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Sudlou sl'tt, c r N I'(cl) (e n, R o iciz ena rr, Sa. 5?» NW Schristleitung und Geschäfitsstelle in Reichenau,Sa. I-ennspnecherNi-.2iA A Gescf)ics)te, R^KuMLLierQtuv' ..«. , -- - m .» . ! Drucf u.Vertay.ÄkwinMayr (Infi. Otto R?ai^) Blaitel^fün MW L?eimclikunöe, H A A Mitteilungsblatt der Gsiellschaft für Anthropologie und Nrgelchichts der Gberlausih-Dauhsn, der Mittelwelle für Heiinatforschung im Mark graftum Dberlausiy (Bautzen, Stieberstratze 36), des Vereins für Hsimatforjchung zu Lrostau, Kirschau und Schirgiswalde. Hauptschriftleitung, sowie für Geschichte, Vorgeschichte, Volkskunde, Sagen und Aberglauben Dr. Frenzel, Bautzen. Stieberstratze 3b für Naturwissenschaften Dr. Hsinke, Zittau, Komturstratze 5; für Kunstgeschichte und Kunstgswerbs De. Deinhard Muller, Zittau, Stadtmussum, Klostsrgasje 1. Manuskripten ist Dückporto beizusügen, da sonst ein Anspruch aus Rücksendung nicht besteht. Postscheckkonto: Leipzig Nr. 27 534. Bankverbindung: Gewerbebank und Girokasjs Dsichenau Nr. 16. Allgemeine Deutsche Lredit-Anstalt, Zweigstelle Deichenau, Sa. Sonntag^14. Dezember Oulmond) 1924 Nr. 22 5. Jahrgang Gab es einst einen Gau Besunzane an der Landeskrone bei Görlitz? Dr. Frenzel nter der Teilüberschrift: „Der Gau Besunzane und die urbs Lusina sind gleich dem Orte Biesnitz und der Landeskrone" schrieb Herr Prof. vr. vr. Iecht in dem 97. Bande des Neuen Lausitzischen Maga zins 1921, S. 188. In seiner „Geschichte der Stadt Görlitz" (NLM. 1923, S. 1) schreibt er zusammenfassend: „Diese Gegend (die östliche Ober-Lausitz) aber ist ursprünglich ein besonderer Gau des Landes neben dem Westgau gewesen. Der Westgau hieß Milzane, der Ostgau Besunzane." Gegen diese Auffassung wandte ich mich bisher nur in einer kurzen Notiz in der OHZ. 1923, S. 226. Verschiedene Umstände, nicht zuletzt die Tatsache, daß diese Auffassung N. Iechts von verschiedenen übernommen wurde (z. B. O. Schöne), zwingen mich, schon jetzt dieses Problem erneut anzu schneiden, obwohl ich mir vorgenommen hatte, erst dann dies zu tun, wenn ich in der Lage sein würde, etwas Besseres an die Stelle zu setzen. So kann ich leider heute nur einen Teil meiner Arbeiten darüber bekannt geben. Durch die Arbeiten Gradmanns, Kötzschkes und Schlüters ist bekannt geworden, daß die Urwaldbedeckung Deutsch lands in der Zeit vor der ostdeutschen Wiederbesiedlung außerordentlich weitgedehnt war. Gams, Hellmich, Schlüter, Tode und Verfasser wiesen in zahlreichen Schriften nach, daß innerhalb der Urwälder kleine waldfreie Inseln lagen, auf denen der vorgeschichtliche Mensch siedelte, die er nie in größerem Umfange rodend überschritt. Verfasser wies nach, daß diese Inseln im Urwalde, diese Gefilde, während der vorgeschichtlichen Zeiträume ihre Größe infolge wechselnder Klimaeinflüsse veränderten. Diese Gefilde sind identisch mit den „Gauen" der vor- und frllhgeschichtlichen Zeiten, sie tragen bestimmte Namen. Diese Ergebnisse sind derzeit nicht mehr Hypothesen, sondern von der deutschen Wissen schaft angenommene Grundtatsachcn der Urlandschasts- forschung. Der Gau Milska, das spätere Land Budissin, ist ein solches Gefilde, seine genauere Begrenzung und Ausdehnung wie auch seine Besiedlung in vorgeschichtlicher Zeit hat Ver fasser in den Oberlausitzer Heimatstudien Heft 2 auf den Karten 7 und 8 dargestellt. Wenn R. Iecht durch seine überaus geistreiche, feinsinnige und gelehrte Kombination zu der Ansicht kommt, daß um die Landeskrone ein solcher Gau gelegen habe, so muß vom Standpunkt der Urlandschaftsforschung aus gefordert werden, daß sich hier ein waldsreies Gebiet, ein Gefilde nach weisen läßt. Ist dies der Fall? Sehen mir uns zunächst die Orts namen an. In der näheren und weiteren Umgebung liegen Orte mit den Namen: Rauschmalde, Klephelswalde (in Görlitz aufgegangen), Klingewalde. Sie verraten durch ihre Endung, daß an ihrer Stelle einst Wald rauschte, daß sie in den Urwald gerodet wurden. Die beiden Ossige MHain), Lcopoldshain, Königshain und Hainwald (in Görlitz aufgegangen) deuten ebenfalls auf Bewaldung hin, denn —Hain--Hagen, durch Dorngestrllpp hergestellte Orts grenze in Waldungen, wahrscheinlich durch derartige Zäune nicht nur rechtlich abgegrenzt, sondern auch gegen Wild schaden geschützt. Und der Name Görlitz selbst bedeutet verdeutscht „durch Brand gerodeter Ort". Ein Hinweis auf ursprüngliches Gefilde wie etwa Kuppritz-Dillfeld fehlt in der Gegend völlig. Im Gegenteil sagen uns die Orts namen deutlich genug, daß diese Gegend vor 700—900 Jahren noch von Urwald Gedeckt war. Biesnitz selbst nimmt Kühnel für ein deutsches „Hollundcrort", doch ist diese Deutung umstritten, würde aber, wenn sie Bestand hätte, für eine Waldbedeckung auch heranzuziehen sein. DieFlurnamen der beiden Biesnitz sind sehr spärlich Kühnel verzeichnet nur sieben und nennt noch das Ober-