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1S2 Sbeelauflher Helmatzsttung Nr. 12 Alters mit Käthe war. Freilich, er war nicht ganz geraten. Die eine Schulter überragte die andere um ein Erkleckliches, und die Unbarmherzigkeit nannte ihn deswegen den schiefen Max. Viel leicht hätte sie das nicht getan, wenn er nicht auch in bezug auf seine Berstandeskräste etwas gar zu stiefmütterlich ausgestatlet gewesen wäre. Na, und dann, er war der Sohn des reichen Löfflerbauer, und dem geldstolzen Manne gönnte man es, dah er auch ein Päcklein Sorge tragen muhte. Wenn nun auch dem dicken Kretschamwirte der Junge an sich nicht eben gefiel, so im ponierte ihm doch der Geldsack des Vaters dermaßen, daß er den Max zum Mann für seine Tochter Käthe ausgesucht hatte. Der Löfflerbauer zog mit am gleichen Strange. „Und der Boater?" sagte Franz. „Nu dar, dar kennt doach kenn Menschn, dar besser ser miech poaffn tiät wie der schiefe Max. Wu dar Geld sitt, ös a doach ser oalls annere blind. Doas meßt doach. Dar Hot orscht heut frih wieder an schin Spektakel verfuhrt." „Woaröm dönn?" „Weilch sn öffn Kopp zugsoit hoa, n Max nähmet) nö ond wenn a bis iber d Uhrn e lauter Gold eigwicklt wörd." „Na, woart ock, denn Voater willch schonn no amo bemaxn. Dar sollch wunnern." „Oem Gottswölln, fang kenn Krach mien oa! Sonst wörds doach ock no ibl-arger." „E wie warst; denn." „A Hot heute römgbliäkt, s woar bahl nömie schien. Verstußn well a miech." „Doas ös doch no nö s Schlömmste." „Woas?" Käthe funkelte ihren Geliebten zornig an. Hu, konnte die Augen machen. „Nu ja, amend gibt a der an Stuß, doß d groad off miech zu flögst." „Nana, zon Spoaßn ös mer die Sach goar nö." „Hahahaha, zon Heuln o no lang nö. War wördn n schiefn Max arnst nahm. Poaß ock uf, s wörd schonn amo poaffn, do warst) denn Voater schon de Hell heeß machn." „Oach Gott, a zieht ja schonn öm wie der leibhoaftge Teifl." „Do stömmts ja orscht rajcht. Der Teifl ghörrt doach ed Hell." Er lachte laut auf. Nein, wegen des Löffler-Max ließ er sich die Kirmesfreude noch lange nicht verderben. „Dar Hot heut morgn richtg graucht ver Wut", erklärte Käthe mit weinerlicher Stimme, Franz legte seinen Arm um ihre Schultern und schmiegte sein Gesicht an ihre Wange. „Bis ock nö su oartlch, s ös ju oalls e dr Ornung. Freich muß Rauch sein, wu a Hellnfeuer ös." Käthe entwand sich ihm zögeind und schaute besorgt nach der Küchentür. Hatte dort nicht was gebrummt? Nein, wer sollte das sein, die Köchin gings nichts an, was sie hier tat, und der Vater stand ja beim Pfarrer. Wohlgefällig schaute sie auf Franz. „Schien giehst e denner Uniform", lobte sie. „Doß miech ock der Max ne aussticht!" Er schaute sie wie be sorgt an, konnte sich aber doch des Lachens nicht enthalten. „Be miär nö. Freich, wies mitn Schiss» sein wörd, koan ees vornweg nö wöffn. Amend schojßt der Max besser als du." „Doas gleebst wuh falber ne. Bienst) nö ömmer der beste Schütz gwast?" „Ond doach host ock ömmer ser annr Leut gschoffn, falber worscht no nö emo Kingh." Franz kraute sich hinter den Ohren. „Ja, a ganzes Tuhr dorch Schötznkinch sein, doas kost Geld, ond mei Voater hoats ne zon Verpecht». Do heeßs abn Finger weg." „Aber du, en Gfoalln tu mer ock, wenn heute Nomötg s Schiffn wörd sein! Tu ser kenn bester schistn, oas dr Boater schojßt. Iech hoa su woas wegkriggt, oas wenn a ch ofn Kinch spötzn tiät. Der Kracheel wörd ju sonst ock no schlömmer." Sie schmiegte sich bittend und schmeichelnd an ihren Schatz. (Fortsetzung solgt.) Vie Sesellscdakt kür Anthropologie und llrgesrdickts Ver Odsrlausitz 2U vautzen Kat in diesem Jakre eine sekr rege "Tätigkeit entkaltet, obwohl dis Bauptzsit für Ausgrabungen, die Zeit nacb der Ernte, nocb gar nickt kerangekommen ist. Über Kirsch au sind die Leser der OBZ. unterricbtst, aucb während der Sommerkerisn wird Dienstag und Sonnabend nack- mittag regelmäßig dort gegraben. In Vie km en bei