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Z5 Gberlauslhev Helmatzeltung Nr. 3 , vrt,. 'Vrt«. 'Mgrn Viiau von ^kN »Ute !chch !N7. ,.W. Iren, schm Kilo inian «in", Uld" «Id"; chllch isla- »ysl !i siir si aus Ischen schlich günstige Umstände und bei größerer Erfahrung einige Wälle In ziemlich abschließender Weise zu untersuchen. Von diesen soll im salzenden berichtet werden. l. DerSteinwallausderSchmoritzs i Ungefähr eine Stunde Wegs südlich von Bautzen erhebt sich als der mittelste van drei mäßighohen Bergen, die einen der Lzernoboh-Kette vorgelagerten Höhenzug bilden, die Schmoritz zwischen Tihromberg und Mehltheuer. Der Name wird meist aus dem Slavischen als „Tännicht" gedeutet.. Die Höhe beträgt 412 Meter. Der Gipfel wird nach drei Seilen hin von einem Stein wall umzogen, nur nach der Noroseile wird dieser durch einen steil abfallenden Fclsabhang unterbrochen und erseht. Der Wall hat ovale Form, die Ausdehnung beträgt 50 Meter, der Durchmesser von 0 nach V/ 95 Meter. Im Herbst 1904 mußte wegen Anlegung eines neuen Weges der Wall nach Osten und Westen zu durchstochen werden. Bei dieser Gelegenheit konnte das Innere des Walles durch die Gesellschaft sür Anthropologie untersucht werden, auch wurden mit Unterstützung des Herrn Förster Lehmann Grabungen im Innerip des Wallkessels vor genommen. Was die letzteren betrifft, so ergaben sie Folgendes: Nicht sehr tief unter der Grasnarbe stieß man an verschiedenen Stellen (hauptsächlich wurde im westlichen Teile gegraben) auf eine Kulturschicht, die aus einem regellosen Durcheinander von' Asche, in Feuer geschwärzten Steinen, öchlackenstücken und Resten von Tongesäßcn bestand. In den Schlackenstücken war noch häufig Eisen zu erkennen. Biele Schlacken halten die Form eines Kugelsegments von 10—20 Zentimeter Durchmesser, als wären-sie aus einem Tiegel herausgenommen. Auch zahlreiche kurze und dicke Gesäßsüße scheinen zu einem solchen Gerät zu gehören; sie sind mit grüner Glasur überzogen. Die Gesäßstücke zeigen zum Teil Spuren von starkem Brande, dem sie ausgesetzt gewesen find; manche sind völlig verschlackt, scharf nnd dünn gebrannt. Ohne Zweifel hat also aus der Schmoritzhöhe eine Eisenschmelzstätte bestanden. In welcher Zeit ist diese nun angelegt und in Gebrauch gewesen? Darüber scheinen die Scherben,' soweit sie noch nicht im Brande verändert sind, Auf schluß zu geben. Ihre ganze Beschaffenheit, Stärke und Ton masse. ihre Verzierung mit der bei uns allgemein als altwendlsch betrachteten Wellenlinie lassen die altenWendenalsBesiedlerder Stätte und Eisenschmelzer annehmen. — Zu der Ansiedlung,fehlt auch ein Brunnen nicht. An der Ostseite des Wallkessels, nicht weit von dem nach Mehltheuer führenden Pfade entfernt, ist ein tiefer Einschnitt in den felsigen Boden. Er ha) eine Länge von etwa 8 Metern, eine Tiefe von 4—5 Metern. An ö Seilen sind die Wände meist steil, an der vierten befindet sich ein Zu gang; aus Stufen, die zwar erneuert sein mögen, aber jedenfalls von Anfang an vorhanden gewesen sind, steigt man zum Wasser hinab. Ob der Brunnen als eine Zisterne zu betrachten ist, die nur das Regenwasscr sammelt, oder ob es ein richtiger, durch unterirdischen Zufluß gespeister ist, läßt sich nicht mit Sicherheit sagen; es scheint das letztere der Fall, da er stets Wasser enthält. — Soweit das Innere des Walls, der Kessel. Wie steht es nun mit dem Wall selbst? Wir bezeichneten ihn oben als Steinwall, nach seinem Hauptbestandteil, der jedem Beschauer sofort aussällt, während die gewöhnlichen „Schanzen" in Ebene und Hügelland sich als Erdwälle darbieten. Auch durch Höhe und Breite unter scheidet er sich von diesen; beide sind piel geringer; die erstere beträgt nach innen zu 1'/, Meter, nach außen 2 bis 4 Meter, die Eohlenbreite etwe 6 Meter. Zum Innern Aufbau dienen, wie gesagt, Steine. Zwar finden sich auch in den „Schanzen" solche, aber immer nur in abgegrenzten, bestimmten Teilen der Walls, meist am innern Fuße, so daß die Steine als Stützen des Erdbaus betrachtet werden oder gar al» Mauern angebauter Wohnstätten. Zwischen den Steinen der Schmoritz, di« zum Teil ziemlich regelmäßige Platten sind, befinden sich Humuserde und Hölzer, die verkohlt sind. Bei der Untersuchung 1904 und der Fortsetzung 1906 glaubte man den Wall gleichmäßig aus diesen Bestandteilen zusammengesetzt zu