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Vom Verbände Lusatia. GroßschSnav. Die Ha up tv ersam mlumq der Saxonia, die am 17. D-z mber Im Schulsaale stattsand, wie, trotz des un- aünstigen Zeitpunkte« verhältnismäßig guten Besuch aus, der wohl in erster Linie dem sckon vom Februar der in onter Erinnerung siedenden Redner, Obcrlekretär Wünsche-Zittau. aalt Er bot dies- mal ^Müller-Gustovs Reese noa d'n bay'ilchen'Wald". Wiederum sand'er mit seiner humorvollen Rciscpioudciei beifällige Aufnahme. Der Jahresbericht über dar 74. Verrinsjahr, den Dir. Sack sodann erstattete, zeigte den weiteren A ssschwuni der Verein, trotz der mißlichen Verhältnisse Inn wirtschoftt-chen Leben. 60 neue Mitglieder tonnten ausgenommen werden, ein Beweis dafür, daß die Bestre bungen, siir gediegene-Volksbildung und Unterhaltung immer wr>. legen Verfall finden Leider entriß der Tod im »ergangenen Jahre treuverdiente Mitglieder: Schlnssermeisler Linke, Weber Karl Gold- berg, Oberlehrer Pöblmonn, Konditor Steudtner und Musterzeichner Hermann Krause. Ihr Andrnken wurde durch Erheben von den Plötzen grrhrt. Die Mitgliederzakl betrügt 241. eine sür die Größe de« Ortes immcrhin noch bescheidene Ziffer. Gleich dem Süßeren war auch edos innere Leben des Vereins äußerst rege. Schöne Stunden baden die Mitglieder in den Vorlragsoeranslaltungen und bei den Wanderungen verlebt. Erinnert sei u. a. an die beiden Lichtbilderabende durch Bertha Z-Ilessrn, an den voskskundlichen Vortrag von Hosrat Seyffert, an die Reiseberichte, an"die Wande rungen durchs Halnewatder Tal, nach Bernstadt und nach den Spree- ouelien. Die Beterligung war salt Immer sehr gut sodaß sogar der Schulsaal, der aus. ivirischastlichen Gründen und Platzmangel mit dem liebgrwordeaxn alten Vereinsheim vertauscht werden mußte, sich zeitweilig als zu klein erwies. Leider konnte der Vortragspian nicht In der ursprünglichen Weise durchqesührt werden, du einige zugkräftige Redner absagen mußten. Doch wird noch aus deren späteres Erscheinen aehofft. - Im Krunibhoizmuleum wurden in der letzten Zeit verschiedene Ausbesserungen und Veränderungen durch- gesübrt. Größere Ausgaben stehen bevor, hoffentlich finden sich in der Einwohnerschaft Kreise, die es an geldlichen Opscrn nickt fehlen lassen, um da» wertvolle Museum immer besser ausgesiallen zu können. Lin großer, noch uneisüüter Wunsch drs Percins ist seiner der Besitz eines eigenen Lichtbildwersers. Vielleicht bringt ibn da- bevorstehende Jubeljahr der Verwirklichung nahe. Der Jahres- bericht schloß mit herzlichem Dankcswortrn an die Vorstandsmit glieder, die Vortragenden, den Schulauslchuß, die Presse u. a. für ideelle und materielle Unterstützung. Der Kaffenabschluß, der als zweiter Punkt auf der Tagesordnung stand, konnte wegen der be kannten technischen Schwierigkeiten nicht in der üblichen Form vor- gelegt werden. Doch zeigt sich seit der Einführung des wertbestän digen Geldes auch In der Saxoniokasse eine erfreuliche Wendung zum Bessern. Der neue Mitgiiedsbeilraq betrügt sür das Viertel jahr 40 Pfa. Bei den Wahlen wurden die satzungsqemäß aus scheidenden Vorstandsmitglieder: Di-ekior Sack, Oberlehrer Trautzlch. Postmeister Zschieschc und Lehrer Köhler wiedcrgewählt. Für Ober- lehrer Mosig, der aus Gesundheitsrücksichten,au«schriden muß. wird der Kaufmann Robert Pilz zuaewähit- Große Ziele hat sich der Verein sür da» Jahr 