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Är. 21 Oberlausther HeimaizsriunZ 303 Vas Lickt am Orokmkerge kurz vor Zittel mutz die kleinkakn einen leickten löökenzug überqueren, wenn sie von kleinsckönau kommt. Oas ist der Orokmkerg. Wenn dann die Lokomotive so fauckt, akmen sie die Kinder nacb, indem sie sagen: „O 6utt, o 6utt, wie ziekt doas scbwer, wenn'cb ock Kal an Zitt'l wär". Oer Orokmberg ist abwärts der „alten" Straße mit (Zebüscben besetzt. Oort zeigt sicb manchmal abends das Licht, kommt glükend kerangeritten und gleicht einem weiter okne Kopf. Oann mußt du dem Lickte schnell eine Quarkschnitte geben, da wird es nickt böse. (Mündlich aus §riedersdorf.) Anmerkung. Lin käukig wisderkekrender Zug in Irrlicbt- sagen, datz mit einem Dreier oder einer Quarkscknitte des Licdtes «Zunft erworben wird. Oer §euerkusar Oie bei Meicke Or. 360 erzäklte Sage vom §euer- kusar soll dakin berichtigt werden, daß der weiter nickt aus der Sandgrube oberkalb Reibersdorf kerauskommt, sondern aus dem löusarenbüsckel, einer kleinen Öaumgruppe, die auf (Zießmannsdorfer §lur stekt, unmittelbar an der Straße Reibersdorf- (Zießmannsdork. Lluck kabe ick erzäklen kören, der löusar sei im siebenjäkrigen Kriege als Oeserteur erschossen worden. Oas derartige Ereignisse tatsächlich angebracht waren, im Volke tiefen Eindruck zu kinterlassen, mag eine kurze Ootiz aus der erwäkn- ten Qrkunde aus dem §riedersdorker lurmknopke erkürten: 1761: Man kann noch kinsusetzen, daß den 10. luli früb in der fünften Stunde ein Oeserteur in Zittel kinter dem roten Sitte gekangen wurde. Oer löenker glaubte ikn fest aukgekangen zu kaben, Katts aber den Nagel verfeklt, worauf der Misse täter kerabkiel, wurde aber sogleich wieder aukge- knüpkt. (Zespenstergeschickten Einen großen l^aum in der Volksüberlieferung nekmen Gespenstergeschichten ein. Llber nickt jede Gespenstergeschichte, die ein Einzelner irgendwo und irgendwie erlebte, kann als Sage angesprocken werden. Lils Sagen können nur die Spukgeschichten bezeichnet werden, die das Erzäklungsgut einer Ge meinschaft bilden, sei es der köaus- oder Dorfge meinde oder eines noch umscbließenderen Kreises. Oer Spuk wird dann immer an eine bestimmte Oertlicbkeit gebunden sein. Er wird dann nickt allerkand grotesken löokuspokus treiben wie das Oitteisdorker Gespenst, das vor einiger Zeit auf tauchte. Oie eckten Gespenster kaben in der Volks- überliekerung ikre bestimmte Gebärde, ikre nur iknen eigene Lirt und Weise, sich zu geben. Lils Beispiel einer „eckten" Spukgeschichte mag folgende Er- zäklung dienen: Es war im Qberoderwitzer Ritterguts. 6ier diente meine Großtante als Köchin. Sie schlief in einer Bodenkammer. Eines Libends konnte sie nickt ein schlafen, denn der Vollmond schien ikr gerade ins Gesickt. Oa schlug es von der naken lurmukr zwölf. Liuk einmal kam es bum, bum, bum die Bodentreppe rauf. Meine Großtante sak eine weiße Gestalt. Oie wälzte sich mit einem gräßlichen löuku! über ikr Gelt. Erschrocken zog sick meine Großtante das Deckbett über den Kopf. Oann war sie besinnungs los. Lils sie wieder zu sich kam, riek sie die Mamsell und erzäklte ikr alles, was vorgefallen war. Oie Mamsell sagte: „Oas Gespenst, das du geseken käst, kommt jedes ^akr in derselben Nackt in die