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Mauern der Kirche und des unteren trotzigen Turmbaues besonders sind sehr stark, das Pfarrhaus (mit sehr tiefem, gewölbten Keller) wurde von den Johannitern als „vestes" Haus mit Mauern bis zu 140 cm am Friedhof erbaut und von da aus eine breite Friedhofsmauer in Höhe des ersten Stockwerkes im Fünfeck (im Norden nur teilweise erhalten) um die Kirche errichtet. Von den drei Toren ist jetzt noch eins überwölbt. Es ist nicht ausgeschlossen, daß der unter irdische Gang, dessen Anfang im Keller Les großen Guts hofes hinter dem Pfarrgrundstück in Richtung der Kirche vorhanden ist, den Komturherren einen geheimen Ausschlupf in der Not ermöglichte. Den Hussiten hat aber die Anlage der Kirche nicht standgehalten. Übersicht über Kirchengründungen vor 1300. Wenige Urkunden überliefern Gründungsjahre, meistens kann nur die erste Erwähnung angegeben werden, vor der manche Kirche längst bestand. In einigen Orten gab es schon vorher eine Kapelle. Biele der erwähnten Kirchen sind um gebaut oder völlig abgetragen, mehrere können mangels jeder urkundlichen Stütze nicht aufgeführt werden. Hervorgehoben sind alle, die mit romanischer Kunst in Berührung kamen, bedeutet Wehrkirche. i Marienthal, 12Z0—44 zezr. Spremberg, zwischen 1230 und 70. Neugersdorf, vor 1241. Nrukirch, vor 1241. Ost ritz, vor 1244. Bernstadt, um 1250. XV. Berzdorf, um 1250. IV. 999—1250. Bautzen, Dom OSS gegr., 1212 Neubau. Göda, 1006 gegr.? IV. Zittau, Nikolatkapelle vor 1109 gegr.? Weigsdors, Kapelle 1160 gegr.? Neschwitz, enger Zusammenhang mit Göda. Pulsnitz, Kapelle um 1200, Neubau 1225. Königswartha, vor 1213. Niedercunnersdorf, vor 1221. Gröditz, vor 1222. Kittlitz (vor I2S2) i Koltmarsdorf f älteste Kirchdörfer. Dürhennersdorf I Oberneukirch, nach 1200. Bischheim, vor 1225. XV. Großgrabe, vor 1225. Kamenz, 1225 gegr. Burkau, zwischen 1225 u. 1290. Bischdorf, vor 1227. Bischofswerda, vor 1227? Weißenberg, vor1228?XV. 1 2S0—1 300. Marien st ern, 1248—64 gegr. Zittau, Frauenkirche, 1260—80 gegr. Dittersbach 1270 oder 80 gegr. XV. Prittitz, vor 1280. Pulsnitz, Hospitalkapelle, vor 1284 Zittau, Iohanniskirche, vor 12S1. Zittau, Klosterkirche, vor 1293. Schönau, vor 1296 XV. LVbau. Eibau. Großhennersdorf. XV. Rennersdorf. XV. Ruppersdorf. XV. Sohland. Reichenbach. Krakau. Lichtenberg. Hirschselde. XV. Lawalde. Schmölln. XV. . Frankenthal. Schmorkau. Bautzen, Mönchskirche. Obercunnersdorf. XV. Kotitz? XV. Hcrwigsdorf soor 1312) ^7. Seitendorf? XV. Pulsnitz, Juftkirche? Kleinschönau? Großschönau? Von den 168 besprochenen Kirchen der Lausitz bei Gurlitt haben 19 nachweisbar romanische Kunst oder den Uber- gangssttl vertreten, aber nur die zu Ruppersdorf, Berzdorf und Schönau sind gut erhalten. Außerdem sind zu besich tigen die Portale zu Gröditz und Ostritz und die schönen Reste der Frauenkirche zu Zittau sowie der zu Göda (einiges jetzt in Dresden). Für die Reste in den übrigen erwähnten Kirchen wird die Aufmerksamkeit nun umso reger sein. Bon