Volltext Seite (XML)
GberlausttzercHeknatzettung se Nr. 3 Gewicht einer pscsönlichksitsanalyse oder den Wert eine» litera rischen Essay» beimessen will. Die ungemein anschaulich« Schilderung des Besuchs bei Hauptmann, dis nicht nur der Kreis dec eigent lichen' Hauplmannverehrsc gern gelesen haben wird — es ist nun' einmal Menjchsnart, sich auch über dos »Wie ec sich räuspert und wie er spuckt" mit Behagen unterrichten zu lassen —. macht ja gar niemals den Anspruch einer Würdigung Gerhart Hauptmanns als Dichter. Das) Professor 21. 21. ganz im Gegenteil sich mit Haupt mann in alles anderer als äußerlicher Weiss besaßt hat, dürste „Lujatius" ^sicherlich bekannt gewesen sein, was ihn aber.nichtrab- gehaltsn hat, seine grobe Verzeichnung in Li« Vffsntlichkeit zu bringest," um dann mit dem Schein der Berechtigung betonen zu können, das) .wir auch selber zu dsnkön noch, verstehen und unsern Gerhart Hauptmann in unserm Lichts sshsn". Dieses verschwiegene Gegenteil stellt sich nun folgendermaßen dar: Professor 21. 21. hat seit dem Jahrs 1920 im Nahmen der von d«r Stadt Bischosswerda veranstalteten volkstümlichen Hochschulkurj« alls bedeutenden Dichter der deutschen und insbesondere auch der sächsischen Heimat in aussührlichsn Vorträgen behandelt. Er begann 1920 mit Körner, .Lessing, Geißler, Fontane, von Polen;, deren jedem ein meist zweistündiger Abend gewidmet war. Hauptmann behandelte er an zwei Abenden. 1922 .solchen Storm und Löns mit mehreren Abenden, kürzlich beendete ec die Neihe über Gott- jried Keller. 2n allen literarischen Vorträgen gab Professor'21. 21. neben einer aussührlichsn Biographie sine Einsührung in dis Werks, die er durch den Vortrag von Gedichten und pcosastücken lebendig zu gestalten wußte, wozu er nicht nur Schüler, sondern auch hiesige Damen und Herren gewonnen hatte. Er zog auch musikalisch ge schulte Heiser und Helserinnen herbei, dis.Proben vertonter Dich tungen dardotsn, wobei ec heimischen Komponisten gern den Vor tritt ließ. Von allen behandelten Dichtern hat er ein lisssre» Ver hältnis zu Gerhart Hauptmann bekundet. Das ging nicht nur aus dec besonders warmen und aussühklichen Behandlung gerade.dieses Dichters hervor, er selbst, legte diesem - Hauptmannvortrage ein größeres Gewicht bei, denn er hat gerade diesen in mehreren an deren Gcten der näheren "Umgebung wiederholt. 2n welcher Weise projessor 21. 21. .unsern Hauptmann" darzujtsllen wußte, lassen am besten dis Worts erkennen, dis ich 1920 kur; nach dem Vortrags jür den Ssüungsbericht niedsrschried und dis ich mir hier anzusühren gestatte : .Der Biberpelz jolgts 1893.- 2n glänzender Ehacakleeistik gelang Herrn Studienrat pcosessor 21. 21. dis Verlebendigung, de» Inhalts dec ergötzlichen Diebsskomödie^ Di« Hörer erlebten durch dis Wiedergabe, dis den groleskeit Humor des Stückes ergötzlich ausblitzen ließ, einen Genuß, der den ganzen Abend anhielt, weiter wuchs und seinen Höhepunkt sand in der weihevollen, dichterisch nachschasjenden Wiedergabe der erschütternden Traumdichtung von .Hannstes Himmelsahrt". Ergriffen lauschten dis Hörer, di« Um welt versank und sine Ahnung des EwigkeitsgehalLs der visionären, unirdijchen Schönheit dec symbolischen Dichtung ging auch in spröden Seelen auf." Was nun di« Beteiligung des Publikums an den literarischen Abenden anbelangt, jo laßbrstch nicht schlechthin sagen, sie seien gut besucht gewesen; das wäre nicht richtig. Nichtig ist vielmehr, daß dis Aula dec Bürgerschule an den Dichtscabendsn stets überfüllt gewesen ist, ja es ist vorgekommen, daß dis Hörsr bi» vor die Tür auf dem Vorjaai gestanden hoben. Prosejsor 21. 21. erfreut sich in Bijchojswecda nicht nur wegen seiner gewinnenden, freundlichen Art,' dis keine Standesuntsrschiede kennt, allgemeiner Beliebtheit, eben grade durch jein« volkstümlichen und begeisternden Vorträge hat. er sich den Dank seiner zahlreichen Hörsr, di« auch von aus wärts kommen, in reichstem Maß« verdient. L. Albrscht, Mitglied de» städtischen Ausschusses sür dis Volkshochschule Bischofswerda. Heimatsreude Bon Wilhelm Fischer, Zittau Wintersreuden, Wlnterleiden, scheiden aus dem HeiMattal, Wenn die Sonn in ihrem Glanze lachend slrahlr oom Hlmmelrsael. Wenn die Berge und die Höhen prangen frisch im Lenze-grün, Dann will frei ich wieder wandern durch mein Tal, wo Blumen biühn. Lcrchensang und Licderklängr regen mrinc Wanderlust. Für der Heimat gojone Augen schlägt da» Herz in meiner Brust. Menschen, die ihr nicht mögt wandern, wie seid ihr so freudeleerl In der Heimat stillem Schoße il-egt die Freude und noch »ehr. achtet«, ergab sich hier «ine überraschende, sehr wichtige Entdeckung. Der Wall zeigte nämlich, von innen nach außen im Durchschnitt betrachtet, zwei verschiedene Bestandteile. Der innere Teil, etwa 2,5 Meter breit, besteht ans Erde und Steinen und dazwischen Langhölzern und wohl auch Querhölzern. 