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178 Gberlauflhsr Hslmaizeltung Nr. 13 Buchbesprechungen »Unsere Lausitz", Heimatbeilage der Lausitzer Landeszeitung Cottbus, 14 tägig seit Februar 1924 auf je 4 Seilen. Schriftleitnnq E Hohenbaum - Hornschuch. — 3m Gegensatz zu der Gepflogenheit der sächsischen Oberlausitzer Tageszeitungen, deren fast jede nach dem Kriege ihre Heimatbeilage wieder ausaenommen oder eine solche ein geführt hat, fehlt cs in der preußischen Oberlausitz und den an grenzenden Gebieten sehr an derartigen Druckschriften. Umso freund licher muß man die Heimatbeilage der Lausitzer Landeszeituna bei ihrem Erscheinen begrüßen und darf wohl die Hoffnung aussprechen, daß sie baldigst regelmäßig aller 8 Tage erscheinen und daß das Vorgehen des Verlages andern Zeitungsverlegern als nachahmens wert erscheinen möge. Aber nicht nur als einen weißen Raben möchte ich die Beilage freundlich besprechen, auch ihr Inhalt zeigt, daß eine mit großem Verständnis für Helmatforschung ausgerüstete Persönlichkeit über ihr wacht. Ohne Ausnahme sind die Arbeiten gut, ja sogar in einzelnen Fällen grundlegend zu nennen. Ein zahl reicher Mitarbeiterstab hat sich der Heimatbeilage angeschlosscn, ist ihr in Kürze erwachsen, ein Zeichen, daß wohl in dem Verbreitungs gebiet der Lausitzer Landeszeitnng eine große Zahl tüchtiger Heimat forscher wirkt, daß deren Tätigkeit aber bisher mangels Druck möglichkeiten im Verborgenen schlummern mußte Möge das Unter nehmen dem Berlage voll gelingen, die besten Wünsche begleiten die junge Beilage auf ihrem Wege. — In der Hetmatschriftenwarte habe ich von Nr. 80 an alle die Arbeiten verzeichnet, die in dieser Heimatbeilage der L. L.-3. für die Oberlausitz mittelbar oder un mittelbar von Bedeutung sind. Dr. Frenze l. — Durch ein Versehen ist in Nr. 12 die nachstehende Besprechung nicht mit in den Druckspicgel ausgenommen worden (vgl. die all gemeinen Ausführungen auf S. 163 unten!). Dr. Wilhelm Peßler: Niedersachsen, Bd. I der Folge Deutsche Volkskunst, tzerausoegeben vom Reichskunstwart Dr. Reds- lob Im Delphinverlag — München 1924 — mit 52 Seiten Text, 156 Abbildungen und einer Karte. In einem geschmackvollen Einband, dessen Zierat volklichem Kunstgeschmack entlehnt ist. zeigt sich uns ein Buch, dessen Erscheinen von weiten Kreisen lebhaft begrüßt werden wird. Alles, was die Volkskunst an Schönem in Niedersachsen hervorbrachte, wird ein gehend gewürdigt: Bauweise. Innenräume. Hausrat, landwirtschaft- liches und Verkehrsgeräte, Topfware und Glas, Bein, Horn, Leder, Stoffe, Tracht und Schmuck und dann auch Dorfkirchc und Toten statt. Eine ungeheure Fülle von Mateftal legt uns Peßler vor, nicht nur in mustergültigen Abbildungen, sondern er beschreibt uns auch Herstellung, Gebrauch, Verbreitung der einzelnen Erscheinungs formen und macht uns bekannt mit den Einflüssen, die durch Stadt. Handel und Verkehr Neues in die heimische Kunstweise brachten. Überschaut man das Werk im ganzen, so ist zu sagen, daß die Lebensarbeit von Generationen an Gelehrten und Forschern hier auf 52 Seiten einen Niederschlag fand; was Peßler mit diesem Werke leistete, ist großartig. Ob er jedoch beim Leser, der unmög lich mit alledem vertraut ist, eine seiner Arbeit entsprechende Wür- digunq finden wird, erscheint zweifelhaft, doch ist dies nicht seine Schuld, er leistete im Rahmen des zur Verfügung stehenden Raumes Übermenschliches. Es ist dem Verlage dringend zu empfehlen, bei Abgrenzung der deutschen Kulturgebiete für diese neue Buchreihe mit dem Raume nicht zu kargen. Es wird von ihm beabsichtigt, auch Obersachsen und Schlesien je ein solches Werk zu widmen. Aus unsere Anregung hat er sich bereit erklärt, in Erwägung zu ziehen, das Zwischengebiet, unsere Heimat, in einem Sondcrbande darzustellen. Dies ist unbedingt erforderlich, soll nicht ein derart geschlossenes Kulturgebiet wie die Oberlausitz genau so wissenschaft lich zerrissen werden, wie es politisch in unglücklichster Weise ge trennt wurde. Das Buch von Peßler ist jedem warm zu empfehlen; selbst wenn man die Tatsachensülle des Textes als einen durch den Raum bedingten Mangel ansehen will, so bleiben doch für das schönhcitsliebende Auge die ganz cinzigschönen Abbildungen, die uns eine Volkskunst und eine Volkskunde des Teiles unsers Vater landes vermitteln, der von je als der Sitz kernfesten Deutschtums gegolten hat und noch gilt. E> Fünf Hefte Volkserzählungen enthaltend Beiträge von Friedrich Lienhard, Frida Schanz, Julius Freund, Richard Blasius versendet der Thespis-Dertrieb, Dad Schandau gegen Voreinsendung von SO Pf. in Briefmarken. Verelnstakel. In dieser Zusammenstellung kommen alle Heimat-, Gebirgs- und der Heimaterfor- schunq dienenden oberlausiizer Gesellschaften unentgeltlich zum Abdruck. Irgendwelche Richtigstellungen und Erweiterungen wolle man uns sofort melden, damit solche bei dem nächsten Abdruck berücksichtigt werden können. Naturwissenschaftliche Gesellschaft Zittau. Gegr. 1912. Bors. Dr. Hein Ke. Zittau. Komturstr. 