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geschichtlicher Zeit zu tun lat. Die Leitung des Danziger Mu- seums, dem der Fund anvertraut worden ist, schätzt sein Atter auf 3000 Jahre. Gleichzeitig ist der Fund ein Bewei- für die schier unglaubliche Dauerhaftigkeit des Eichenholzes. — Helft Jugendherbergen schaffen! Wandern ist nicht nur Erholung und Ausspannen, es ist ein Erleben und Wachsen, ist ein Ausspringen verborgener Knospen. Die Wanderfahnen sind für die empfängliche Jugend Tage, die rot im Kalender des Lebens angestrichen werden. Für alle aber scheint die Sonne, und des Berges Höhe ist kein Standort für einzelne Bevorzugte. KeineM.se) der Weg zum großen Gottesgarten verschlossen! Und wem früh der Sinn für das Wandern in Fleisch und Blut überging, der wird alt den Wanderstab nickt verstauben lassen. Ja, mancher Erwachsene wird, warm geworden an der Wander freude seiner Kinder, noch in späteren Jahren den Weg zur Natur zurllckfinden. Hier ist also eine Sache, die jeden angeht, den Vater für seine Kinder, den Lehrer für seine Schüler, den Arbeit geber für seine Angestellten, Staat und Gemeinden für ihre künf tigen Bürger. Darum Helfer herbei, auf daß es voran gehe! Drei Dinge hat uns der Krieg zu würdigen gelehrt: Die Volks- Kraft, dos Gemeinschaftsgefühl aller Stände und das Rechnen mit großen Zahlen für große Dinge. Ein großes Ding aber ist es, die tiefe Wunde, die der Weltkrieg unserer Bolkskraft schlug, zu heilen, und ein nicht-minder großes, durch frühzeitiges Anein- andergewöhnen in Herberge und Natur im neuen Deutschland ein innerlich einiges Volk heranzubilden. — Deutsche Jugend- Herbergen, Zweigausschuß Sachsen. (Nähere Auskunft erteilt die Lehrerschaft jedes Ortes). Aus unseren Vereinen In der Gesrllsch -ft für Anthropologie, Urgeschichte und Geschichte ln Bautzen wollte Herr Dr W. Frenze! am 1. Dezbr im großen G> sellschaftszimmer der , Krone" einen durch Lichtbilder erläuterten Vortrag über die Vorgeschichte der Lausitz ballen. Da der Apparat fiir die Bilder jedoch lm letzten Augenblick eine schwere Beschädigung erlitt und nicht mehr verwendbar war, sah sich der Vortragende leider gezwungen, seinen Gegenstand wesentlich ver ändert zu behandeln. Daß ihm dies trotz mangelnder Vorbereitung bestens gelang und er die Zuhörer, von denen manche zunächst wegen des Wegfalls dir Bilder etwas enttäuscht sein mochten, von Anfang bis zu Ende zu fesseln vermochte, bezeugt ebenso sehr seine umfassen den Kenntnisse, wie seine Gewandtheit d r Darstellung Er behan delte nunmehr den Einfluß des Klimas und Klimaw chsels auf die Kultur und Besiedlung eines Landes, mit besonderer Beziehung auf die Lausitz. Im Meinung-auslausch über den Vortrag, der sich sehr rege gestaltete, vermißte Herr Dr. Needon für die jüngeren Zeiten noch die Beweise und bat um Nachtrag desselben. Soweit der Mangel an schriftlichen Unterlagen das erlaubte, gab Herr Dr. Frenzel diese aus dem Gedächtnis, u. a. eine St llc aus Gregor v Tours anführend, der für seine Zeit die Heuernte in Slldfrankreich als im Juli stallfindend, allo ungewöhnlich spät, bezeugt, wogegen Herr Dr. Arras darauf aufmerksam machte, daß hier doch möglicherweise ein Lesesehler vorliegen könne und daß die Lesa-t-n im lateinischen Urtext nachzuprüfen seien. Die außerordentlich lebhafte E örtrruna der Gründe der Völkerwanderungen und Siedlungen, an der sich besonders die H>rren Siudicnrat Hille, Dr med Schnabel, Rechts anwalt Naumann beteiligten, brachte noch manche lehrreiche und wichtige Beiträge der Sache, die hi-r nicht einzeln wiedergegeben werden können Besonders verweilte man bei dem Erlöschen des mittelalterlichen Weindaus in den Lausitzen, das der Vortragende als für den Klimawechsel beweisend bezeichnete, während andere die infolge verbesserter Verkebrsmittel steigende Einfuhr ausländischer oder doch weiter herkommendcr Weine, die E findung der Destillation im 13. Iah hundert u. a. als Grund annahm-n. Für die Gegend um Königsberg t Pr. ist aber nach Herrn Dr Frenzel das Auf geben des Weinbaues infolge andauernder schlimmer Witterung aus drücklich bezeugt. Jedenfalls etnigtr man sich dabin und stimmte dem Vortragenden im allgemeinen zu, daß in der Tat der Einflaß des Klimas auf Kultur und Siedlung größer ist, als man frÜber wohl angenommen hat, und daß diese Erkenntnis einen großen Fortschritt der Wissenschaft vom Menschen darstell«, einen Fortschritt, an dem die A-ben Dr. F'enzels in bedeutendem Maße beteiligt ist, so daß der Dark des Vorsitzenden, Herrn Dr. He buch, für