3n dein äußern Teil dagegen, der rtnta 3 Meter breit ist, sehlen dir Holzreste, er besteht nur aus Steinen und Erde. Auch sanden sich nur in diesem Teile slavische Scherben und Tierknochen. Sicher ist also, daß hier im Süden.wenigstens der Wall zweiverschtedeneBauperio- d en auswrist,. der äußer« Teil ist aller Wahrscheinlichkeit nach später angesügt und stammt sicher von den Wenden hör, wenn die ScherbenIhnen zügchöre.ns sle haben dann einen schon vorhande nen älteren Wall^denutzt und'erweitert, wenn auch mit weniger kunstvoller Bauweise. Dann ist die Vermutung wenigstens von vornherein nicht von der Hand.zu weisen, daß dieserWall bereits ""von Kelten errichtet worden ist. Ist doch gerade sür ihre Besestigungswerkc die Verwendung von Stein und Holz im Wechsel charakteristisch, wir,die gallischen oppiein und rheinischen Keltenwälle bezeugen. Dasllr spricht auch das Vorhandensein eines Vorwalls an der Echmoritz, der etwa 300 Schrille von dem beschriebenen Gipselwall enlscinl die Bergkuppe, allerdings nur teilweise, umzieht. Er war bis jetzt wenig bekannt und ist erst im vergangenen Jahre vom Schreiber dieser Zeilen etwas genauer seslgestellt worden. Er ist an der Westseite mehr als 200 Schritte weit noch sicher zu verfolgens nach Norden zu bricht e'r da ad, wo dicFelsen in derNähedersogenaniuen„Räuberhöhle" zum Teil steil absallen, südlich von der Schnelles dieoomTyrom- .berg aus-hier hergussührt, verliert er sich bald in G/röll und Sleinhauscn des Abhangs. An den andern Seilen des Berges . ihn mit Sicherheit zu versalzen, gelang allerdings nicht. Das Vorhandene bildet etwa ein reichliches Viertel eines üoals. Die Steine diesKT-BoiwaUs haben verschiedene Größe, die Höhe beträgt 1—l V« Meier. Auch solche untern Vorwälle in beträchtlicher Entfernung vom Gipfel find- bei den keltischen (auch wohl ger manischen) Wällen des Westens ost vorhanden. — Allerdings wird die Vermutung keltischer Erbauer durch keine Funde von Metallsachen oder charakteristische Scherben gestützt. Doch mag mit aller Vorsicht darauf hingewiesen werden, daß die Wellcntinie der Gesäßreste vom obern Wall nicht unbedingt slavisch sein muß; sie findet sich ganz ähnlich aus keltischen Wällen, z..B.. dem des Ml. Beuoray, des allen Bibrakte Läsarischen Angedenkens. Die eben erwähnte sogenannte „Räuberhöhle" an der Nord seile, die jetzt bei der Abholzung des Abhangs leicht zu jinden ist, bietet nichts Bemerkenswertes, das Schlüsse aus die Vorgeschichte gestattete. Lin unterirdischer Gang, von dem auch hier gefabelt wird, ist natürlich nicht zu sehkn und sicher auch nicht zu finden. Das Sch loh, das nach der Volksjage aus der Schinoritz gestan den haben soll, ist jedenfalls nur der Nachklang der alten Sied lung.'Dagegen mag wohl im Beginn des >9. Jahrhunderts ein mal ein Lusthaus eines Bautzener Bürgers Ha oben gestanden ' Haden, von dem aus man die herrliche Aussicht, die der Berg noch jetzt nach dl bietet, besonders behaglich genießen konnte. (Richtigstellung n 21c. 1 der „Dberlausitzer Heimatzsitung" vom 13. Januar 1924 sind Proben au» einem Stimmungsbilds über einen Besuch bei Gerhart Hauptmann mitgeteilt, Lenen ein Spottgedicht angehangeki ist, das die Person des auf diese wenig vornehme Weise aufgezogenen Verfasser» in so einseitigem und ungünstigem Lichts erscheinen läßt, wie sie nur in einer stacken persönlichen Gegnerschaft begründet jein kann. Persönliche Differenzen und ihr Auslrag, - besonders in dieser stark nach Vorlieb« sür ein Skandälchen schmecken den schadenfrohen Art, gehören wohl aber nicht in dis Vffentlich- keit. Jeder nicht «ingeweihte Leser jegss Gedichts muß notwendig za der Auffassung gelangen, al» erschöpfe sich das ülrteil des An gegriffenen über G s r h a r t H a up t m a n n in jener an äußerlichen Eindrücken, wie bei jsdem Stimmungsbilds, reichen Dsjuchsjchilde- rung. Wäre dis» dsr Fall, dann wäre der Spott des anonymen Vsrjemachec« vielleicht berechtigt» nota den«, wenn man einer rasch hingeworsenen Stimmungrjchilderung, die sicherlich bewußt aus stärkste Gegenständlichkeit gearbeitst ist, mißverständlicherwsije das