den 17 Wehrkirchen sind 9 romanisch. Beachtenswert für die Besiedlungsgeschichte sind die aufgefundenen Beziehungen zum Harz — nur Zittau steht in künstlerischer Berührung mit Böhmen. Auch die Klöster Marienstern und Marienthal wurden von jenseit der Elbe besiedelt, Marienstern 1259 von Nimbschen aus. Die ältesten Urkunden von Marienthal er wähnen als Zeugen meist Akt oder Mönche aus Kloster Buch bei Leisnig (1190 gegründet), aus Marienzelle bei Nossen (1162—75 gegr.), aus Blankenburg und Pforta. Einen kir chengeschichtlichen Einblick in die Ausbreitung des Christen tums in der Lausitz vor 1300 will die Übersicht ermöglichen. Der erste Vorstoß des Christentums erfolgte um 1000 ins Bautzner Land, der zweite um 1100 ins Zittauer, der dritte um 1200 ins Löbauer und Kamenzer Land, und erst von 1220—1260 ist ein breiterer Zustrom christlicher Ansiedler bemerkbar. Quellen: Gurlitt, Kornelius. Beschreibende Darstellung der Bau- und Kunstdenkmäler im Königreich Sachsen. Heft 29: Amtshauptmannschast Zittau Land 1906. 20: „ „ Stadt. „ 81: „ Bautzen Land 1908. „ 23: „ „ Stadt. „ 34: „ Löbau 1910. „ 35: „ Kamenz Land 1912. „ 36: ,. „ Stadt und Pulsnitz. Doehler. Urkunden des Zungfrauenstifte» und Zisterzienserinnen klosters Et. Marienthal 1902. Neue Sächsische Kirchengalerie. Meier, Burkhard. Romanische Portale zwischen Weser und Elbe. Zeitschrift für Geschichte der Architektur. 1911. Bachem, 2. Sächsische Plastik vom frühen Mittelalter bi» nach Mitte de» 13. Jahrhunderts. 1808. Derr Häng-Doavd Bon Richard Blasius e oach je, wie's ock be Doavds-Koarln amo wieder zuging! MM Su a Tebs, su a Spektakl. MHA A macht en ibern Dorscht gtrunken hoan, woas ju de Woch höchstns stebnmoal virkoam. Karl David woar Botnfuhrmoan e Sieberschdorf ond fuhr jedn Tag, dar e derr Woch wuchs, e d' Stoadt nei ond koam mestens ne ganz nichtern heem. Heute aber woar a goargranat'g vuhl. Ond wenn's su schlämm woar, do fing a derrheme oa zo krakehln. Nu, ne ern, doß'ch de Doavds-Iett vern gfort hält, oh warsche bannt hott, weeß, woas fer an Schnoabl se hoatt. Do könnt ees schonn woas zo Hirn Krieg», dotz en de Uhrn wieh totn. Die zwee Doavds-Leut spektakltn heute minaner, doß de Nobberschleut schonn zoamliffn. Ha kriegtsn aber iher soat, weil a suwiesu mit derr Zung nemie gutt fortkonnt. A brüllt senner Ahln zu: „Ätz häng 'ch miech uf", ond rannt fort. Doas woar aber ne arnst zo nahm. A hoatt's schonn ost gsoit ond woar ömmcr wieder komm, ond de Leute hissn schon gor ne mich annersch oas Häng-Doavd. Sein Trau docht o goar nischt wetter ond ging iährer Oarbeit noch, 's woar ern su an Stond druf, do koam der Poaster zo derr Tir rei. A wollt amend woas aus derr Stoadt off 'n annern Tag mitgbrocht hoan.'s ging stoark of de Dunklet zu, ond de Doavds- Iett macht ganz kleene Augn, weil sen ne richt'g sog. „Nun, Frau David, guten Abend, Sie kenn'n mich wohl gar nicht," soit a. „Ne, iech sah ock ern su an schwoarzn Popl." „Ist Ihr Mann nicht da?" „Ne, Herr Poaster, dar ös none von Hängn heem."