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E> Fünf Hefte Volkserzählungen E> enthaltend Beiträge von Friedrich Lienhard, Frida Schanz, Julius Freund, Äichard Blasius versendet der Thespis-Dertrieb, Bad Schandau gegen Voreinsendung von S0 Pf. in Briefmarken. Das Vorkommen des weißen Storches in Ostsachsen Wolfgang Makatsch, Bautzen (Schluß) Um so interessanter war mir eine Notiz, die ich in dem 10. Ornithologischen Bericht über Mecklenburg für die Jahre 1914 bis 1920 las. Clodius schreibt darin folgendes: „Nach Veröffentlichung meiner Storchstatistik 1912 sind mir aus ganz Deutschland und Österreich zahlreiche Zuschriften ge worden. Die wichtigste war mir die von Ritter von Walzel aus Parschnitz in Böhmen 1914, der mir über Galizien, wo er eine große Jagd gepachtet hat, berichtete, daß der Storch dort überaus häufig sei, daß er dort von niemand verfolgt werde, trotzdem sei ein rapider Rückgang zu verzeichnen: ein Ort, wo vorher 100 Paare brüteten, wies 1914 nur 4 besetzte Nester auf." Wenn wir auch in diesem Falle bei der Abnahme den Verlust, den der Bestand in den Winterquartieren erleidet, in Betracht ziehen, so ist doch immerhin eine so große Ab nahme des Bestandes in Ländern wie Galizien, wo doch für den Storch die denkbar günstigsten Lebensbedingungen gegeben sind, recht auffällig. Meiner Ansicht nach tragen alle diese für die Abnahme des Storchbestandes angegebenen Gründe dazu bei, sein Verschwinden als Brutoogel in Ostsachsen zu beschleunigen, sind aber, wie ich glaube, allein nicht ausschlaggebend. Viel mehr nimmt man jetzt an, daß unser Storch eine im Aus sterben begriffene Vogelart ist. Aufhalten können wir seinen Untergang nicht, aber wenig stens verzögern, und ich glaube doch, daß wir es bei tat kräftigem Zusammenarbeiten aller, die noch etwas Liebe zu unserer Vogelwelt haben, erreichen können. Ich denke dabei in erster Linie an den Landesverein Sächsischer Heimatschutz und die von ihm ernannten Ornithologischen Vertrauens männer, ferner auch an die Forstbehörden, die Fischerei berechtigten und Jäger und nicht zuletzt auch an die, auf deren Gehöft noch ein Storch nistet. Wir verlangen nicht, daß die Interessen des Vogelschutzes allem anderen oorangehen, aber wir müssen unbedingt for dern, daß der blinden und rücksichtslosen Vernichtungswut Einhalt getan wird. Muß denn immer Nutzen Trumpf sein? Gibt es für uns nicht auch höhere Werte? — Mag auch von mancher Seite in gutgemeinter Weise versucht worden sein, der Vernichtung der heimischen Natur entgegenzutreten, es hat nicht genügt, das Verständnis der großen Masse fehlte. Wir fordern keine großen Opfer, aber Verständnis, Sym pathie irnd Liebe für unsere bedrängte Dogelwelt, für ein aussterbendes Naturdenkmal fordern wir. Wir wollen hoffen, ja wir wissen, daß der Idealismus in unserem Volke noch nicht erstorben ist, daß die Liebe zur Tierwelt in ungezählten Tausenden wohnt, zu der Tierwelt, die uns nur um das eine bittet: Laßt uns leben! «rapdlrche vamenung Ser Nvnaftme üer vereinten Storch- nerter in Vrtrschren (mit Ausnahme der Amtshaiiptmann- schaft Großenhain) in den Jahren l850 bis 1924. c» varrtellung aer Leretrungraaner Orr «inrelnen Ztorchnerter ürtrachrenr (mit Ausnahme der Amtshauptmannschast Großenhain). 8 8 8 8 8 S 8 L 1. Biehla 2. Barnitz 3. Briefing 4. Briefing 5. Briefing 6. Briefing 7. Brohna 8. Brösa 9. Bulleritz 10. Burk 11. Laminau 12. Caseritz 13. Lablau 14. Cölln 15 Lommerau 16. Lommerau <Sp»e) 17. Crostwitz 18. Dahlowitz 19. Deutsch-Baselitz 20. Döbra 21. Drausendorf 22. Göbeln 23. Göda 24. Großgrabe 25. Grungräbchen 26. Grüngräbchen 27. Guttau 28. Guttau 29. Ietscheba 30. Klem-Dubrau 31. Klix 32. Klix 33. Klix 34. Klix 35. Klix 36. Königswartha 37. Krinitz 38. Lautitz 39. Lomske 40. Malschwitz