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und Waldpolizist sehr nützlich ist. Nach der Beschreibung des Warnsdorfer Vorfalles stößt man sich eigentlich an dem Sich- empor-ringeln des zweiten Exemplars. Kletterkunststücke auszu führen ist die Kreuzotter nicht imstande, wohl aber klettert die Ringelnatter nicht nur auf Bäume und Sträucher, sondern schwimmt auch sehr gewandt in Teich und Bach. Doch ist den Warnsdorfern wohl zuzutrauen, daß sie beide Schlangen aus einander kennen und nicht nützliche Tiere getötet haben. 5lus unseren Vereinen kZoversvverVa, 20. vugust. Ls war aut uraltem Bc>vers- werdaer Boden, in einem der ältesten Gebäude der Stadt, „im Lurgksllsr", dem ehemaligen „Burglehnkause", das noch vor den Scbrscknissen des dreißigjährigen Neligionskrieges erbaut wurde, und dessen IZesitzsr stets mit besonderen Vorrechten vom Scblotz- kerrn ausgezeichnet war — als am 13. Llugust dis „Gesell schaft kür Heimatkunde" gegründet wurde. vn jener Stelle, da einst die herrschaftlichen Wagen durch die Linkakrt dröhnten, ward Las Gelübde gegeben: „Vie ereignisreiche Vergangenheit unsrer Bsimat in eingehender Forschung zu erschließen und die kulturellen Werts der Nachwelt zu erkalten." Neknlicke 8s- strebungsn, so führte Berr Obertslsgrapkensekretär Oamsrau es aus, machten sich bereits einige Jahrs vor dem Kriegs geltend. Berr Spenner wußte damals das Interesse auf dies Gebiet zu lenken, vank der Unterstützung kiesiger Bürger war bald eine Sammlung wertvoller Nltertümsr entstanden. Lins im Jahrs 1912 veranstaltete Lierausstellung warb neue Freunds und Gönner. Oa unterbrach der Krieg dis Fortführung der erfolgreich be gonnenen Vrbeit, und leider wurde auch in den Wirren der Nachkriegszeit diesen Schätzen wenig vcktung geschenkt. Nun aber macht es dis Wandlung der Gegenwart allen Berufenen erneut zur Pflicht, den heimatkundlichen Bestrebungen größte Aufmerksamkeit zu widmen, va dies Gebiet außerordentlich umfangreich ist, macht sich hier der Grundsatz der Arbeitsteilung geltend. So wurden für den Bereich des Vereins sechs Nrbeits- gemeinsckakten gebildet. In der geschäftlichen Besprechung fanden die von Berrn Becktsanwalt vr. voack vorgslegtsn Satzungen die sslnnakme der Versammlung. Zum Vorstand wurden folgende Berren gewählt: Berr Pastor Unger, Vorsitzender, Landrat vr. Lenoir, stellv. Vorsitzender, Bankdirsktor Vogt, Schatzmeister, Vuckdruckersibes. Franks, stellv. Schatzmeister, Lekrer Wercdan, Schriftführer, Kaufmann klein, stellv. Schriftführer. Bautzen. Sammelabend der Gesellschaft für Llntkropologie. Nack Vblauk der Sommerferien wurde Montag, den 25. sslugust, im Botel Gude ein Sammelabend abgekalten, der besonders den während der Serien vorgsnommensn Arbeiten gewidmet war. Berr vr. Berback legte die Sunds aus dem Gräberfeld Stsinitz (nördlich Königswartha) vor und besprach sie. Ls handelt sich um einen Urnenfriedkok aus der Zeit von 1200—400 v. Lkr. Geb., der in zwei verschiedenen Kulturperioden (Bronze- und vor- römiscke Lisenzeit) von den Bewohnern des vorgeschichtlichen Stsinitz angelegt und benutzt worden war. Von größtem Inter esse sind dabei dis Grabstsllen, die sowohl in ihrer Keramik als auch in ihren Beigaben aus Metall sine Übergangsstufs dar- stellen. Über die hochinteressanten Ausgrabungen, die von Berrn vr. Berbacb geleitet wurden, wird demnächst ein eingehender Bericht erscheinen. Berr Prof. Naumann, der kockbetagts, dock rüstige Senior der Gesellschaft, sprach deren vank an den Vortragenden aus, zugleich legte er zwei Neuerscheinungen vor: vr. Berbert Biekle, Musikgeschichte von Bautzen bis zum vn- fange des 19. Jahrhunderts, das Buck bildet den dritten Band der Quellenstudien, dis vom Sürstl. Institut für Musikwissenschaft- licke Sorscbungen in Bückeburg zur Musikgeschichte deutscher Landschaften und Städte ksrausgegeben werden; vr. W. Srenzel, Klima und Landsckaftsbild der Qbsrlausitz in vorgeschichtlicher Zeit, Las verspätet erschienene 2. Bskt der Oberlausitzer Beimat studien. Nack dem Vortrag gab Berr vr. Srenzel einen Über blick über den Sortgang der Sorscbung in der Oberlausitz und den Nackbargebieten (Sund eines Linbaums in der Neumark, bronze- und eisenzeitlichs Gräberfelder in Schlesien, Steinbeil in Bsnnersdork bei Kamenz, Wiederauktaucken des im 13. Jahr hundert bei einer Sturmflut versunkenen Nungkolt aus dem Balligenmeer westl. Busum), daran schloß er eine beifällig auk- genommene