5. Veranstaltungen (meist in der Webschule): Jeden ersten Montag des Monats Vortrag; jeden dritten Montan des Monats Diskussionsabend; jeden vierten Montag des Monats Gruppensitzung. — Besichtigungen. Wande rungen. Lesezirkel. Bücherei. Fünf Fachgruppen und Arbeits gemeinschaften, darunter eine für die Vorgeschichte in der Lausitz. Heimatausstellung. Heimatmuseum im Entstehen. Verband „Lusatia" der SUdlausitzer Gebirgs-, Humboldt- und Fort- bildunasvereine umsaßt 34 Vereine und Landsmannschaften mit etwa 4000 Mitgliedern. Sitz: Zittau, Vorsitzender: Professor Dr. Weder, Goethestr. 14. Jährlich eine Winter-, eine Wanderver sammlung und zwei Bertretersitzungcn. Der Verband hat den Aus sichtsturm auf dem Kottmar und die Kriegerehrungsstätte an der Spreequelle erbaut. Er hat folgende graste Landwege markiert: den Kommweg, den Lausitzer Landweg von Jonsdorf nach Kamenz; den roten und blauen 1-Weq vom Kottmar zum Isergebirge. — Vertritt die Verbandsvereine den Behörden gegenüber und oer- mittelt Borträge. Unterstützt die Studenten- und Schülerherberge in Oybin. Naturwissenschaftlicher und Gebirgsoerein .Globus". Mitglied des Verbandes „Lusati a". Gegründet im Jahre 1867. Por- sitzender Professor Dr. Weder, Zittau, Goethestr. 14. Im Winter wöchentlich Vortragsabende; ein Familienfest. Gemeinschaftliche Wanderungen. Erschließung des Zittauer Gebirges durch Markie rungen. Ruhebänke. Aussichtsanlagen. DerHachwaldturm Ist Eigen- tum des Vereins. Eigene Bücherei, Sammlungen. Stammsitz: Weißer Engel. Lesezirkel. Gesellschaft für Anthropologie und Urgeschichte der Oberlaufitz. Ziel: Die Oberlausitz archäologisch, anthropologisch und ethno graphisch-volkskundlich zu erforschen und die Ergebnisse zu ver breiten. — Ortsgruppe Bautzen: Prof. Dr. Necdon, Taucher straße. Sammlung im Stadtmuseum am Kornmarkt. Verwalter Oberlehrer I. Frenzel, Wettinstraße 48. (Zugleich Geschichtsverein für Bautzen ) — Ortsgruppe Görlitz: Professor Feycrabend, Gedenkhalle Hierselbst auch die Sammlungen. — Ortsgruppe Kamenz: Dir. Günther, Wcinbergstraße. Sammlung im Ver- einszimmer des GVK. Hutberg. — Ortsgruppe Schirgis walde: Kaufmann L. Swoboda, Schirgiswalde Nr. 1. — Orts gruppe Zittau: vr. mect. Immisch, Blumenstraße. Sammlung zugänglich durch Dr. Heinke, Kamturstraße 5. — Die Ortsgruppe Kamenz ist dem Gebirgsoerein Kamenz, die Ortsgruppe Schirgis walde dem Verein s. Heimatforschung f. Schirgiswalde, Kirschau und Crostau und Ortsgruppe Zittau der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft aus oereinstechntschen Gründen ongeschlossen. Dürerverein Bautzen. Vorsitzender: Studienrat Dr. Fabian, Mättigstraße. Naturwissenschaftliche Gesellschaft „Isis", Bautzen. Vorsitzender Dr. Stilb ler, Lessingstraße 6 Gebirgsverein Bautzen. Eigenes Vereinsheim: Turm und Wirt schaft auf dem Mönchswalder Berge. Vorsitzender: Oberlehrer Frenzel, Wettinstraße 48. Jeden ersten Sonnabend im Monat Versammlung im Veretnsheim mit Borträgen. Wanderungen und sonstige Veranstaltungen. Anthropologische Gesellschaft und Geschichtsverein, Bautzen. Vorsitzender: Studienrat Professor Naumann, Neugrabcn, und Oberstudienrat Dr. Needon, Friedrich-Augustplatz. Gebirgsoerein „Lusatia", Reichenau und Umgegend. Vorsitzen der: Oberlehrer Albert Wagner. Versammlungsort unbestimmt, abwechselnd. Versammlungszeit desgleichen nach Bedarf. Zweck: Veranstaltung von Reisen und Ausflügen. Wegmarkierungen und Erschließung derselben. Aufstellung von Ruhebänken. Ortsmuseum und Volksbildung. Obst- und Gartenbaupflege. Gebirgsoerein Hirschfelde, Sektion Neißtal. Erster Vorsitzender: Wilhelm Herrmann in Rohnau. — Der Verein hält alljährlich eine Versammlung ab (Generalversammlung) und für diese wechseln die Lokale im Pflegegebiet: Neißtalrestaurant, Forsthaus Rohnau, Kretscham Rohnau und Weinberg Hirschfelde. Tag der Abhaltung dieser Versammlungen ist fast immer der Pfingstdienstag-Nach- mittag. Gesellige Unterhaltung pflegt er nicht, nur gebirgsvereins tätige Angelegenheiten. Verein für sächsische Volkskunde, Ortsgruppe Löbau. Vorsitzen der: Studiendirektor Professor Dr. Curl Müller.