finden,, aber als Im vorigen Jahre, 1923, an einer andern Stelle, an d^r Südseite, ein neuer Durchstich gemacht wurde, den man besonders sorgfältig beob- Neues aus der Rundwallforschungs in der Oberlausitz Von Dr. R. Needon eberall in unsrer Oberlausitz, wenigstens im Tief- und Hügellande, finden sich bekanntlich jene meist hufeisen förmigen oder halbkreisförmigen Erdwälle, die das Volk meist „Alte Schanzen" oder „Heidenschanzen" nennt, die Gelehrten aber „Rund-" oder „Ringwälle". Das Volk schreibt sie den alten Wenden oder den Hussiten zu, die Wissen schaft weiß, daß sie vorgeschichtlichen Ursprungs sind, d. h. aus einer Zeit stammen, über die schriftliche Berichte säst ganz fehlen. Das erkennt man an den Gefäßresten'rtnÄ^anderen Überbleibseln von den Bewohnern oder allen Benutzern dieser Wälle. Ob sie aber von den altenWenden erbaut, sind Voder vor ihnen hier wohnende» Stämmen; Germanen, Kelten wder was sonst für Stämme genannt werden, das ist nicht so leicht allgemeingültig zu beantworten. Noch schwieriger ist die Antwort aus die Frage, zu" welchem Zweck sie angelegt, wozu sie benutzt worden sind. Man denkt natürlich zuerst bei ihnen an Besesligungswerke, an Schutzorte, Fliehburgen. Aber manches weist anderseits darauf hin, daß sie heilige Ställen waren, Plätze der Gölterverehrung. Oder sie könnten auch dauernde Wohnplätze gewesen sein. Alle diese Ansichten sind vertreten worden, zum Teil in eigens ihnen gewidmeten Büchern. Aber zu einem sichern Ergebnis ist die Wissenschaft n'och nicht gekommen. Der Grund liegt darin, daß eigentlich noch sehr wenige „Schanzen" einer genügend gründ lichen Untersuchung unterzogen worden sind. Erst wenn dies bei einer großen Anzahl geschehen ist, wird mau hoffen können, das Dunkel, das über ihnen liegt, lichten zu können. Daß noch so wenige Einzeiuntersuchungen gemacht werden konnten, erklärt sich aus verschiedenen Schwierigkeiten. Die Schanzen liegen meist von den Städten, in denen die Sachverständigen wohnen, ziemlich weit entfernt. (Es sind gewiß auch früher bei diesen Orten Wälle" gewesen, aber sie sind seit langem abgetragen.) Sie zu erreichen, kostet also Zeit, bei Gebrauch von Wagen und Eisen bahn auch Geld. Während Grabstätten mit Urnen meist in wei chem Sande liegen und so verhältnismäßig ohne große Mühe bearbeitet werden können, bedarf es aus den Ringwällen starker Erdbewegungen in festem Boden, die nicht ohne eine größere Anzahl Arbeiter bewältigt werden können, und die Arbeit zählt nicht nach Tagen, sondern nach Wochen, wenn sie gründlich sein soll. Auch liegen diese Stätten meist auf Rittergutssluren und sind ost in Parkanlagen hineingezogen und mit Bäumen bepflanzt; durch tiefe Gräben und Erdaufwürfe wird dann ihre Schönheit beeinträchtigt und die Bäume werden beschädigt. Man kann es also den Besitzern nicht'verdenken, wenn sie sich nicht so leicht dazu verstehen, hier größere Grabungen vornehmen zu lassen, selbst wenn Verständnis sür solche Untersuchungen vorhanden ist. — Kleinere Grabungen sind ja oft veranstaltet worden, aber mit ihnen ist der Erkenntnis der Echanzenherkunft wenig gedient, sie können sie sogar schädigen. Man findet vielleicht in nicht großer Tiefe Hausen von Scherben slavischer Art und erklärt daraufhin den Wall sür slavischer Herkunft, während möglicherweise in größerer Tiefe, zu-der man gar nicht kommt, sich noch Reste aus älterer Zeit finden würden, die beweisen würden, daß die alten Wenden nur eine ältere Anlage weiter benutzt haben. Die Gesellschaft sür Anthropologie und Urgeschichte zu Bautzen hat sich natürlich von Anfang an angelegen sein lassen, auch die Echanzensorschung zu sördern, und hat schon früher einige Rund- wälle in Angriff genommen, ohne freilich im Anfang mangels der nöligen Erfahrung gleich eine richtige Methode zu versalzen. Grabungen in der Niederguriger Schanze, in denen von Blösa, Brphna, Doberschau u. a. zeigten, daß sie von den Wenden benutzt worden sind und auch mancherlei über den Ausbau. Dagegen ergab sich sür die Wallbauten aus den Höhen, wie dem Proljchen- derg, dem Löbauer Berg, ein viel höheres Alter. Ganz befriedi gende Ergebnisse waren, etwa vom Prolschenberg abgesehen, je doch wegen der oben ausgezählten Schwierigkeiten noch nirgends- zu gewinnen. Erst in den letzten Jahren waren durch besonders poln. Bgl. «eim >>!ch lliöi