Varlegung über das Ergebnis eines Vergleiches zwischen der Methode der Lroberung des karlstein 1422 und den Grabungsergebnisssn der Gesellschaft in Kirschau, vis von prok. vr. Nssdon aukgsdeckts Schilderung des böhmischen Lkronisten Bajek ist demnach kür dis Untersuchung und das Ver ständnis des Kirschauer Sckloßberges außerordentlich wertvoll, vis vusspracks war sehr lebhaft und zeitigte viels neue Gesichts punkte. Vie Berren Prof. Llrras, Ober!. Srenzel, vr. Bermann, Buckk. Mendel, prok. vaumann, vr. Baumann, Ober!. Werab und Ober!. Wilhelm beteiligten sich außer den genannten Berren mit wertvollen Beiträgen. Weiterhin gab vr. Srenzel neue Sorsckungsergebnisss über dis neolithische Sundstelle Obergurig und die Langwälls bei Zeihkolz bekannt. Mit Befriedigung nahm die Versammlung Kenntnis von der Gründung einer Ge sellschaft für Beimatkunde in Boysrswsrda und von den Be mühungen der Berren vr. Laute-Leipzig und vr. Srenzel um das Zustandekommen eines Scbulmussums auk heimatlicher Grundlage in Ostritz, vis Versammlung beschloß, den nächsten Sammelabend Montag, 6. Oktober, im Botel Gude abzukalten, weiterhin soll aber eins regelmäßige Zusammenkunft am 1. Mon tag jeden Monats stattünden. vis Ausgrabungen in kirscbau werden Dienstag (vbkakrt 2,14 Ukr) und Sonnabend nachmittag fortgesetzt. Vom 6. September an soll Sonnabends bereits 10,53 vkr abgefahren werden, und dis Grabung wegen der kürze des Lageslicbtes schon mittags beginnen. Vie Versamm lung zeigte, daß in der Gesellschaft ein sskr reges wissenschaft liches Leben herrscht und daß andererseits derartige Sammel abends, an Lenen lange Vusspracbsn möglich sind, außerordent lich fruchtbringend wirken. kreis Vereinigung Lausitzer Sckrittsteiler. In der vorigen vr. der OBZ. Kat auf S. 195 der Druckfehlerteufel einen dummen Streich vollbracht. In dem Bericht über dis Zittauer Lagung gilt natürlich die vnmerkung *) nur für dis Druckerei und ist versehentlich vom Setzer mit in die Spalte auf genommen worden. Berr Br. Beicbard Kat uns einen Bericht über Las Scbmugglerdrama Wilhelm Friedrichs „vn der Grenze" zur Verfügung gestellt, der in vr. 16 der OBZ. abgedruckt werden wird. Reichenau. Die Ausgrabungen auf dem Wach berge zu Markersdorf begannen am 31. August. Auf der nordöstlichen Kuppe sollten einst die vorgeschichtlichen Gefäße gefunden worden sein <OH3.1924, S. 169 ff.). Ein Bersuchsgraben zeigte schon in 0,2V m Tiefe das anstehende Gestein (Basalt), es ist daher nicht zu erwarten, daß in der dünnen Humusschicht irgendwelche Gesäße unversehrt erhoben werden können. Die ursprünglich stärkere Humusschicht ist durch das Pflügen und den Regen nach tiefer gelegenen Bergteilen abgetragen worden. Ein Versuchsgraben in dem Sattel zwischen den drei Kuppen zeigte hier eine starke Anreicherung des Humus, der in 1 m Tiefe in Lehm überging. Bis dahin ist der stehende Fels noch nicht angeschlagen worden. In dem Boden fanden sich Reste von Ziegcllehm (hochrot), kleinste Holzkohlestllcke, einzelne mittelalterliche, rohe Scherben. Doch sind diese Funde noch nicht für eine vorgeschichtliche Besiedlung beweisend. Sie können auch mit dem Dung aus das Feld gebrächt worden sein. Dagegen gelang es den wachsamen Augen unsrer kleinen Helfer, einen unzweifelhaft vorgeschichtlichenScherben und ein kleines Stück weiß-gebrannten Feuersteins zu entdecken. Beide Stücke sind insofern wissenschastlich wertvoll, als sie beweisen, daß die Nachrichten Uber die Urnenfunde von 1870 nicht aus der Lust gegriffen sind. Damit rückt Markersdorf in die Reihe der vielen Orischaften der Oberlausitz ein, die zweifellos ein vorgeschichtliches Gräberfeld auf ihren Fluren bergen. Die Grabungen können daher mit Aussicht auf Erfolg fortgesetzt werden. Herr Oberlehrer Schwarz bewahrt ein kleines Gefäß der Bronzezeit auf, das aus Reichenau stammt, dessen Herkunft vom Markersdorfer Wachberge wahrschein lich, wenn auch nicht sicher ist. Die Grabungen leiten die Herren Apotheker Schröder und Oberlehrer Schwarz, an sic wolle man sich mit Mitteilungen wenden. An der Erstgrabung beteiligte sich auch Herr Rittergutsbesitzer Queißer, dem als Grundeigentümer der Dank der Wissenschaft für sein Entgegenkommen ausgesprochen sei. Dr. Frenzel. Fünf Hefte Volkserzählungen enthaltend Beiträge von Friedrich Lienhard, Frida Schanz, Julius Freund, Aichard Blasius versendet der Thespis-Nartrieb, Dad Schandau gegen Voreinsendung von SO Pf. in Briefmarken.