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Lina: Ock, weils Glick brengt. Anna: Ond dastwajgn machst d' Gliäser azwee? Gustav: Ock ees. Aber wennchs derlabn kennt, daß Sie su richt'g glicklch warn tiätn, 'n ganz» Schwoamp tätch zo Scharbn schmeißn. Lina (in eifersüchtiger Regung): Woas? Gustav: Scharlanterie ös de drötte Regl, die a Hoteljö hoan muß. Lina (zu Anna): 'n Güttler-Fritz hoa'ch e derr Stoadt gsahn. Dar muß bahl verbeikomm. Gustav: Nee, dar kömmt nö do oerbei. Anna: Wie? Gustav: Wenn enner reikömmt, do kömmt a doach nö oerbei. Ond dar, dar kömmt sicher rei. (Knick kommt durch das Tor, Mitte 4ö, zappliges Männchen.) 5. Auftritt. Vorige. Knick, Knick (trippelt schnell nach vorn): Morgn, MorgN,Morgn! Do böst ja wieder, Lina. Wu hostn mei Blatl? Lina (erschrocken): O jeh! Knick: Su, su, su, meß schon». Vergass«. Iech sois ja ömmer. Jähr Leut hoat kenn Bildungstrieb nö. Euern Kopp fohlt derr Spirizjus, wie derr Loatein« sprächt. Iei ja, derr Spirizjus! Hättch diech no Schnopptobak gschickt, dann hast nö vergassn. Ja, mu derr Spirizjus fahlt! (Ab ins Haus.) Lina: Woas dar ömmer mit sen Spirizjus Hot! Taffl, woas ösn doas, derr Spirizjus? Gustav: A Schnoaps. (Trägt die Gläser ins Haus.) Anna (zu Lina, auf die Pakete deutend): Schoofs doas weg! Lina (im Abgehen): Gscheut ös a, derr Schneider. Aber an Kloaps Hot a o. (Fritz, 25 jährig, kommt durchs Tor.) . 6. Auftritt. Anna. Fritz. Fritz (umarmt Anna): So, do wörn mer wieder. Nanu, su stöll, Annl? ' / Anna (weinend): Mit ons machts oall. Fritz (erschrocken): Mit VNS? Anna: Nee, mit ons. Fritz: Nu ja, mit ons? Anna: Mit derr „Waaldschenk". Fritz (lachend): Doas ös doach nischt neues. Anna: Dodriber lachst? Fritz: Mit dann Oallmachn Hots nooillZeit. De Waald schenk ös a ahles Weibsn, doas nö mi rajcht labn, aber o no ne starbn koan. Die machns mestns am längstn. Anna: Borgn tut ons überhaupt Kees mi wos. Fritz: Der Sommer sticht ja ver derr Tir. De Fremdn warn schonn komm. Anna: Ja en „Rutn Ochsn". Fritz: Aber Anna! Anna: Oach, iech bien ja nö futterneidsch. Aber du meßt ja, dei Voater. Fritz: Nu freich, dar ahle Quarkoop. Dar bleibt be scnner Riad: Mit derr „Waaldschenk" giehts zo End, ond een aus an Leichlihaus tut mer ne heiröatn. Loßn ock! Vo heut zo morn könn mer su nö heiröatn, ond de Zeit ännert vill. Anna: Hichtns zon Schlömmern. Nö amo a Tieschtichl hoan mer mi. Fritz (schnell): Do wördRot.Fech steckmiech hinnermein Motter. A Dutzd borgch euch, ohn daß derr Voater wos weeß. Denner doarfs aber oh nö onner d' Noas kriegn. Anna (erfreut): Do muß de Lina soin, se warn aus derr Stoadt. Iech morscher glei demoschkriern. — Oach, Fritz, du böst su gutt. Fritz: Doas weeßch nö. Aber diär biench gutt. Doas weeßch. Ond nu 'n Koop huch! Zwee Leut, diech garn hoan, wie miär, ond jong sein, wie miär, dann muß doach derr Himml vuler Geigen häng. Ond do koan kee Teifl woas dergegn ausrichtn. Mit oder ohn Tieschtichln.zoam Kammer. Anna (Küßt ihn lachend). Fritz: Iech tiät euch zu garn halsn, doaß ersch Haus amo of a paar Wochn oul Hütt, aber dei Voater ös Kenner, darch halsn läßt. Ond menner? O jeh, dar koanch nö e d' neu Zeit finn ond will mich nu hantiern lossn. Frech soll do nu heiröatn. Anna: Woas fer a Majdl denn? Fritz: Goar Kees. Anna: Also an Witfrau? Fritz: O ne. Anna: Bleibt do no an Miglchkeet? Fritz (sorglos lachend): A grußer Geldsaak. Anna (bitter): Dann wörscht wühl ohn su a Weibvolk ne kriegn. Fritz: Freich ne, aber den Voater ös de Frau ock a Oahängsl. Anna: Denn Voater sei Geldsaak ös doach schonn alleen grüß gnung. Fritz: Doas schonn. Aber mit dan Geldsäckn ös dersch su an Sach. War en Hot, will zwee hoan. Do soll amend derr een ofn annern ufpoassn, doaß a ne gmaust wörd. Anna: Wos a gscheuter Spötzbub ös, dar maust doach oall beed. Fritz: Ond miär, Annl, könn se o gstohln bleibn. Miär zwee hoan oa ananner gnung. (Stimme der Mutter: „Anna, Anna!") Anna: Iei ja, iech komm schon. Of Wiedersahn, Fritz! (Ab ins Haus.) (Fleck kommt aus dem Hause: Ende 50; beleibt.) 7. Auftritt. § Ie 1 Fleck: Tag, Fritz! Wos macht derr „Rute-Ochsn"-Wört? Fritz: Tag.HerrFleck! Nu, wos soll a machn? Woartn tut a. Fleck: Iei ja, of de Fremdn. Fritz: De Zeit ös ja do, wu se iährn Geldböjttl of ons ausschütten sölln. Fleck: Dar mecht o rajcht grüß sein, wu oalls ömbendch teuer ös. Mer missn ganz armer Preis ufsetzn oas oartn. Fritz: Nu ja, aber mit Vursicht! Wenn mer de Schraub zo stoark oaziehn, giehn ons de Leut ganz dorch de Loappn. Fleck: Stömmt. Lieber böll'ger ond derfir wieher Leut. Ock ne wie be derr Settndorfer Sammlsrau, die vern Krieg zwee gschmiärte Dreierbrutl öm fömf Pfeng verkauft ond derbei meent: „De Meng muß brengn." Fritz: 's ös an schlajchte Zeit. Oarbeit mer zo böll'g, do verdient mer nischt. Ond oarbeit mer zo teuer, danno ös iberhaupt Kees do, fer dan mer oarbeitn könnt. Su ös e Iäberbayern gwast. Doas hoa'ch groad en Blatl glasn. Fleck: Woas'dn? Fritz: ,,D'Amerikaner kemma!" hoan se örscht gbröllt ond de Preis bis en Himml gschraubt. Ond wos ös draus gwurn? De Amerikaner sein abn ne „kemma". Fleck: An verfahlte Spekulation. Na, wenns'n e Bayern zo teuer ös, kenntn se zo miär komm. Iech kennt se brauch». Aber Ltz mußch wieder »ei, os Wiedersahn! (Will ab.) (Knick Kommt aus dem Hause.) (Fortsetzung folgt.)