's dann Wäbs'n übern Bucko driber nonner, a poar räiß'n schonn aus. D'r Schmied macht öm Scheu!» nömm, a hot's derfür, a hält a Ais'n an Feuer lieg'n.. D'r Stä—umacher, dar banIHulan'n g'dient Hot, will'ch ne groad fer fcrterlich ha—un loss'n, guckt zor Stoautür näi, wie aber doas schwoarze Koa—ubu of'n zuspringt, ös'n doach ne ännerlee, hortg schmäht a d' Tür zu ond verroammo't") se. A oa—u ") dann kömt aber d'r Bargboa—er zon Hof rä, ond Moa'l und Uhr'n bläb'n ofstiehn, über su an G'sä—uschoaft"). „Nu soit mer oak," fängt a oa, „woas gieht denn vür, öm Gotts Wöu'n,") sed er denn oa—u verrockt g'wurn?" „Guck oak an Stoa—u nä," spröcht O'erchliebu's ") Klenner, „do wörscht däi Wunner sahn. Ba dehr ös d'r Täifu an Stoau!" Ees noch'n annern siht d'r Bargboaer oa, a ös a bösso a Uf- g'waikter, „über Euch muß a g'komm'n säin, su siht mersch oas," meent a. A weeß ne, soau") a lach'n oder sluch'n. „Dann Taifu muß'ch mer doach sa—über") oasahn," ond näi") macht a 'n Stoa—u! 's g'troaut'ch aber Kees annoch, se mach'» oak lang Häu's'") ond traten an Schriet zoröck, denn mer koan ne wöss'n! Wie aber d'r Bargboaer doas schwoarze Koaubu siht, do muß a lach'n, woas a oak lach'n koan. „Wenn su dr Täifu aussiht, do koan a oau Taag komm'n. Ond doas Koaubu wörd oag'bunn'n, doas kömt of enn Täifu an Ha—us mieher oder wingcr ne oa." Säit dar Zäit Hot d'r Bargboaer an neu'» Noam'n, etz Heeßen se's bau Täifuboaer, a doarf's aber ne hier'n. Denn wie'n d'r Möuerbäck^') a d'r Schaink^) amol su g'heeß'n hoatt, do hoatt'n d'r Bargboaer een' näig'pfloastert, doaß dan säi neues G'bieß dorch d' Fansterschäibn g'floin woar. ') Schweinekartoffeln, ^) Stall, «1 Kälbchen, ^) Türgewände, °) anhaltcn, «fallen, Esprit, «) Selma, «) Keller, "-gleich, "fraus gekrochen, ") Gejammer, ") halten, ") Teufel, ") Kalbenkalb, doppelt, ") Kalb, ") mein, ") Zwölfnächten. ?°) Erfüllung, ^^) Iohann-Friedrich, «-) Teufelsbraten, ?«) sollen, «^) hol, ?«) Tops, kalt, hundsärmlich, ?«) Stalltllre, ^«) Gal —Schrei, eil'g, «') Topsvoll, «^) schütteln, ««) trcmpeln, «^) alte, ««) Stiefel, ««) höl zern, «?) Hals, Stellmacher, ««) Hilfe, ") ängstlich, eiskalt, ") verrammelt, ^«) alledem, ^^) Gesellschaft, *«) Willen, ^«) Ullrich- Gottliebs, ") soll, ^«) selber, ") rein, ") Hälse, «') Müller-Bäcker, «-) Schänke. Lesesrüchte und Bausteine Eberswalde, 13. März. Ein Schildbürgerstreich. Man schreibt uns: Die Stadt Eberswalde hat einen schönen hoch gelegenen Waldhain, der für ein Heldendenkmal wie geschaffen und auch dazu ausersehen ist. Zn der Achse der Zugangsallee hat man eine weite Fernsicht auf eine Hügelkette, der eine schöne Eiche in der Mitte der Allee schwerlich geschadet hätte. Diese Eiche wurde zunächst gefällt! In die nunmehr „freigelegte" Aussicht wurde eine neue Schupokaserne (!) hineingebaut, die mit ihrem kahlen weißen Giebel die Fernsicht verdeckt, zerreißt und ver schandelt. Eine unbegreifliche Tatsache. Auch wenn nicht der Plan eines Heldendenkmals bestände, liegt eine große Verun staltung vor. Angesichts solcher barbarischer Handlungen unserer Behörden muß man fragen: Wozu haben wir Städtebau, Reichs kunstwatt und Heimatschutz? (L. L.-Z.) Gallinchen (Kreis Kottbus), 5. März. Urnenfunde. Nach- dem schon im vorigen und vorvorigen Jahre an zwei verschiedenen Stellen in unserm Dorfe Urnen gefunden wurden, hat gestern ein Gartenarbeiter im erhöht liegenden Gartenteil des Bäckermeisters Träger ein ganzes Urnenfeld entdeckt. Leider wurden die wert- vollen Gefäße nicht sofort erkannt und dadurch wurde ein Teil von ihnen zertrümmert. Die zu Tage geförderten Urnen weisen recht verschiedene Formen auf. Zeitlich gehören sie wahrscheinlich einer jüngeren Epoche an als die im Vorjahre auf dem HenschZ scheu Grundstück aufgefundenen Exemplare, welche nach sach verständigem Urteil etwa 560 Jahre v. Ehr. ihren Ursprung haben Lahn. SelteneIagdbeute. Seit mehreren Jahren hielten sich auf Schönwaldauer, Kleppelsdorser und Langenauer Gelände mehrere Wildschweine auf. Am Mittwoch früh gelang es einem Iagdliebhaber, einen Kapitalen Keiler durch einen wohlgezielten Blättschutz zu erlegen. Der Keiler mißt 2 Meter und wiegt über 3 Zentner.