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1490 zu einem Marktflecken erhoben, hatte Creba nun auch eine Befestigung wie eine Stadt. Aber eine gefahrdrohende wird es wohl, trotz allen fleißigen Bemühens der Dorf bewohner, nicht gewesen sein. Am Palmensonntag desselben Jahres kam nun die ganze schwedische Armee ins Land. Feldmarschall Torstensohn lag zu Malschwitz. InunsermOrt, der damals außer dem Rittergut, Eisenwerk, etwa drei Bauern, drei Halbbauern, acht Gärtner, sechs Häusler um faßte, hielt sich viel Volk von Adel und Unadel auf, die über dreihundert „beschossene Männer" hatten. Der Ort wurde zu General Wittenbergers Küchendorf geschlagen. Am 16. April brach das Heer auf und marschierte über Görlitz. Bald kam General Königsmark mit 2000 Pferden zurück und lag am 21. April hier. Als er am andern Tage durch Klitten marschierte, zündeten etliche Bösewichte daselbst bei der Kirche an und brannten die ganze Pfarre, den Kretscham und zwei Bauernhöfe ab. Wie dankerfüllt werden da die Einwohner Crebas gewesen sein, daß sie vor solchem Unheil bewahrt blieben. Nachdem 1644 die Kaiserlichen von den Schweden bei Iüterbock geschlagen worden waren, standen am 7. Dezem ber 1644 die kaiserlichen Generäle Graf Broy, Graf Monte Cuculi und GrafBaloi mit ihren geschlagenen Völkern hier und sind darauf nach Böhmen zu abgezogen. — Von seinen Erlebnissen bei dieser Einquartierung berichtet E. Büttner: „Oberst Wernier, ein alter eifriger Katholischer, lag bei mir auf der Pfarre und weil es ein Freitag war, nahmen meine Gäste mit Fischen vorlieb. Ich, der ich ihren Fastentag nicht observieret (beachtet), ließ ihnen eine köstliche, fette gebra- Altertumsfunde vom Machbevg bei Markersdorf Dr. Srenzel Schon lange sucht di« Heimatsorschnng der Frage nach dem Wesen der zahlreichen Wachberge in derOber- lausitz nachzugehen. Etwa zwanzigmal tritt dieser Flurname in der Oberlausitz auf und bildet hier mit den ebenso zahl, reichen Hut-, Butter-, Sickels- und Steiubergen einen ein heitlichen Fragekomplex: Wie kommen diese Berge zu ihrem Namen? Was bedeutet er? Welche Rolle spielen sie in der Geschichte? Nur di« Steinberge kann man eindeutig aus ihrem Naturzustände erklären: Die Gipfelklippen aus Granit, Basalt und Quarz, die heute noch so viele Bergeshäupter krönen (Hochstein, Hoher Stein, Stolpen sind solche Selsenbrrgtiamen), haben auch den Steiubergen ihren Namen gegeben. Die auf fälligen, oft phantastisch ausgewitterten Steingebilde und der unter einer dünnen Humusschicht anstehende Fels gaben der Bevölkerung günstige Gelegenheit, ohne große Mühe Steine zum Haus- und Wtrtschastsvau zu gewinnen. Steinbrüche auzulegeu, ist eine Gepflogenheit der Neuzeit, wo mit Spreng mitteln von bedeutender Wirkung das feste Gefüge gelockert werden konnte. Selbst die Steiubrüche des Mittelalter« fanden sich immer dort nur ein, wo der Fels anstand. Das beste Beispiel ist wohl Bautzen. Hier hat man die ursprünglich ganz enge Spneskala durch Steiubrüche erweitert und von dem gewonnenen Material Stadtmauer und Wachtürme ge- baut. Wir wissen dies urkundlich von dem Lauenturm. Leider sind wir durch diese Bequemlichkeit oder durch das Unvermögen unserer Altvordere», tiefe Steinbrüche auzulegen, vieler reizvoller Naturschönheiten beraubt worden. Die Gipfel- Klippen des Bieleboh sind ebenso verschwunden wie die des Valtenberges, wo auch der Steiuwall zum Turmbau noch oer- wendet ward, und man könnte noch viele Stellen auszähleu, wo derartiges geschah. tene Gans, meinend, damit