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187. Dr. 6. p i l k - Dresden, (Zödaer Slocken. Unsere löeimcit, Säcbs. Lrz. Biscbofs«. 12. OKI. 24. 188. B. lz r e n z - Bautzen, 25 Jakre Srotzrökrsdorker Mussum. Bsimatklänge Bautzn, Lgbl. 11. OKI. 24. 189. L- Sxvoboda-Scbirgiswalde, Vom Oastkaus „Zum Lkürm- cken" in Scbirgisxvalds. ebenda. ISO. Namenlos, Nus der (Zescbickts der Stadl Weitzsnburg. ebenda. 191. §r. Scbmidt, Stadtarcbivar Lottbus, Zur Sescbicdts der Lottbussr alten IZuckbindsrinnung. Unsere Lausitz, Lausitzer Landeszeitung Lottbus 14. Okt. 24. 152. Dr. Berg mann-Lottbus, Die Lottbussr Willkür. ebenda. 153. e. v. Sckänfsldt - Werben, Bauernbefreiung und Separation. 194. Flecbtner-Wiltksn, ssokann pezsl, ein berükmter Stadt musikus zu Budissin 1639—1694. Bautzn. Lgbl. 17. OKI. 24. 195. Sopkie Mättig-Willkomm - Leipzig, Nus dem Sckülsr- leben eines alten Lausitzers, Lagsbucbaukzeicbnungsn. Moritz Willkomm nackerzäblt von, S. 35 Obsrlausitzer Bsimat, Volkskalsnder auf das Jakr 1925. prok. Dr. L. Muller-Löbau. 196. B. v. S., Oberlausitzer Ndel der Öegsnvvart (Nmtsbauptm. Bautzen), ebenda S. 41. 197. Dr. Nssdon-Bautzen, Von der Lotenbestattung bei den alten Slaven, ebenda S. 50. 198. Dr. L. Müller-Löbau, Nus dem Wortscbatz unserer Ober lausitzer Mundart, ebenda S. 58. 199. Dr. Bierbaum-Dresden, Münzkunde der vorgssckicktlicben Zeit aus der säcbsiscben und preutziscben Oberlausitz, ebenda S. 66. 200. O. Scböne-Sokland, eine „wüste Mark" im Neihstalgebiet (Sikridsdork b. Marisntkal). ebenda S. 74. 201. Dr. Frsnzel, Der Quickborn in der Oberlausitz, ebenda. S. 82. 202. N. Blasius-Scbandau, Zittauer Bocbzsitsn in alter Zeit, ebenda S. 88. 203. Dr. Bi er bäum-Dresden, Münzkunde der vor- und frük- gsscbicbtlicben Zeit aus dem Freistaat Sacksen. Mannus 1924 S. 279 ff. 204. Dr. N r r a s - Bautzen, Negestenbeiträgs zur Ssscbicbts des Mattkias I. Lorvinus Ungariscbs Jabrbücbsr IV B. 2. 1924. Bihms Korle — 70 Jahre! Überall, wo Lausitzer wohnen, ist der echte Sohn unseres Gaues, der am 29. Oktober seinen 70. Geburtstag beging, zum mindesten seinem angenommenen Namen nach, ein wohloertrauter, guter Bekannter, und allenthalben wird man in diesen Tagen mit herz licher Anteilnahme des Mannes gedenken, dessen launige und mundartliche Dichtungen schon Tausenden und Abertausende« so manche frohe Stunde bereitet haben. Je ernster die Zeiten sind, um so dankbarer sind wir auch für aufheiternde Sonnenblicke, wie sie uns aus seinen köstlichen Arbeiten so zahlreich entgegen lachen. Sehr zu bedauern ist es allerdings, daß man gegenwärtig, wenn man seine ebenso gemüt- und humorvollen Schöpfungen kennen zu lernen wünscht, im allgemeinen auf die mündliche Übermittelung bei Gelegenheit von Vortragsabenden usw. an- gewiesen ist. Wohl sind von ihm zwei Sammlungen „Kraut und Rüben" im Buchhandel erschienen (die erste im Jahre 1909): sie waren jedoch beide binnen kürzester Zeit vollständig vergriffen, und wer es unterlassen hat, sich ihrer rechtzeitig zu versichern, der hat eben das Nachsehen und augenblicklich keinerlei Möglichkeit, sie zu erwerben, und wer sich im glücklichen Besitze der beiden Bücher befindet, wird sich natürlich schwer hüten, sie aus der Hand zu geben. Einer Neuauflage der beiden Bände und der Druck legung des im Manuskript vorliegenden dritten Bandes stehen erhebliche Schwierigkeiten entgegen, die sich allerdings der Er örterung an dieser Stelle entziehen. Bihms Korle ist natürlich ein Deckname, dessen Träger im bürgerlichen Leben Ernst August Matthes heißt, am 29.Oktober 1854 in Wehrsdorf geboren ist und nach der üblichen Hilfslehrer zeit in Olbersdorf und Waltersdorf im Lahre 1876 an die Zittauer Stadtschule berufen wurde. Hier hat er in 40jähriger treuer und erfolgreicher Dienstzeit bis zum Jahre 1916 gewirkt und lebt seit dem daselbst als Oberlehrer im Ruhestande. Er kann nach jeder Hinsicht als ein echter Sohn unserer Lausitz gelten, und seine reichliche außerberufliche Tätigkeit ist dem Dienste der Heimat und der Heimatpflege gewidmet. Als seine besondere Lebens aufgabe betrachtet er es, die durch die ganze Entwickelung des modernen Berkehrslebens gefährdete Lausitzer Mundart, die doch einen wesentlichen Bestandteil unseres Volkstums bildet, in ihrer Echtheit und Ursprünglichkeit