1924 geir-ckt: feiert doch die Saxonia in ihm ihr 75jährrgc» Bestehen. Der Vorsitzende trug die zunächst geplanten Veranstaltungen kurz vor: den Lusatiatag'am 6. Januar au/ dem Hulderg und das Stiftungsfest am 18. Januar. Auch die in'Aus sicht genommenen Vortragenden wurden genannt: Lehrer Vater aus Löbau, Islandforscher Kiichler, Wrltreiscnder Nenlwich und andere. Mit dem Wunsche, daß das Jahr 1924 für den Verein und den Heimatort ein Jahr des Segens werden möge, schloß der Vorsitzende di« Hauptversammlung. — Die Wa nd e r v e r sa m ml u n g des Verbandes Lusatia tagte am 6. Januar auf dem Großschönauer Hulbera. Neben den Großschönauern war besonders stark der Zittauer Älobus vertreten. Aus einen derartigen Andrang war man offenbar nicht gefaßt ge wesen, denn es war kaum noch möglich, diese Völkerwanderung ordnungsmäßig unterzubringcn. Die Versammlung konnte erst mit einiger Verspätung eröffnet werden, nachdem cs einigermaßen ge lungen war, die Menschenmenge zu verstauen. Im Namen der Grossschönauer Saxonia, die in diesen Tagen die Feier ihres 75- jährigen Bestehens begehen kann, richtete Schuldirektor Sack herz lich« Worte der Begrüßung an die auswärugen Kälte. Dann ergriff drr Verbandsoorsitzrnde, Odeijtudienrat Pros. Dr. Weder-Zittau, da» Wortund beglückwünschte zunächst mit warmempfundenen Worten dl« Saxonia zu ihrer diamantenen Feier, woran sich die Erledigung einer Anzahl von geschäftlichen Angelegenheiten schloß. Der Leiter drr Versammlung berichtete über das erfreuliche Ergebnis der ge meinsamen Herbsttagung der nordböhmischen und reichsduttschrn G'birasvereine aus dem Ieschken, bei welcher Gelegenheit dem Verbände .Lusatia" eine hochherzige Geldspende der deutschen Brüder von jenseits drr Grenze übermittelt wurde. Trotzdem liegt dringende Veranlassung vor, die Verbandsvereine um di« möglichst baldig« Einsendung der aus der letzten Herbsttagung der Lusatia beschlossenen K'pssleuer von einem Goldvfennig für jedes Mitglied angeseaenilichst zu erluch-n. Weiterhin.sind den Lusaliaoerkinen von den nordböhmischen Brudervereinen höchst wertvolle Vergünstigungen illgestanden worden. So vermttteil das Bürgermeisteramt zu Gablonz an der N-iße den deutschen Wand-rvereinen woklseile bez. unent geltliche Nachtquartiere, während den Kindern bedürftiger reichs deutscher Dereinsmitaiieder durch den Reichenberger Verein Sommer frischen verschafft werden sollen. Um den perlönlich-n Verkehr mit den Deutichuöhmen zu fördern, soll im Herbst eine zwanglole Zu- sammenkunst in der Lauscheivirtsckast veranstaltet werden: dagegen loll die Frühjohestoqunq der Lulaliavertreter dles-rab aussallen. Für die am 15. Juni geplante Wanderversammlung ist Großschönau in Aussicht genommen. Bei dieser Gelegenheit wird die Saxonia ein« hübsche A rssteilung „Großschönau im B Ide" bieten. > Schließlich zollte der Vorsitzende dem Lehrer Bater^Löbau herzliche Worte des Dankes für leine werktätige Mitarbeit am Zustandek mmen der non der .Lusatia" vermittelten Vortragszyklen. Eines in den Weih nachtsserien plötzlich verstorbenen verdienstvollen Mitarbeiters, des Dr. Kerstan-Löbau, wurde durch ehrenden Nachruf gedacht. An di« geschäftlich« Tagesordnung schloß sich ein au-ardehnicr geselliger Teil, der durch eine.langc Reihe wertvoller Darbietungen gewürzt wurde. Bon den Großschönauern steuerten namentlich die Herren Musikdirektor Wenz-l, der