Laußig mußte am 10. Mi sine Notgrabung vorgenommen werden: Gutsbesitzer Bartsch Katie auf seinem §slde Sckerben gefunden, vr. med Pesckeck-Saußig Katie den §und gemeldet, beiden Berren sei kür ikr Entgegenkommen der vank ausgesprochen! — Es bandelte sicb um ein Einzelgrab der Bronzezeit, das auf einem flocken, sandigen Bügel in geringer Lieke angelegt worden war. Eins lockere Stsinpackung umgab die Gefäße, die leider sckon durck Len Pflug zerstört waren. Eine Zusammensetzung ist möglick und wird erkolgsn. In der knockenurne fanden sick neben den verbrannten knockenteilen nock zwei Kleins Bronzepfeilspitzen von 2 cm Länge, die eine ist in der §orm nock für uns unbekannt. Weitere Srabanlagen konnten trotz vurckstsckens Les Bodens mit der Sonde und Versucksgräben nickt kestgestellt werden, vis Fundstelle ist in sofern merkwürdig, als kier in 276 m Böke nock ein Siedlungs rest aufgefunden wurde, ein Zeicken, wie weit in jener trocken warmen Zeit der Urwald zurückgswicken war. Am 7. Juli fand im Botel Sude ein Sammelabend statt, der zaklrsicke wertvolle Anregungen bot. Zunäckst gedockte der Vorsitzende unseres verstorbenen langjäkrigen Mitgliedes, des Professors Neumann-vresdsn, der Oberlekrer an der Land- wirtsckaktlicken Lekranstalt in Bautzen war und sick koks Ver dienste um dis Gesellschaft erworben Kat. Nus dem reichen In halt dieses Sammelabends sei erwähnt, daß dis Irrenbergkrage nock immer zur Diskussion stskt und auch durck die neueste Arbeit von vr. Meicks - Dresden nickt befriedigend gelöst ist Nack kiekebusck soll in einer Anzahl Städte vor der Burg eine Georgskapeile liegen, das Vorgelände kabe dann den Namen Georgenberg. Vies würde wieder kür dis Ansicht vr. §rsnzels sprechen. — ver Ortsname Meklteuer wird von vr. Meicke als aus Malter entstanden erklärt, er leknt ab, daß eins ober- sorbiscke Wurzel zu Grunds liege. — Über dis §amilie der Srankenstsine sprach vr. Nesdon, der Name ist als §lurname nock bei Großpostwitz und als Bausname in der §rcmkenstein- scken Mükle zu Bautzen erkalten. -- Über den Namen des ersten Nackbesitzers von Kirschau, den Bundeback, entspinnt sick eine längere Aussprache. Da der Besitzer vor der Zerstörung der Burg unbekannt ist, kann immerhin die Möglichkeit bestehen, daß Lis von Bundeback im Besitze der Burg geblieben sind, auch wenn ikre Vorfahren auk der körse als Landsckädigsr saßen, vr. Arras verliest die betr. Stellen aus knotke, Adelsgesckickts. Dabei kommt verschiedenen Berren gleichzeitig der Gedanke, ob nickt der rätselkafte Bundeback, ein sonst unbekannter Adels name, nur eine verderbte Schreibart sei aus dem Namen derer von kordebog, dies ist möglick, da die den Bundeback erwähnende Urkunde nur in Abschrift erkalten ist. vr. Arras erklärt diese Versckreibung als paläograpkisck sekr wobt möglick. ver Sacks wird nackgegangsn werden. — Eins längere Debatte entspinnt sick über die Steinkugsln, die bei der Kirschauer Nusgrabung gefunden wurden. — vr. Grenzet berichtet über neue Forschungen in der Südlausitz. Es sind auf dem Wackberge bei Markersdorf sowokl vorgeschichtliche Gefäße als auch frükgesckicktlicke und mitlelalterlicke Gegenstände gefunden worden, darunter befinden sick 60 Spinnwirtel, Vas Vorkommen ist bisher einzig dastehend und unerklärlich. — Eingetreten sind in dis Gesellschaft die Berren: Lekrer §>ecktner-Wiltken, Sekretär partsck - Bautzen. Während ein Lei! der Gesellschaft am 12. Juli in Kirschau wie regelmäßig an der Grabung teilnakm, kukr eine Abteilung zu Bad in die Beide, um dort Nachforschungen über neue Urnen- künde anzustellen, die gemeldet waren. Darüber Sonderberickt im „vautzner Lageblati". vr. §renzel. ver Verein kür kelmatkorsrbung 2» Sckirgiswalde, Erosion und kirsckau kält Montag, den 28. Juli, in der Bahn- kokswirtsckaft Schirgiswalde seine Juliversammlung ab. Anfang Punkt 8 Ukr. Vortrag: vr. Grenzet über „Burgwälle und ikre Erforschung".