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Hus unseren Vereinen In der Vereinigung Mr Heimatkunde von Nsicksn- vacd und Umgebung sprack Herr Bsktor Hartmann-Sörlltz über dis Leologie unserer Heimat. Sevirgsvsrein Kamenz. In derväks von Kamenz wurde ein Sckatzfund des XVI. Jahrhunderts erkobsn. Dem Bsbirgs- verein ist es gelungen, Len gesamten Fund, also den Münztopf und die Schatzkammer mit den knapp vierkundert Silbermünzen, kür sicb zu erwerben Cr wird ikn in kurzer Zeit in seinem Museum auf dem Hutberge der Öffentlichkeit zugänglicb macbsn. An alle aber ricbtet er die dringende Sitte, bei etwaigen Altertumskunden ikm sofort Mitteilung zu macken, damit dis gefundenen Scbätzs der kiesigen Altertumswissenschaft nickt verloren geben, zumal er seinem Heimatmuseum noch eins Altertumsabtsilung anglisdern wird. Mitteilungen erbitten die Herren Kaufmann H. Lekmann, Haberkornstrahs, l.Vors, und Postinspsktor Nukland, 2. Vors. Verein Mr Heimatkunde zu Ostritz. Nachdem kisr scbon mekrfack Versammlungen von Heimatfreunden stattfanden, ist man am 30, Oktober zur Sründung eines Vereins und zur Vorstands- wakl gsscbritten. Anschrift: Lekrsr Hoklkeld, Altstadt bei Ostritz. Am 3l. Oktober fand auf dsm Vsensbergs von IZlumberg eins Ausgrabung statt. Herr vr. Frsnzsl-Bautzen lsitsts Las Unternehmen, das im nächsten Jakre ganz systematisch diese An lage durchforschen soll. Oie jetzigen §unde waren nickt nur in ihrer Menge (über einen Zentner) ganz erstaunlich, auch ihrs Alter- tumsbedsutung ist sehr Kock. Es wird baldigst darüber berichtet werden An der Brabung nahmen nock die Herren vr. Heinke, Or. Immiscb und Or. Müller-Zittau als Vertreter des Zittauer Vereins Mr Vorgesckickts (Abt. des Oaturwisssnscbaftlicbsn Ver eins) teil. Segen dreitzig Helfer waren bei der Srabung zugegen! Oer Srundbssitzer, Herr H i lisch er-Blumberg, Kat in entgegen kommendster Weise dem Ostritzsr Verein ein Geldstück zur Unter suchung auf ein )akr abgetreten. Ibm besonders sei der Oank der Wissenschaft hierdurch ausgesprochen. Oer Verein Kat vom Herrn Bürgermeister im Batkaus ein Zimmer zur Verfügung erkalten, in dem seins Sammlungen vorläufig untsrgsbracbt werden sollen. Sessllscdatt Mr Anthropologie, vautzsn. Bei den derzeitigen Ausscbacbtungsarbeiten derOrtenburg ist eine sehr interessante Stells des Burggeländss aufgeschlossen worden, deren Scbicktenfolgs bisher nock unbekannt war. Oie äußere Wehrmauer rukt nickt, wie man annekmen sollte, auf Sranit, sondern ist in eine starke Lekmscbicbt, dis sich nach der Stadt zu absenkt, eingelassen. Über ikr liegen verschiedene Scbutt- sckickten, deren Alter man als zeitigstes das siebzehnte Jahr hundert annekmen Lark. Oer Schutt scheint von Scklotzumbautsn zu stammen. Ob die nach dem Schlosse zu ansteigende Lekmscbicbt einem alten slaviscben Abscknittswa» angskört, bleibt noch zu unter, suchen. Ls ist aber wakrscksinlicb, Latz sich dieser einstmals am Zuge des Süd- und Oordturmes befunden Kat. Oie bisherigen Scherbenfunde sind neueren Votums. Vie Beobachtungen werden fortgesetzt. Oer letztkin an Lieser Stelle beschriebene Silberkund