Kammer, ln dieser Nackt findet es im Grabe keine l^uke." Meine Großtante ist dann sekr krank ge worden, drum machte sie kort vom Gute. Wir in der §amilie erzäklen nock oft von der Geschickte. (Mündlich aus Löbau.) Geschichte der Crebaer Kirchenglocken Lehrer Hensel, Cieba le älteste Nachricht über unsere Glocken bringt uns eine wohl von Pfarrer Mietschlre stammende Nachschrift in der zwischen 1810—1817 von Kantor Peter Hoffmann aus den Kirchenbüchern zusammengestellten Chronik von Creba folgenden Wortlauts: „Auf der mittleren Glocke, so ohne Inschrift gegossen, stehet geschrieben: „1531 bin ich gegossen, 1681 den 7. Mai sind wir 3 Glocken aus der Feuersbrunst gerissen und vom Turme geschmissen. Abraham Sievert, Glockengießer." Sollte die Jahreszahl 1531 richtig wiedergegeben worden sein (vorläufig fehlt noch eine Bestätigung vom Vorhandensein einer Kirche in Creba zu dieser Zeit), so wäre dies die erste Nachricht von einer Glocke in unserer Gemeinde. Das 1625 erbaute Gotteshaus, das infolge der schweren Zeiten nur allmählich ausgebaut werden konnte, besaß schon 1634 einen Turm, der in diesem Jahre durch Blitzschlag in seinem obersten Teil zerschmettert wurde. Darum mußte 1647 im August ein neuer Glockenturm erbaut werden. Die Glocken wurden vom Kirchturm abgenommen und am 26. desselben Monats auf dem neuen Glockenturm ohne Unfall wieder aufgezogen. Hier hingen sie bis zum 7. Mai 1681. Wie es ihnen an diesem Tage erging, an dem die Crebaer Kirche abbrannte, berichtet die oben erwähnte Inschrift. Abraham Sievert, Glockengießer in Görlitz (1675 bis 1705), dürfte die bei dem Brande entstandenen Fehler an dem Geläut beseitigt und die mittlere Glocke wohl vollständig ein gegossen haben. Die kleine Glocke wog etwa 40 bis 50 Pfund. — Nachdem am 4. Juli 1685 auf dem gemauerten Kirchturm der hölzerne Oberteil gehoben, am 23. Juli auch die Knöpfe und die Fahnen gesetzt worden waren, wurden am 3. August die Glocken aufgezogen, sodaß sie schon am 11. November desselben Jahres zur Kirchweihe die Gemeinde in ihr mit so vielen Opfern erbautes Gotteshaus rufen konnten. Don dem Glockengießer Copinus zu Bautzen (1699 bis 1724) ließ sich die Kirchengemeinde im Jahre 1703 eine neue große Glocke gießen. Sie wog 13 Zentner 9 Pfund und war mithin wesentlich schwerer als die alte Glocke, die nur 9 Zentner 98 Pfd. wog und zum Einschmelzen hingegeben wurde. Der Zentner mußte mit 36 Talern bezahlt werden. Die Kosten des Glocken gusses über den Wert der gelieferten alten Glocke hinaus betrugen 234 Taler 6 Gr. 6 Pfg., dazu die Aushänge- und Frachtkosten 27 Taler 23 Groschen 10 Pfg., insgesamt also 262 Taler 6 Gr. 4 Pfg. Zu diesen Kosten wurden in der Gemeinde gesammelt 156 Taler. Der damalige Patron der Kirche, Herr Adam Gott lob v. Rückhardt, gab selbst 100 Taler. Am 3. Oktober 1703 konnte die Glocke glücklich ausgezogen werden. Sie hatte die Inschrift: „Verbum Domini msnet in seternum D. O. kl. Lsmpsns ksec: 1703 lenovsts 68t su8pion8 Zenerosi Do mini Häsin Oottlob s liueckksrä ecolegise Kreb. pstrone. Ds nodi8 pscem, pie Lkriste. ?6ter Lckirscb, ?S8tor. In 8uä^88in Zoll mick Lkrmttsn Oopinu8." (Verdeutscht: Gottes Wort währet in Ewigkeit. Dem allmächtigen, großen Gotte ist diese Glocke im Jahre 1703 renoviert worden unter dem