Volltext Seite (XML)
Jahre hindurch sind noch die Quadersteine der Maschinen fundamente an der Straße Zittau-Hirschfelde für den Kenner als stumme Zeugen ehemaliger bergbaulicher Tätigkeit zu sehen gewesen, erst vor kurzem (1915) sind auch sie beseitigt worden. Akten der Krets-Dir. Vlll BI. 141. Akten der Kr.-Dir. Vlll Bl. ISO. -) Akten der Kohlen-Inspektion l 1851/52 Bl. 61. «) „ , . ll 1853/54 Bl. 47. . III 1853/54 Bl. 43 a. «) Akt. der Kohlen-Insp. III 1853/54 Bl. 88. ?) Akt. der Kohlen-Insp. Ill 1853-54 Bl. 95. H Akt. der Kreisdtr. Bautzen Vlll Bl. 47. Akten der Kr.-Dtr. Bautzen Vlll Bl. 23. ") „ Vlll Bl. 36. ") ,, Vlll Bl. 57. ") » Vlll Bl. 57-58. ") " Vlll Bl. 157. Vlll Bl. iso. Vlll Bl. 158. 's Akten der Kr.-Dir. Bautzen Vlll Bl. 46. Vlll Bl. 82. ) e» Vlll Bl. 29. VIII Bl. 33, 41 u. 82. °) Vlll Bl. 142. 9 „ n »» Vlll Bl. 197. 10 )akre Landsmannschaft „Oberlausitzer-Südlausitzer" zu Dresden Von Beinkold Berndt 7^is Liebs zur angestammten gemeinsamen Bsimat, persönliche Erinnerungen und Freundschaften sowie das Bedürfnis nacb pflege der ksimischen Mundart kükrten am 31. August 1912 dazu, im „Goldenen Apfel" in Dresden-N., Gr. Meißner Gasse, eins Landsmannscbaft der Oberlausitzer zu gründen. 28 Lands leute traten sofort bei. Geschlossen wurde, Landsleute beiderlei Geschlechts aus den Amtskauptmannschakten Zittau und Löbau aukzunekmen. Dieser amtskauptmannschattliche kreis fand später Erweiterung auk die Berggsbiets südlich des Bochstein—Lzorne- bok—klosterberg - Zuges bis an dis böbmiscke Grenze. Als Bezeichnung wurde „Oberlausitzer-Südlausitzer zu Dresden" ge- wäklt und als Vereinsaufgabsn genannt: „Die Erinnerung an die gemeinsame Geimat und die Lieds zu ibr wachzukalten, landsmannschaftliche Gesinnung, echten Froksinn und edle Geselligkeit zu pflegen, sowie bedürftigen Mitgliedern mit Bat und lat beizusteken." Beute nun ist festzustellen, daß dis Landsmannschaft, dis okns besonderes Werben zurzeit ungekäkr 180 Mitglieder zäklt, immerdar getreu dieser Bicktschnur ikren Zweck erfüllt Kat. Außer den monatlichen Vsrelnszusammsnkünkten, die immer die pflege echten Beimatsinns zum Ausdruck brachten, vertrat die Landsmannschaft ikre Beimal bei verschiedenen Selegenkeiten auch der Öffentlichkeit gegenüber. Es sind da besonders zu msnnen: Dis Oberlausitzer Erachtengruppe und der §estwagen — Wsbsrstube — bei dem so kerrlich verlaufenen Sachsenlage im Juni 1914, Dis Auswirkung des „Oberlausitzer Tages" in Dresden im Jakre 1917, Der Werbeumzug kür den Verbleib Obsrschlesiens beim Mutterlands und Dis Oberlausitzer Trachtengrupps beim Festzuge Les säcksi- scben Kreisturnfestes im Jakre 1921. Dis Landsmannschaft ist Mitglied des Beimalbundes sächsi scher Landsmannschaften in Dresden und als solches auch Mit- glisd des sächsisch - tküringischen Landsmannschaktsbundes und der Gruppe .Oberlausitz" im Dresdner Bsimatbunde. Zu letzterer gekoren außerdem dis Landsmannschaften der Bautzner, Bischofs- werdaer, Kamenzer, Königsbrücker, Pulsnitz - Großrökrsdorker und der Wendische Verein „Lzornsbok". Weiter ist sie, um dauernde §ü klung mit der alten lieben Beimat zu pflegen und weil ikre Aufgaben und Bestrebungen vom Südlausitzer Gebirgs-, Bumboldt- und Fortbildungsvereins- Vsrbande „Lusaka" in Zittau geteilt werden, auch Mitglied dieses Verbandes. Wann und wo es möglich war, wurden dis Veranstaltungen dieser Verbände unterstützt, so die Bsimatkakrtsn des sächsiscb- tküringischen Landsmannschaftsbundss nach Leisnig und Anna- berg und die Wanderversammlungsn der „Lusaka" in Oybin, Schirgiswalde und Berrnkut, verschiedene Vsrtreterversammlungsn und die Cinweikung der Gefallenen - Ckrenstätte am kottmar, sowie selbstverständlich die Oberlausitzer Beimatabsnds der Gruppe „Oberlausitz" im Beimatbunde vom Jakre 1914 ab bis ksute, wovon der sine seiner Zeit zum Besten der Bslckenausr