mit klangvollem Bariton prächtige eigene Liederkompojitionen vortrug, sowie Aoelt, .Lademann und Blasig mit ernsten Rezitationen oder heiteren Schnurren zu drr anregenden Unterhaltung bei. Sehr ausgiebig ivar auch die Beteiligung der Zittauer Glokusleute. Namentlich sind, die Herren Fiebiger, Hoff mann und Zill, der letztere mit einem brillanten Vloiinlolo, als unermüdliche .Hauskapelle" zu erwähnen. Albin Lanae berichtete über ein Interview mit dem neuen Jahre. Bruno Wünsche rezi tierte tief empfundene eigene Dichtungen ernster Gnituna und eine ganz reizende mundartliche Humoreske. Frl. Gertrud Kramer, der bekannte .Lausitzer Edeltollei", la» tfte gediegene Mundartdichtunq .Der Globus als Wanderer" von Relsteq vor. Den Beschluß machte Bruno Reichard mit seiner neuesten Scherzballade ,.DIe Welte", die lebhafteste Hgiterkeit auslöste. Der Genannte beteiligte sich dann noch in der-Fidelftas mit zahlreichen eigenen Dichtungen. Viel Anrlang- fand auch ein von den Großschönauern gestiftete« herziges gemeinsames Lied „Huch,de Aberlausitz". Der offizielle Teil erhielt durch ein gehaltvolles Schlußwort des Pros. Dr. Weder einen harmonischen Ausklang, * . — Aus ein 75jähriqes Bestehen konnte jetzt der natur wissenschaftliche Verein .Saxonia" in Großschönau zuriickblicken. über di« Gründungsversammlnng berichtet das Protokoll untrem 4. Januar 1849 folgendes: „Schon seit langer Zeit warmes der Wunsch von Naturfreunden hiesigen Ortes gewesen, sich einander durch Vereinigung näher geführt zu sehen, um hinsichtlich des man nigfachen Stoffes im Gebiete der Natur zu einem kräftigen Ganzen verbunoen einer ebertta genußreichen als nutzbringenden Beschäftigung ihre Mußestunden widmentzu können. Auf die Ausiorderung eigc» Freundes dieser Wissenschaft, de; Mustermalers Voigt hier, sanden sich mehrere Verehrer und Beförderer derselben in seiner Wohnung ein, bot-n sich bereitwill alt die Bruderhand und gründeten einen naturwissenschaftlichen Verein.unter hem Namen „Saxonia". Nach- dem der cbengenönnte Herr den Zwrck seiner ausfordernden Ein ladung hinlänglich erläutert, ging derselbe vergleichend aus die Zu stände der I-tztzeit über, indem er anführte: „Wie der Wellenschlag der politischen Ereignisse falt,, alles aus seiner ehcmaliaen Bahn geworfen, so daß man könnte versucht sein zu sraqen: „Wird wohl endlich eine ruhigere Zeit wiederkehren?" und noch beweisend hin- zusügte: „Daß ja eben so wie aus Regen Sonnenschein folge, auch nach dem Sturme die Ruhe wiederkehren müffel" schloß er mit der Bemerkung: „Gerade in solcher Zeit würde eine solche Lieblings- rb-schäftigüng In der Natur die beste Zerstreuung gewähren und den erregten Geist am besten wieder zur. ruhigen Fassung bringen" und begrüßte durch herzlichen Händedruck aile Anwesenden als Mitglieder des neubegründeten Bcreln-H Nachdem nun vorläufig die Mitglieder ausgezeichnet und eingetragen waren, schritt man sofort zur Wahl der Vorstandes und wählten die Bereinsmitqlieder zum Praeses L- Gottheit Boiat, zum Sekretär Ernst Frieürich Endee jr, und zum Bibliothekar C. Gotth. Voigt. Es erbat sich sodann der nunmehrige Sekretär Ernst- Friedrich Ender jr. das Wort und richtete eine Kürze- Ansprache an die anwesenden Mitglieder, Indem er vorzüglich die Nützlichkeit und bildende Kraft solcher Vereine hervorhob und aus die Freuden und Genüsse hinwies, die die Natur ihren Freunden