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einmal ein paar kräftige Bestrafungen wegen des Abreihens der Pflanzen, dann wird man mit diesem Unfug schon aufhören. Lauban, 30. August. Ein Naturfreund. Ein Arbeiter eines größeren Betriebes macht sich ein besonderes Vergnügen daraus, in seinen Feierstunden im Hochwalde mit Edelreisern wilde Rosen zu veredeln. Daher die sonderbare Erscheinung, dah man auf entlegener Waldblöße oder an weltvergessenem Wald rande plötzlich weiße oder rote, gefüllte Gartenrosen antraf, über deren Herkunft sich schon mancher den Kopf zerbrochen hat. Der Liebhaber hat dabei nicht einmal einen Schrebergarten. Weigersdorf. Ein weißer Sperling ist ein ganz selten anzutreffender Gast, das besagt schon die im Volksmunde üb liche Redewendung vom „weißen Sperling", mit der man immer einen ganz seltenen Besuch, vielleicht einen Erbonkel aus Amerika, bezeichnet. Ein weißer Sperling im wahrsten Sinne des Wortes wird jedoch seit einiger Zeit im Gerichtskretscham von Weigers dorf beobachtet. Mit der Schar der grauen Freßgevattern seiner Rasse fällt er dort ein, um mit den anderen regelmäßig Mahlzeit zu hatten, die den Sperlingen dort die offene Hand gütiger Vogel- sreunde bietet. Selbstverständlich stellt nun dieser weiße Sper ling inmitten seiner grauen Zunftgenoffen für die Einwohner und in erster Linie für die wissensdurstige Dorsjugend von Weigers dorf und der Nachbarschaft eine wirklich sehenswerte Seltenheit dar. Es sei noch hinzugefügt, daß es sich hierbei keineswegs um ein Wunder handelt, sondern daß diese Erscheinung ihre einsache wissenschaftliche Erklärung findet. Der Zoologe nennt solche Lebewesen „Albinos" und kann feststellen, daß sie bei den ver- schiedensten Tiergattungen, z.B. dem Fuchs, dem Reh, der Maus und vielen anderen anzutreffen sind. Es wäre falsch, von einer weißen Färbung zu sprechen. Man hat das Gegenteil sestgestellt, nämlich, daß gerade ein Nichtvorhandensein des entsprechenden Farbstoffes dieses weiße Aussehen hervorruft, das auch bei Men schen, vor allem farbigen Rassen, anzutreffen ist. — Eine Dohle als — Metalldieb. Daß es nicht nur diebische Elstern gibt, sondern auch Dohlen, die es auf gleißendesx Metall abgesehen haben, beweist folgender, in seiner Art allerdings wohl einzig dastehender Vorfall: Ein Bautzener Einwohner hatte in einem Niederlagsraum mehrere Pfund Nägel und eine größere Anzahl Kupferdrahtenden in einem offenen Kasten aufbewahrt. Als er nach einiger Zeit einige Nägel brauchte, mußte er die Wahrnehmung machen, daß die Drahtenden sowohl als auch die Nägel (man bedenke: es waren mehrere Pfund) bis auf einen kleinen Rest verschwunden waren. Es kam notgedrungen zu einer Verdächtigung der Personen, die den Raum ebenfalls be- treten halten. Der Geschädigte war jedoch nicht wenig überrascht, als er am nächsten Tag den Dieb in flagranti ertappte. Es war — eine Dohle, die, mit einem der Nägel im Schnabel, sich gerade durch das einzige hochgelegene Fenster (das ständig offen ge- standen hatte) davon machte. Der Vorfall ist ein neuer Beweis für die Berechtigung des geflügelten Wortes: Er stiehlt wie ein Rabe. — Die Fliusberger Ausstellung für Kunstgewerbe und Altertum, die am 6. September eröffnet wurde, verspricht vollen Erfolg. Die Beteiligung der Aussteller ist so groß, daß die vor gesehenen Räume erweitert werden mußten. Der kunstgewerb liche Teil zeigt heimische Arbeit auf den mannigfachsten Gebieten: Glasschleiferei, Glasmalerei und Kristall-Keramik, — Holz- bearbeitung in buntem Bauerngestühl, Truhen, wertvolle Holz- Plastiken bis hin zu dem kleinen Ziergut der bemalten Kästen und Dosen u. dgl. m. — 3n der Bearbeitung des Fadens zeigen die Spitzenschulen köstliches Wertgut, Textilwaren, hergestellt von kunstgewerblich geschulter Hand, bis zu Leinengeweben und Teppichen. Edelmetallarbeiten aus alter Tradition geschöpft und doch neu und eigenartig geschaffen. Buch- und Bilderwerk, Holz schnitte und Radierungen, Reliefbilder, Photos. — Einbände und