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MW Blaitex füx -§?eimclikunöe Schristleitung unü Geschäftsstelle m^Reichenau.Sc». FeenspnecherNr.2iS Drucf u.Venlo<z:Älwin Marx (Inh. Otto Marx) Süölaufltzer- Naciirich(en, Neichenau/Sa. Gesck)Lcs)te nst.Liiepatuv' Hauptschriftleitung, sowie für Geschichte, Vorgeschichte, Volkskunde, Sagen und Aberglauben Dr. Frenzel, Bautzen, Wsttinstratze 48; für Naturwissenschaften Dr. Heinks, Zittau, Komturstraßs 5; für Kunstgeschichte und Kunstgswerbe Dr. Reinhard Müller, Zittau, Stadtmussum, Klosteegajjs 1. Manuskripten ist Rückporto beizusügsn, da sonst ein Anspruch auf Rücksendung nicht besteht. Unber-eohtigrer' NaciiöruoS verboten Postscheckkonto: Leipzig Nr. 27534. Bankverbindung: Girokasjs Reichenau Nr. IS. Privat- und Commerzbank A.-G., Zweigstelle Reichenau, Sa. Gewsrbebank Reichenau, Sa. Nr. 8 Sonntag, 1. ^ium (Drachet) 1924 5. Jahrgang An unsere befreundeten Vereine und Gesellschaften! Der Verein für Hsimatsorschung zu Kirschau, Schirgis walde und Crostau hat beschlossen, dis G. H. A. als seine Vereinszeitschrist auzusshen und dis Beiträge jo zu er höhen, dass jedem Mitglied aus der Vsreinskajjs der Bezug der „C>. H. Z." bezahlt wird. Dafür werden alle Berichts und Bekanntmachungen des Verein» kostenlos in der 6). H. Z. veröffentlicht. Cs wäre sehr zu wünschen, das) noch andere Vereins diesem Beispiel folgten und sich durch Gesamtbezug der C). H. Z. anfchlösjsn. Bei gleichem Bezugspreise wird es dann möglich jein, die G. H. Z. so auszubauen, das) aller 44 Tags ein schönes Heft mit Abbildungen erscheint. Einigkeit macht stark! Dr. W. Frenzel. Die Honorarienkasse des Rates zu Zittau Ein Beitrag zur Verwaltuiigsgeschichte der Stadt Von Wolfgang Mittel, stuci. jur. «DkMls ich im Sommer 1923 vom Stadtrate zu Zittau AMM den Auftrag erhielt, das hiesige Ratsarchio auf Urkunden, Bücher und Akten durchzusehen, die in den amtlichen Verzeichnissen noch nicht geführt werden und noch vor dem Brande vom 23. Juli 1757 liegen, fand ich neben einer ganzen Reihe von wichti gen Aktenstücken, Rechnungsbüchern und Beiträgen zur Verwaltung der städtischen Kirchen auch einige Mappen, die sich „Belege zur Honorarienkasse" betitelten. Bon dieser Honorarienkasse soll unser kleiner Aufsatz heute handeln, und durch ihn wird es möglich sein, einen Einblick, und wenn auch nur einen ganz geringen, in die innere und innerste Verwaltung Zittaus zu erhalten. Jene Mappen enthalten, wie ich bei näherer Untersuchung erkannte, fast ausschließlich Quittungen über Gelder, die zu den mannig fachsten Zwecken aus derHonorarienkasse ausgezahltwurden. Daneben aber sind unter die Quittungen auch Bittschreiben, Bittgesuche und Bettelbriefe von Privatpersonen und öffent lichen Körperschaften eingestreut, und aus dem Ton sämt licher Quittungen geht klar hervor, daß die unterschiedlichen Gelder zum weitaus größten Teile auf Grund solcher Bitt- gesucke ausgezahlt worden sind. Keiner der Männer, die uns von dem Aufbau und der Verwaltung unsrer Stadt be richten, behandelt diese Honorarienkasse, so daß wir über ihre Geschichte nichts wissen. Wir kennen das Jahr ihrer Entstehung nicht, wir wissen nicht, wann sie aufhörte, als selbständige Kasse zu bestehen, und in beiden Fällen können ivir nur Vermutungen hegen. Die Quittungen liegen zeitlich sehr spät. Sie beginnen 1755 und endigen 1763. Daß die Kasse nun etwa nur diese 8 Fahre bestanden habe, ist aus geschlossen; denn die einzige Notiz über die Honorarienkasse findet sich bei Peschek I 463, nach der sie am 27. Oktober 1731 schon bestanden haben muß. Offenbar sind alle Belege, die den Jahren bis 1755 entstammen, dem vernichtenden Brande von 1757 zum Opfer gefallen, wohl aber scheint die Kasse 1763 etngegangen zu sein, da uns etwaige Quittungen und Bittschreiben nach 1763 doch sicher bewahrt geblieben wären. Die Frage aber, die uns am meisten beschäftigt, wird uns nicht genügend beantwortet: welches sind die Ein nahmequellen, aus denen die Honorarienkasse die Gelder zog, die sie jährlich für Untcrstlltzungs- und Wohltätigkeitszwecke — denn um solche handelt es sich vornehmlich — veraus gabte? Daß die Summe dieser Gelder häufig eine nicht eben geringe war, werden wir später sehen. Seit dem 27. Oktober 1731 erhielt sie aus dem Reingewinn der städti schen Verwaltung, aus dem ihr bisher 600 Taler zugewiesen wurden, nunmehr 1000 Taler. Alles in allem genommen, macht die Honorarienkasse den Eindruck einer Hilfs-, einer Zuschußkasse, wie denn auch in den Quittungen die Wen dung „sind mir Endesbenanntem als ein Adjüt ausbezahlet worden" sehr häufig auftritt. Doch ist der Ausdruck „Hiljs-