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Bltädep füp /D ^elmaikunHe Sonntag, 6. April (§)s^rni6nd) 1924 5. Iahrgäng H 2 °s MD ^Schristleftung und Geschäftsstelle si llt'Rcichenau.Sa. FennspnedftenN^.21.3 Speise und Trank im Oberlausitzer Volksleben Bon Pros. Dr. Curt Müller-Löbau ssen und Trinken sind stets wichtige Angelegenheiten, siir den Menschen gewesen: sie spiegeln sich daher , vielsach in allen möglichen Volksüberlieferungen ' wider. Überhaupt dürfte das Kapitel „Volkstüm liche Speisen und Getränke" oder „Die Nahrung im Volksleben" In keiner Volkskunde fehlen. Ich will einiges zu diesem kulturgeschichtlichen und volkskundlichen Gebiete zusammentragen, was mir aus eigenen Beobach tungen und Sammlungen zu Gebote steht, aber auch, was ich'aus Pilks volkskundlichen Sammlungen (im Volks- kundearchio In Leipzig, kurz als Pilk bezeichnet) und aus Abraham Irenzels kulturgeschichtlichen Werken kenne (Frenzel, Hist. nut. und ttist. pop.). ,s. Die Nahrung unserer Oberlausitzer Bevölkerung war im allgemeinen wie überall vor dem industriellen Aufschwung in der zweiten Hälfte des 19.Iahrhunderts sehr einfach und bescheiden, ja gegenüber der Üppigkeit im Essen und Trinken vor dem Weltkriegs geradezu dürftig. In der Südlausitz war die Dürftigkeit der Lebenshaltung der Weberbevölke rung vor 1870 geradezu sprichwörtlich, und viele Volks überlieferungen lassen das heute noch erkennen. Der Armut der langgezogenen Süddörfer entsprach von je die Armselig keit der wendischen Heidedörfer in der nördlichen Lausitz. Dazwischen gab es aber auch schon früher fruchtbarere und reichere Striche, auf denen ein wohlhabendes behäbiges Bauerntum saß. So in. den Lößgebieten bei Bautzen, beson ders gegen Kamenz hin, sowie im Eigenschen Kreise um Bernstadt herum, vor allem mögen die Klösterdörfer schon immer als „fette Henne" gegenüber den genannten dürftigen Strichen gegolten haben. Wie man die Lausitzer früher gerade ihrer kümmerlichen Ernährung wegen beurteilte, deutet das Spottwort an: „Die Lausitzer fahren ein bissel nach Garne (d. h. sie spinnen und weben), essen Landes- 1 6lls IZezieker, Lis Las vezugsgslv kür Vas I. Quartal 1924 i Soldmork'lL Nummern, nock nickt beglicken Laben, seien Voraus kingewies^n, Lotz Lis Cinziskung Mitts Nprit Lurck postnacknakms zuzüglick Portospesen erfolgt. 0er Bezugspreis kür das zweite Vierteljahr betrügt 1,28 Qoldmark (fünf Nummern). Vie Einbanddecken tür Len sjokrgong 1423 der OtbZ. sind tertiggesteiU und können zum Preise von 50 Pfennig (Porto 10 pfg.)' Lag Stück von uns bezogen werden. Qberlausitzer kZelmaizsitung, Nsickenau i. Sa. Np- M l n t e r u n d r ü h l i n Seht dos Glitzern on den Daumen, Seht es in den Lüsten auch! Fühlt ihr nicht ein Mörchsnlräumen Anter kaltenkWintsrhauchk Leise beugen sich dis Zweigs Anter Weitzer Winterlast. — Wandrer! — Froh zum Dsrge steige I ^luhe aus von Alilagshast l 6chau nur wis sich in Kristallen Hier Vhs Allmacht offenbart; , .And es findet Wohlgefallen, Was so winzig und so zart. Grötzer formt es sich zu Flocken, Dis es Teppich werden will; And wir lassen gern uns locken. Wandeln drüber weich und still. Doch wenn warmer Lüste Wehen Einen Frühlingsschleisr webt, Dann mutz dies« Pracht vsrgshsn, Dis des Winters Deich belebt. Dann zerflietzen die Kristalle, Winterliches Diadem. — And es rauscht der Dach im Falle Noch ein leises Deffuiem. — rbsct Hsnknsr.Dautzs Volkskunde, 6agsp und Aberglauben Dr, Frsnzsl- l Leipzig - (Lstzsch, Hauptstr. 35; sür Naturwissenschaften Dr. Hsinks, Zittau, Komturstr, 5; sür Kunstgeschichte und Kunstgswerbs - . xX Dr. Deinchard Müller, Zittau, Etodtmuseum, Klostergasss 1. . X c Manuskripten ist Dückporto beizusügsn, da sonst ein Anfpruc^austDückssndung nicht besteht. Postscheckkonto: Leipzig Nr. 27 534. Bankverbindung: Girokasss Dsichenau Nr. 10. privat- und Commerzbank A.-D., Zweigstelle . Deic^enau, 6a. Gewerbsb^nl^ Aeicj^enau, Sa. Gesck)ic4)ie l I»W,1 riM^ll »INI, Dl ucfiu.Verici<z:ÄlwinMal-x (Inst. Otto 07?apr) Süölaufttzen Ncicsti'ic!ften,Rsic1'>enc»u/'^pa. z . "