Lederarbetten. Künstlerischer Blumenschmuck und vieles andere. Die Abteilung für Altertum gibt einen Überblick über die noch vorhandenen heimischen alten Wertstücke, sowie über wertvolle in Flinsberg und seiner weiteren und näheren Umgebung vorhandenen Sammlungen. Die Ausstellung, die bis zum 21. September dauert, bietet ferner eine ganze Reihe künstlerisch volkstümlicher Veranstaltungen: Vorträge, Heimat abende, Trachtenfest u. a. Kittlitz. Im Allgemeinen Handbuch der Freimaurerei (Verlag Max Hesse, Leipzig 1900) wird berichtet: „Kittlitz (Dors mit Sckloß in der sächs. Oberlausitz). Aus diesem ihm damals gehörenden Schloß errichtete Freiherr von Hund 1751 eine Loge unter dem Namen „Zu den 3 Säulen", die er 1764 als Mutter loge der Lausitzen unter anderem Namen nach Görlitz verlegte. In K. erbaute er eine Kirche mit dem Kostenaufwand von mehr als 20000 Taler. Im Grund und unter dem Altar sollen sich große zinnerne Platten befinden, die in lateinischer Sprache mit gewöhnlicher Chiffernschrift die Geschichte des Tempelherren- Ordens und dessen Erneuerung, sowie Namen der siebenten Pro vinz enthalten, deren Heermeister v. Hund war." Wer kann über diese Loge nähere Auskunft geben? Buchhandlung Mendel- Bautzen. — Bierteltonklavier. Anläßlich des Prager Musikfestcs kam zum ersten Male ein Viertettonflügel zur Vorführung. Das neue Instrument wurde konstruiert und gebaut in der Piano- fortefabrik August Förster, Löbau und Georgswalde. Wir be glückwünschen die Firma Förster, die am 1. April das 65jährige Bestehen feiern konnte, zu dieser epochemachenden Erfindung und freuen uns, daß diese für die Musikwelt außerordentlich wichtige Tat auch ein glänzendes Zeugnis für Oberlausitzer Schaffens freudigkeit und Arbettsfleiß ausstellt. Dr. Biehle-Bautzen. l)eimcltscbriftenvvarte 126. §. Wilhelm- Bautzen, kirscbau und Crostau, Beimatklänge IZtzn. Igbl. 30. Dugust 1924. 127. IZ. k o r n - (Zrotzrökrsdorf, Line tZeksimscbrikt und ihre Lnt- zikkerung (tZaunsrsckrikt?) Ebenda. 128. Dr. p i l k - Dresden, Lin Lausltzsr Münchhausen. Lbenda. 129. p., Lausitzer Lrinnerungsn an Len alten §ritz. Lbenda. 130. L. <Z., Die Dmtsentsetzung des Pfarrers Dbrakam IZiccius in Pulsnitz 1594 durch Bans Wolf v. Schönberg. Sonntags beilage Pulsnitzer Wochenblatt Dr. 104 vom 30. Dugust 1924. 131. ). §renzel-Bautzen, Lins Wanderfahrt quer durch die klostergegsnL. vtzn. Dacbr. 30. ssiugust 1924. 132. W. Lskmann - Berwigsdorf, Dus Pfarrer Msnzers Lkronik von Berwigsdorf bei Löbau. Unsere Oberlausitzsr Beimat, Scbmorrds-Bernstadt 31. Ltugust 1924. 133. O. Scköne-Sokland, Durch das Dal des Schwarzen Schöps nach Len Königshainer Bergen. Lbenda. 134. §. Sieber-Löbau, Der Dracbsnglaubs in der Ober- und Diederlausitz. Beimatklängs Btzn. Lgbl. 6. Sept. 1924. 135. Damen los, Die mutigen Weiber von Bischofswerda. Lbenda. 136. M. <2 r ü tz - Schirgiswalde, Vom Beimatmussum in Schirgis walde. Lbenda. 137. S., Vom Tannenbergs bei Drnsdork. Lbenda. 138. v. Störzner-Ltrnsdork, Boelks in Stolpen. Lbenda. 139. Derselbe, Line blutige Bürgermeisterwakl in Kamenz. Lbenda. 140. p., Lausitzer Ddvokatenpolsmik in alter Zeit. Lbenda. 141. v. Störznsr-Drnsdork, «Zöda (ortsgescbicbtlicber Dbrisz). vtzn. Lgbl. 6. Sept. 1924. 142. Damenlos, Der Bronnen am Mönckswald. Lbenda. 143. Dr. Müller-Löbau, Volkstümliche Schreckgestalten kür x Lis kindsrwelt in Sachsen Btzn. Dacbr. 6. Sept. 1924. 144. Dr. PUK-Dresden, Line fragwürdige Urkunde über Ukvst a. "Taucher 1523. Unsere Bsimat. Sächsischer Lrzäkler Bischofswerda 7, Sept. 1924. 145. Sckmole-Wiltken, Landwirtschaftliches Preisausschreiben vor 170 ^akrsn. Lbenda. 146. 6. U k l i g - Kamenz, §orstkesterinnerungen 1824. Unsre Beimat. Kamenzer Lagsbl. 24. Dugust 1924. 147. Derselbe, Kamenzer Pfefferkuchen. Lbenda. 148. Derselbe, Dis Kamenzer Lateinschule. Lbenda. 149. Derselbe, Der 19. Dugust 1924, ein (Zedenktag der Volks schule. Lbenda. 150. Derselbe, Der Lessingturm auf dem Butberg. Lbenda. 151. Borst Daumann-Wiesa, Bükr mich nickt an! Lbenda.