seine Leistung den Beifall aller sand. Zum Schluß erläuterte ebenfalls Herr Dr Frenzel einioe ausqeleate Fundstücke der letzten Zeit, eine bronzene Rassel oder Klapper vom Ostritzer Feensberg, wohl aus slavische Zeit stammend, einen bis jetzt einzigen Fund dieser Att in d»r Lausitz ein charakter stisches llavssches Gesäßbruchstück von Prietitz, einige Reste von einer alten Pechhütte am Larttawe'k, ein Tonmodell von Marienthal im Anguß, das wohl beim Glockenguß benutzt worden ist, endlich den Tops, der den Deutich-Baselltzer MUnzschatz enthielt. D r. Needon. Oybin. Nachdem aus unserer 2lM Meter langen Hochwald- Rodelbahn im vorigen Winter bei herrlichstem Wetter die säch sische Bezirksmeisterschaft und die deutsche Meisterhaft ausgetragen wurden, bemüht sich auch dieses Jahr der hiesige Wintersport-Aus schuß, allen Sportfreunden Gelegenheit sowohl zur Ausübung als auch zum Zuschauen des so gesunden Wintersportes zu bieten. Geeig nete Kräfre werden jederzeit für die Instandhaltung der Rodelnahn Sorge tragen, sodaß auch außer an den bisher geplanten zwei Rennen (das erste um die nlunmeisterschaft des Obeilausitzer Rodelklubs, das zweite um den Wanderpreis des Berkehrsoerbandes Hochwald- Lausche-Gau) die Bahn stets in gutem Zustande ist. Den Gipfelpunkt der diesjährigen Veranstaltungen wird die großzügig angelegte Sportwoche vom 11.—18. Januar 1925 bilden Neben cirigen Schi- und Rodelrennen (z. B. Rennen für höhere Schulen Zittaus um einen Wanderpreis) werden Schneefiguren Wettbewerb, Höhen- und Ruinenbeleuchtung, Mönchszua, Hockwaldbaudensest und Rodel reunion allen Freunden unserer schönen Berge Gelegenheit bieten, sich sportlich und gesellig einige Tage hier recht wohl zu fühlen. I. Magister - Oybin, Pressewart. Zittauer Geschickt« und Museumsverein. Am Mittwoch, den 10 D zember, vollzog sich in einer gemeinsamen Sitzung des Zittauer Museumsoereins und der Gesellschaft für die Geschichte Zittaus die seit längerer Zeit geplante Verschmelzung der beiden Vereine. Der neue Verein trägt du Namen Zittauer Geschichts rind Museurnsoerein e. B. und sieht seine Ausgabe in der Erforschung der Heimatgeschichie, in der Sammlung und Pfleae der hetmlschen Aliertümcr, insbesondere zugunsten des Stadtmuscums, und in der Förderung der allgemeinen Anteilnahme an der Helmataeschrchte und den heimischen Altertümern. Der neugewählte gesmäftssührenüe Vorsitzende, Herr Schulrat Prof.ssor Seeltger, sprach die Erwartung aus, daß der neue Verein mit den vereinten Kräften auf die Teil nahme weiter Kreise zählen dürfe. Zum ersten Vorsitzenden wurde Herr Oberbürgermeister Zwingenberger gewählt Der neue Verein, der als Fortsetzung der beiden bekannten und veidienstvollen Vereine von vornherein über eine stattliche Mitgliederzahl verfügt, beabsich tigt neben wissenschaftlicher Arbe t und Sammeltätigkeit seinen Mit gliedern vielfache Unterhaltung, Anregung und Belehrung zu bieten. Im Anschluß an den geschäftlichen Teil berichtete Herr Dr. R. Müller über Zittauer Ausgrabungen, die im Jahre 1924 bei Erd arbeiten aus dem Grundstück des Wänlighauses, in der Augustus allee, hinter der Kreuzkirche, in der Frauenstraße und aus der Qu ck- wiese gelegentlich erfolgt sind. Die dabei gehobenen Bod'nsunde, wie Tönwaren des 16. bis 18. Jab-Hunderts, Hufeisen, Kanonen kugeln, etne Röhrkiefer und ein Denkstein, nur>eu gezeigt und sachkundig erklärt Der Redner schloß mit der Bitte, auch in Zu kunft gelegentlich Bobenfunde dem Stadlmuseum zu überlassen. k)eimatscbriftenvvarte 271. B a r r > < Sachsendorf: Wie Sachsendorf (b. Lottbus) entst. Lin Beispiel der Nsugründung eines Ortes unter Friedrich d. Sr. 1783. Unsere Lausitz. Lausitzer Landssztg, Eottkus, 2 vez. 24. 272. vr Ek. Schul ze-Eottbus: Brandfürbittbriefs. Ebenda. 273. vr. Needon - Bauherr: Zur Sesckicbts der Ortenburg. Miitwocbbeilags Btzn. Ncbr. 3. vez. 24. 274. E. Müller-Lottbus: Vie wendische Woknstätte. Ebenda. 275. B. Naumann-Bautzen. ver „§rosck" bei Miltitz. Btzn. Igbl. 6. vez. 24. 276. L. Swoboda-Sckirgiswalde: Von der Sirumpkwirker- innung zu Schirgiswalde, Beimatklänge Btzn. Lgbl. 6 vez. 24. 277. 8. Störzner-Nrnsdork: Lieber Seeiigftadt bei Stolpen. Unsere Beimat. Sacks. Erzäkler Bischofswerda 7. vez. 21. 278. E. Wolf Bermann Zumpe (Kapellmeister, " 9. Llpril 1850 in Oppack). Ebenda 279. Namenlos: Bescbichtlicbes vom Unger. Ebenda 280. vr. Srsnzel: Vesnsberg, der Burgwall von Blumberg bei Ostritz. Bsimatklängs Btzn. Egbl. 1Z vez. 24. 281. B ö s l s r - Sckirgiswalde: Neuss vom Böhmischen Wenzel. Cb«nda,