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verboten WWW Un berechneter' Bsaitep für -§?eimclifunöe Schi-istleitung und Geschäftsstelle in^Reichenau.Sa. FennspnecherNr.2iS Gesck)lcs)ie, ^KuMLi^ecatui" Dnucf u.Verlcig:AlwinMal-^ (Jnh.OttoMmz-) Südlauft^en Machri<Htzen,Reic!zenau^Sc>. Hauptjchriftleitung: Gtto Marx, Reichenau, Sa.; für Geschichte, Vorgeschichte, Volkskunde, Gagen und Aberglauben Dr. Frenzel, Leipzig - Gstzsch, Hauptstr. 35; für Naturwissenschaften Dr. Heinke, Aittau, Komturstr. 5; für Kunstgeschichte und Kunstgswerbs Dr. Reinhard Müller, Sittau, Stadtmuseum, Klostergasjs 1; für schöngeistige Beiträge Max Seidig,..Bautzen, Wettinstr. 18s. Manuskripten ist Rückporto beizusügen, da sonst ein Anspruch aus Rücksendung nicht besteht. Postscheckkonto: Leipzig Nr. 27 534. Bankverbindung: Giroßasje Reichenau Nr. 16. Privat- und Commerzbank A.-G., Sweigstelle Reichenau, Sa. Gewsrbebank Reichenau, Sa. Nr. S j Sonntag, 13. Mal (Wonnemond) 1923 4. Jahrgang An den Frühling! Herbert Henkner Holder Frühling, kehre wieder, Holder Frühling, kehre ein! Laß beim Klange deiner Lieder Ans, o Frühling, heiter sein. Aeige uns in tausend Blüten Deines Kleides Wunderpracht, Wecke laut die Wandermüden Auf nach grauer Winternacht. «> Laß der Sonne goldne Strahlen Deines Kampfes Weckruf sein, Denn du sollst von Winterqualen Ans und die Natur befrei'n. * Holder Jüngling, kehre wieder, Holder Frühling, kehre ein, Mit dem Klange froher Lieder Sollst du uns willkommen sein. HeimatwanderungquerdurchdieWestlausitz Bon Fr. Beruh. Stürz n er Ostroer und Kuckauer Schanze bei Kloster Sankt AgWM Marienstern waren am II. Mai 1922 das Wanderziel der Naturfreunde der Ortsgruppe Radeberg. In gesellten sich Mitglieder der Orts- gruppen Bischofswerda und Demitz-Thumitz, in Elstra der Ortsgruppe Kamenz hinzu. Die Führung hatte der Oben genannte übernommen. Nach einem Rundgange durch das sonn tagsstille, traute Landstädtchen Elstra mit seinen weinumrankten Häuschen nahmen die Exkursionsteilnehmer ihren Weg über Kriebitz nach Ostro. Es war eine halbe Stunde vor Beginn des Gottesdienstes. Kirchgänger begegneten uns, Wendinnen in ihrer Nationaltracht. Die evangelischen gingen nach Elstra, die katho- ltschen pilgerten nach Ostro-Kriebitz, eine sorbische Siedelung' mit dem charakteristischen Dorfteiche in ihrer Mitte; ringsum die Häuser und Häuschen, mit der Giebelseite nach dem Dorf teiche gerichtet. Reges Interesse fand der Ostroer Kirchhof mit seinen malerischen Holzkreuzen. Der Gottesdienst hatte feinen Anfang genommen. Wendische Lieder wurden gesungen. Mitten in deutschen Landen ein fremder Klang! Auf der Oflroer Schanze wurde die erste Rast gemacht. Der Führer hielt einen Bortrag über die Geschichte und die ehemalige Bedeutung dieser selten schönen Doppelschanze, deren Entstehung uns zurückversetzt in die Zeit, da noch die Kelten und Hermunduren unsere Heimat be siedelten. Herr Prof.Feyerabend aus Görlitz hat vor einiger Zeit bei einer Untersuchung der Ostroer Schanze folgendes festgestellt: Die erste Anlage dieser Schanze dürfte aus der ersten Eisenzeit stammen (Hallstattzeit). Auf ihr haben sodann die Sorben- Wenden in der sogenannten Burgwallzeit eine meterhohe Schicht aufgetürmt, die wiederum im frühen Mittelalter überschichtet worden ist. Bei jener Untersuchung stieß man auf eine Mauer, die ein Grundgerüst aus wagerechten Eichenstämmen von 30 cm Stärke enthielt; die rechtwinklig aneinanderstoßenden Balken- lagen sind verzinkt. Die Zwischenräume des Balkengerüstes sind meist mit Ton, stellenweise auch mit Granitwackestücken aus gefüllt. Die Befestigungsmauer hatte einen Durchmesser von 6 - und eine Höhe von 4 m. Hinter dieser Mauer befinden sich die zusammengedrückten Reste eines riesigen Getreidespeichers, der aus vierfach über- und hinteretnanderliegenden Zellen besteht, die aus kaum faustgroßen Steinen und aus Holz aufgebaut und mit Ton verdichtet sind. Jede Zelle enthält ein großes, mit Ge- treibe gefülltes Tongefäß mit flachtellerförmigem Deckel. Die untersten Zellen sind oben mit Brettern abgedeckt und mit Ton verklebt. Darüber liegt eine Sandschicht als Unterlage der nächst oberen Zelle. In den Zellenwänden haben sich außerdem Ton röhren befunden, die zur Wasserabführung oder auch zur Lüftung dienten. Diese Speicher waren nur von oben her zugänglich. Getreide fand sich noch zentnerweise vor, vor allem Gerste, Hirse, Weizen, Bohnen, das durch Rösten, leichtes Erhitzen, keimunfähig gemacht worden ist. Knochen wurden in großer Zahl aufgefunden und zwar Knochen von Pferden, Rindern, Ziegen, Schafen, Schweinen und von Rindern, dem ungarischen Steppenrind ver wandt. Bon Waldtieren kommen in Betracht Hirsche und Elche. Der Wall ist stellenweise an der Außenseite angebrannt, am stärksten an der Stelle, die Steinzackung enthält und wohl als Tor gedient hat. Die Anlage der Ostroer Schanze, und zwar die