einen Dank zu verdienen, auf tragen. Aber ich wurde weidlich sauer angesehen, gleich als hätte ich ihnen solches vorsätzlich zur Affronte getan. Fol genden 8. Dezember kamen alle drei Grafen auf die Pfarre und hatten allewege immer nur einen Diener, baten sich bei mir zu Gaste und waren aus die Iüterbock'sche Jagd und Kurzweil, bei mir ihr Leid zu vergessen, recht lustig. Das waren drei hohe Gäste, aber sie nahmen mit allem vorlieb, keiner Religion ward gedacht, aber das gesegene Gott allezeit." Am Neujahrstage 1646 lagerten hier und in Zahmen, Tauer und Förstgen etliche schwedische Regimenter Wrangels und zogen dann nach Dörmen. Waren unserm Chronisten bis dahin nur wichtig Kriegs und damit zusammenhängende Ereignisse, so findet er nun Muße, auch auf die Naturoorkommnisse der letzten Fahre mehr zu achten als früher. Großer Sturm und Überschwem mung kennzeichnete das Fahr 1648. Fm Jahre 1649 scheint das hiesige Eisenwerk einen guten Geschäftsgang zu haben, denn das Eisen wird schon warm von den Fuhrleuten auf- geladen. Inzwischen ist der Westfälische Frieden abgeschlossen worden. Am 11. August 1650 wird hier das große Friedens fest gefeiert, voll von Dank an den, der den Ort und seine Einwohner in soviel Nöten gütig bewahrt hat. *) Am Beginn der Kornernte zog Johann Georg I. mit seiner Hauptarmee, von Spremberg her kommend, hier durch, um nach Prag zu gelangen. Auf den Feldern südlich des Dorfes hielt er Mahlzeit. 3st somit di« Herkunftsfrage dieses einen Bergnamen» nui zurzeit erklärbar, so bedeutete es doch einen wesentlichen Fortschritt, daß nun auch durch Schulrat Dr. Seeliger (Zittau) unsere Aufmerksamkeit aus die Altertumssund« ge- lenkt wurde, die aus dem Wachberge von Markers dorf bei Reichenau erhoben wurden. Schon früher hatte man da vorgeschichtliche Sunde ge macht. Zunächst ist es auffällig, daß nicht die höchste Er hebung (340,2 Meter) de» Wachberges diesen Namen eigent- lich trägt, sondern seine zweite Kuppe, di« sich um etwa zwei Meter niedriger nordwestlich davon erhebt. Hie» wurde nach Ortstradition 1870, nach Moschkau (Oywioa 1880 S. 32) 1876 eine „heidnische Begräbnisstätte" aufgedeckt. „Die Gefäß« bestanden wie gewöhnlich aus der mit Asche gefüllten Haupturne und war dieselbe von einer Anzahl kleiner Fläschchen oder sogenannter Tränenkügelchen (siel) umgeben. Leider zerschlugen die Arbeiter viel« der Gesäße, einig« davon kamen aber nach Zittau in Prioathände." Nach Mitteilung des Oberlehrers Schwarz (Markersdors), der seine Kenntnis von Augenzeugen herleite», wollte der da malige Besitzer des Wachberges eine „Steiorücke", die aus ihm in einigen Metern Länge au» Basaltlesestücken lag, einebneu. Dabei wurden nebeneinander gegen 30 Grabstätten aufgedeckt. Die Gesäße habe der Besitzer, da er hörte, daß sie etwa» Be sonderes seien, al« Blumentöpfe in seiner Wohnstube benutzt. Ein lange», schwertähnliches Eisenstück, da» er in dem einen Grabe fand, verwendete er in seinem Berufe zum Oseukrhren und Rußadstoßeu. Eine Steinkugrl, di« di« Srstalt «in» Ellipsoids hatte, bewahrte er in seinem Garten auf, bis da» Hochwasser sie einst sortsührte. So weit die traurige Kund« vom sinnlosen Zerstören heimischer Altertumswerte! Zurzeit suchen di« Herren Oberlehrer Schwarz (Markersdors) und Apotheker Schröder lReichenau) nach Resten dieser Sunde, die sich teilweise noch im Prioatbesitz von Einwohnern der Gegend befinden sollen. Dieser Urnensund taucht mehrfach in der Literatur aus: Zuerst gibt Klemm, Handbuch der germanischen Altertum»-