bei Kamenz (vierkundert Münzen) ist von dem Sebirgsverein Kamenz kür Las Hutbsrg-Museum zu einem namkattsn Preise erworben worden. Münztopk und Steinkammer werden dort auf gestellt werden und der Oeffenfficbkeit zugänglich sein Cs ist kock- erkreulicb, Latz sich in der kleinen Stadt Kamenz so viele Sönner der Heimatkorsckung bereitfinden liehen, Len Ankauf zu ermög lichen. Vach dem Urteil des Leiters des Staatlichen Münzkabi netts zu Vrssden, Vr. von Scbwinkowsky, bandelt es sich um Prager Broschen und äbnlicbs Stücks, die der Zeit um 1500 an- gebären. Löbau, 23. Okt. Cinsn ^ocob Vökme-Vortrag kielt am Vonnerstag abend im Saals des Seminars Herr prok. Or. I e cb 1 - Börlitz vor dem Humboldtverein Löbau im Nahmen der von diesem veranstalteten Vortragsreike. Oer Vortragende, der Lurch seine Persönlichkeit und dis packende Art seiner Bede als ein tiefgründiger Forscher seine Hörer vollkommen im Bann seines Stoffes kielt, entwarf ein lebendiges Bild von dem Leben Les großen Lbeosopksn, den er im Zusammenhang mit den Namen Lessing, Fickte und Lotze nannte. Aus einer alteingesessenen Lau sitzer Bauernkamilie in Ssidsnbsrg stammend, erlernte er, veran laßt Lurch das Majoratsreckt, als jüngerer und schwächerer kruder das ekrsams Scbukmacksrkandwerk und ging als Sesells auf Wanderschaft, bis er 15dd, 24-jäkrig, sich in Lörlitz als Meister niederlistz und seine getreue Katharina heiratete. Vas von ikm kurz darnach erworbene Hausgrundstück wurde erst neuerdings durch mühevolle Nachforschung festgestellt. Verschiedene Quellen verbürgen, daß er es zu angesehenem Wohlstände brachte und seinen vier Söknen eins gute Scbulsrziekung zuteil werden ließ. Seinem Sedanksnkrsis entsprach ganz und gar die Symbolik seines Petschafts, welches eins aus den Wolken ragende Hand mit einem Lilien zweig Larstellte. Vis ersten Niederschriften seiner reichen Bedanken fertigte er 1612 an, Lis durch zahlreiche Ab schriften gar bald in weitere kreise drangen und berechtigtes Interesse erweckten. Weit über dis Brenzsn der Lausitz hinaus und auch an den Hof in Oresden drang sein Buk. Cine Abschrift geriet auch in die Hände des orthodoxen Pastor prim. Sregor Sichter in Börütz, der sich als ein erbitterter Begnsr ikm gegen- überstellte und nicht eher rukts, bis ^jacob Sökms mit Bekängnis bestraft, seine Handschrift Aurora eingezogen und er ausgewissen wurde Cr mußte, als er schließlich bleiben durfte, versprechen, nichts mehr zu schreiben. Fünf ^akrs kielt er dieses Versprechen, dann aber drängte es ihn, zur Feder zu greifen. Cr war dabei auch Spracbscköpfer und Dichter. Sigesmund von Schweinitz Katts um 1620 okns Böhmes Wissen einen Oruck Herstellen lassen, der in Lis Hand Pastor Brsgor Sichters gelangte, diesen von neuem erbosen ließ und zu einer Schmähschrift bewegte. In zwei Schriften, einer gegen Sichter und gegen den Satz rechtfertigte sich der Angegriffene, der schließlich, einem Anksimstsllen des Sales fol gend, über Zittau nach Vrssden an den Hof auswandsrte und im Mai 1624 dort anlangts, wo er mit bedeutenden Männern in Berührung kam und großes Ansehen genoß Im Oktober '624 reiste er nach Schlesien, von wo er todkrank am 7. November keimkekrts. Sein Begnsr Sichter war inzwischen gestorben. Ikm sollte bald das gleiche Los besckiedsn sein, als er am 17. Oov. trotz der treuen Fürsorge seines Freundes, vr. Matthias Lobsr, krük 6 Ubr starb Andere Quellen, außer dem Bericht Laders, geben den 16. November an. Crst auf Bskskl der Ssgisrung Uetz sich der Nachfolger Sichters, Nicolaus Lkomas, bewegen, an seinem iZrabe zu amtieren, okne dabei Bekässigksiten zu unter lassen. Auf dem Nicolaifrisdkof ruksn seine irdischen Neste seit dreihundert Jahren, sein Beist aber ist lebendig und lebt kort, nachdem er anfangs bskekdet wurde Vie Lausitz und besonders Börlitz dürfen stolz sein, ibn zu den ihren zu zählen, vsm 1 >/-- stündigen Vortrag wurde verdienter starker Beifall gezollt. Buchbesprechungen Heimatkaleuder 1V28. Jahrbuch für den Kreis Lauban. P. Menzel, Markliffa a. Queis. Zu billigem Preise ein wunder» hübscher Lesekalcnder für den östlichsten Zipfel der Oberlausitz, für den Queiskreis. Reiche praktische Angaben, Tabellen, Statistiken für den Landwirt, den Gärtner, Kaufmann und Händl-r werden umrahmt von guten Bildern Die Heimatschau kommt dabei nicht zu kurz: Ein zusammenfassender Aufsatz von Prof. Dr. Zecht, Geschichtliches über den Queiskreis führt in die tzeimatgeschichte ein, P Rothardus schreibt über sein Städtchen Seidenbera und gibt gute Bilder, Lehrer Kramer behandelt das Gefecht bei Kath.-Hennersdors am 23. November 1745 gründlich und gibt einen übersichtlichen Lage plan, Rektor Plüschke spricht über den Laubanit, jenes seltenste Mineral der Oberlausitz, und noch manche andere oute Arbeit sllhrt in das Verständnis der Heimat ein. Daß auch der schöngeistige Teil dabet nicht zu kurz kommt, ist noch erfreulicher. Prächtige Mundart- beibäae machen den Kalenderleser lachen. Das Buch kann nur empfohlen werden. Es ist eine wertvolle Bereicherung unseres tzeimatschrlsttums. Wanderfahrten In Europa, hgb o. Leipziger Lehrerocrein, 2. Ausl. Verlag Dürr, Leipzig 1923/24. 2 Teile, je 1,60 Mk. 96 bezw. 100 S. Die besten Schilderungen der Reiseliteratur, knappster und treffendster Ausdruck, fesselnd und packend, so kann man von beiden Bändchen sagen. Bücher, die Erwachsene und Kinder, Geistes- und Handarbeiter in gleicher Weise fesseln wie diese, sind sehr selten. Ich kann sie sowohl für den Weihnachtstisch als auch für Schule und Haus allen Lesern der OH3. nur warm emp fehlen. P. Paeschke, Burgschloß Tzschocka. Iser-Verlag Friede- berg a Queis 1922. Dieser mit guten Abbildungen versehene Bei trag zur Ortsgeschichte der Oberlausitz behandelt die Enktehungs- und Besitzgeschichte unsers schönsten Büroschlusses, auf gründlichem Quellenstudium süßend, in fesselnder Welse bis in die Neuzeit hinein. Emer neuen Auslage möchte ein Grundriß mit baugeschichtlicher Gliederung beigesügt werden. Das Heft kann allen Heimatfreunden empfohlen werden Sächsische Heimat. Mitteldeutsche Monatshefte, hgb. v Find- eisen. Verlag Laube. Je Heft 0,35 Mk. (Bgl. Besprechung OH3. 1924 S. 226). Das Oktoberhest beginnt den 8. Jahrgang und bringt