Wassergeschädigten abgskalten wurde. Weiter ist noch zu gedenken einer Tanzgruppe in Ast- Oberlausitzer Tracht beim §sstspisl zu Ckrsn des 25jäkrigsn Jubiläums Les Vorsitzenden und des Vereins kür Vaterländische Volkskunst und Volkskunde, des allverekrten Gründers des so sekenswerten Museums kür Sächsischs Volkskunst in Dresden-D., Jägsrkok, Berrn Bokrat Professor Oskar Seykkert. Zu Ekrenmitgliedsrn Kat die Landsmannschaft ernannt: Berrn Fabrikbesitzer Bsrmann Tkomas in Neugersdorf in Anerkennung seiner Verdienste um das Zustandekommen des Lastwagens und der Trachtengruppe beim Sachsentage im Juni 1914, wodurch es erst möglich wurde, unsere Beimat gegenüber den anderen Landssteilsn Sachsens würdig zu vertreten und die Beimatschriftstellsr Bsrren Wilkslm Friedrich (jüngstes C.-M.), Budolk Gärtner, A. Mattkss — Bikms Karls — und Oskar Schwär, die uns durck ikre Werks in unseren Bestrebungen außerordent lich unterstützt kabsn, sei es, daß wir ikren Worten lauschen oder an ikren Werken uns in stillen Stunden erfreuen konnten. Besonders ist des am 8. September vorigen Jakres statt- gekundenen „Bikms Körle-Abends" zu gedenken, worüber fol gende Kritiken in Dresdner Blättern seiner Zeit erschienen sind: Dresdner Anzeiger. Bikms Karls. Zum Vesten der Unterstützungskasss der Landsmannschaft Oberlausitzer fand am Freitagabend im Künstlerkaufe, stark besucht von Oberlausitzsrn und anderen Mitgliedern der kiesigen Landsmannschaften, ein Vortragsabend von Oberlskrsr A. Mattkss aus Zittau statt. Der Vortragende ist unter Len sächsischen Dialektdichtern der oberlausitzer Fritz Neuler, ein würdiger Vertreter dieser Kern- Kasten Mundart, deren freilich engbsgrsnzts dichterische Möglich keiten er mit sichtlicher Begabung und großer Liebs für das Drastisch-Volkstümliche ausschöptt. Bikms Karls ist eine Baupt- stgur seiner vielen Schnurren und gereimten Lrzäklungsn, dis alle unverfälschte Bsimatlutt atmen. Dis fast mit zuviel Leben digkeit aber mit großem Geschick vorgetragenen Dichtungen wurden mit großer Freuds und lautem Beifall ausgenommen. Dresdner Nachrichten. Bikms Karls aus der Ober lausitz im künstlerkaus. Ein paar Stunden volkstümlichen und volkskundlichen Froksinns vermittelte am Freitag im KUnstler- kauss Oberlskrsr i. B. A. Mattkes-Zittau Len Angekörigen der Landsmannschaft „Oberlausitzer" und ikren Gästen. „Siek ock Kar und körschte du!" das war der lustige Ton, auk den dis ganze Darbietung gestimmt war. — Fröklicbe, anspruchslose und dabei geschickt gemachte Beimsreien im eigenartig schnurrenden und quirlenden „äbrlausitzer" Deutsch wurden in reicher Zakl in einer ebenso schlichten und von der überlegenen Blässe des Kunst vortrages nicht angekränkelten Art vorgstragen: Baus und Familie, Bsimat, Schule und Kirche stiegen in den derb lustigen klängen der Mundart auk. Die Darbietungen wurden mit kellem Entzücken ausgenommen, so besonders dis lustige Geschichte von den drei Lausitzern, dis an einer faskionablen Takel in einem Lausanner WeltkotsI kür Türken gekästen werden, als einer laut ruft: „Gatt amo! de Abern Kar!" Neueste Nachrichten. Bikms korle, derb, lustig,-chssinnlich, sprach im Künstlerkaus seins Dialsktgsdickte. Beiks kür Beike sahen seins Freunds und storchten auf dis merkwürdigen Bistorisn aus der Oberlausitz, dis sie stürmisch bejubelten. Dieser Zittauer Oberlskrsr A. Mattkss ist ein Künstler. Er kotzt das Typische, Originelle der Lauts um Eibau in eins ansprechende Form und deutet alles, was dem Nicktlausitzsr an diesem seltsam rollenden Idiom unverständlich bleiben würde, durch treffende Mimik und Gebärden, prachtvoll ist es, Bikms Körle seins Kinderstreiche erzäklsn zu kören. Weiter ist noch zu bemerken, Satz am Sachsentage das Volks stück „Anno 66" von unserem Wilkslm Friedrich durch Ebers bacher Spieler kier zur Austükrung kam und starken Veikali auslösts.