zu erhalten. Er ist aber noch weiter gegangen und hat sich mit seinem reichen Können als einer der Ersten erfolgreich dafür eingesetzt, daß unser rauhes, aber in seiner Ehrlichkeit und Biederkeit unantastbares Idiom literaturfähig geworden ist. Mit katonischer Strenge kämpft er gegen alles Un echte und Falsche auf diesem Gebiete und fordert nicht allein un bedingt laut- und wortgetreue Fixierung der Mundart in Schrift und Druck, sondern verlangt auch, daß sich der Schriftsteller in das Denken, Empfinden, Handeln und selbst in die Ausdrucks weise unseres Volkes Hineinsühlen könne. Jedem, dem dies ver sagt ist, spricht er die Berechtigung, sich als Dialektschriftsteller zu bezeichnen, ab. Die außerordentliche Gewissenhaftigkeit, mit der er dem Warum und Wieso unserer Dialektbildung nachspürt, die große, mühevolle Geduld, mit der er zuweilen einen verschollenen mundartlichen Ausdruck für einen bestimmten Begriff wieder aufzufinden bestrebt ist, sichert ihm den Anspruch, als einer der zuverlässigsten Sprachforscher auf mundartlichem Gebiete be zeichnet zu werden. Seine an Erfolgen so reiche Arbeit gehört in das Gebiet des Heimatschußes, und das wollen wir ihm heute in erster Linie danken! Seine Verdienste als Heimatdichter, Humorist und glänzender Rezitator sind so allgemein anerkannt, daß sie an dieser Stelle nicht besonders hervorgehoben zu werden brauchen. Dem Siebzigjährigen seien auch in dieser Zeitung die herz lichsten Glückwünsche dargebracht. Möge es ihm noch lange ver gönnt sein, sich der erstaunlichen Rüstigkeit zu erfreuen, die uns sein Alter oft vergessen läßt. Möge ihm seine rege Schaffenskraft, von der wir noch viel Ersprießliches für Herz und Gemüt erwarten, erhalten bleiben. Möchte es sich vor allen Dingen auch recht bald ermöglichen lassen, seine köstlichen Blüten echten Lausitzer Humors im Wege der Drucklegung den weitesten Schichten unseres Volkes zugänglich zu machen! Das ist die allseitige dringende Forderung des Tages. Bruno Reichard. Buchbesprechungen E. S Kolbenheyer, Meister Joachim Pausewang. Ein Roman. München 1920 bei Georg Müller A -G. 415 VS. Während heute ein großer Teil der Oberlausitz sich der Person des Schuster philosophen Jakob Böhme zu bemächtigen sucht, und auf allen Wegen, stillen und lauten. Pilger zu seinem Grabe auf dem Nikolai- frtedhofe nach Görlitz wandeln, hat schon vor Jahren sein der Böhme- Konjunktur der Dichter Kolbenheyer seine Gestalt in einen Roman verflochten, in dem der Vielgepriesene und Vielgeschmähte zwar nur eine Nebenrolle zu spielen scheint, in dem aber der Mutterboden seiner Geistigkeit von dichterischer Intuition erfaßt aufgezeigt wird. Man könnte sogleich sagen, daß schon dieses Nebenbei des Romanes ihn stark empfiehlt, wenn nicht noch sonst das Buch als ein Kulturbild aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges eine ganz vortreffliche Leistung wäre. Der Lebensroman eines Breslauer Schuhmachermeisters steigt aus, zwischen Stolpen, Bautzen, Görlitz und Breslau laufen die Lebenslinien des Meisters Pausewang AU seine Tage sind mit einer Kraft und Farbenfreude dargestellt, wie sie nur ein großer Dichter auszustrahlen vermag. Das kulturgeschichtliche Kleid ist trefflich und lebenswahr zugeschnitten und die wirren Gänge der Alchymie sind überzeugend dargestellt, gleich auch die uns sonst sernstehenoen Lebens auffassungen und -Anschauungen dieser Urgrunügrübler. Man erhält einen Einblick in die Zeit, wie ihn vor Kolbenheyer kaum ein anderer zu gewähren imstande war. Das Buch sei allen empsohlen, die heute noch besinnlich zu lesen vermögen. Es gehört zum Besten unserer Dichtung. Elsbeth Ebertin, Jakob Böhme, der erleuchtete Gottmcnsch und Christusverehrcr. Regulus-Berlaq Görlitz 63 ES. 1,50 Mk. In Schlag und Gegenschlag flutet unser Leben dahin, zu Zeilen ists ein Wellengekräusel nur, das über die Fläche dahinsährt, und wenn es da an einer Stelle zu brodeln beginnt und eine Welle aus der Tiefe emporführt, dann wundert sich der Mensch und — wenn er ein rechter Bürger des zwanzigsten Jahrhunderts ist — so schimpft er weidlich über die Störung seines Wellenkräuselfriedens. Solch eine Störung aus der Tiefe ist dieses Büchlein, das sich gegen den Böhme-Kult unserer Tage wendet, doch weniger gegen ihn selbst als gegen die, so