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<<-!> Ertönen fein mit leifsm Kling, And um die faulen Sommerblumen Müht sich ein lichter Schmetterling. i, Dis letzten jpätsn Sonnenstrahlen Belächeln, was hier welkt und blüht, Andrsten all die müde Schönheit Noch einmal heiß ins Leben glüht. Ein Leuchten legt aus alle Dings Den frommen Glan; der Ewigkeit And hüllt in Traum und tiefen Frieden Die Märchen dec Vergessenheit. Max Seibig-B außen Im Garten mitten springt ein Brunnen, Sein Lied ist ewig monoton. Im Duft der schönen Dossnbests Buhlt nun der lisbsrots Mohn. G (G X Gst wenn ich meins Füße führe l I Durchs Land in wandsrsrohem Schritt, Geht durch dis Welt, wie ich sie schaue, X Ein wundersames Staunen mit. () Der Schönheit Kranz grüßt mich dann M Als ich ihn gestern noch göjshn; srsichsr Es zagt mein Schritt, und immer öfter 4? Bleibt er vor neuen Wundern stehn. Mir scheint, der Himmel hätte heute l ) Dis tiefsten Töne seines Blau, X Viel satter wär das Grün der Wiesen Ä" And farbsntoll dis bunte Nu. I I Ich hör dis Wälder größer rauschen. And muntrer springt der Helle Dach; Mich treibt es weiter, immer weiter l ) Dem Hochgssang der Vögel nach. u t V v o n And, wie ich meine Füße fahre Durchs Land in wanderfrohem Schritt, Geht auch ein bittersüßes Schmerzen Nuf meinen Wandsrwsgsn mit. Nergsjsne Gärten seh ich winken, Drei Kugeln, die im Wasser blitzen, Müd hingslshnt an altem Haus. Da weht ein Duft verschollener Seiten, Ein leises Weinen klingt heraus. Wild wuchern hier am Saun dis Hecken, Der jungen Vögel Nest und Hut; Nn grau gebleichten, morschen Mauern Verströmt der alte Wein sein Blut. Die Bäume wirren ihr Geäste And breiten sich zu grünem Dach: Darunter spielen Steinfigursn, Dis längst die Seit in Stücks brach. Der Anthropologentag in Tübingen und die Vorgeschichts-Forschung in der Oberlausitz Von Dr. Frenzel-Lcipzig enn in der Wissenschaft Fortschritte erzielt werden, so pflegt es meist ein halbes Menschen alter zu dauern, ehe sie in weiteren Kreisen bekannt werden. Die Borgeschichtsforschung wünscht jedoch nicht, luftdicht sich gegen jeden Nichtfachmann, gegen jeden „Laien" abzuschließen, daher möchte ich einen Tagungsbericht weiteren Kreisen nach stehend zugänglich machen, soweit die Ergebnisse die Ober lausitz berühren. Da wäre zunächst der Vortrag des Dr. Jahn-Breslau zu nennen: „Eine neue germanische Kultur in Schlesien." Im Lichtbilde wurden Funde vorgeführt, die jeder Vorgeschichtler sofort als spätsiavische Scherben an sprechen würde: Gefäße mit verstärktem Randprofil, mit einer mehrfach wiederkehrenden Wellenlinie (einfach), mit Sternstempeln, gebrannt und auf der Drehscheibe geformt, ohne Henkeln und aus mit Grus gemengtem Tone her gestellt. Die Begleitumstände dieser bisher in Schlesien als sicher spätslaoisch angesprochenen Funde wiesen jedoch auf germanische Herkunft. Man suchte in den schlesischen Museen nach und fand, daß von den „spätslavischen" Fundstellen mindestens zwanzig schlesische dieser germanischen Kultur zugehören, die nach den Begleitfunden auf etwa vierhundert Jahre nach Christus angesetzt werden muß. Alle Ornamente an Gefäßen, die wir bisher als slavisch ansahen, sind bereits auf dieser germanischen Tonware vertreten: die einfache Wellenlinie, der Kerbschnitt, die Kammstichreihen. Die Ver zierungen sind meist jedoch in mehreren Reihen übereinander angeordnet, die durch einfache Kreislinien getrennt werden. Bei slaoischen Gefäßen ist meist eine doppelte oder dreifache Wellenlinie vorhanden und die Verzierungen sind in einem verhältnismäßig schmalen Bande um den Oberteil des Gefäßes angeordnet. Bei dieser schlesisch-germanischen Ware findet sich außerdem auf der Lippe des Gefäßrandes nach oben sehend eine Wellenlinie des öfteren eingegraben. In der Diskussion sprach Professor Szombathy- Wien über ähnliche Funde aus Österreich und Graubünden. Die Wellenlinie ist auch hier vertreten. Sie scheint von der Antike übernommen zu sein. Diese alle Vorgeschichtler der Oberlausitz gänzlich über raschenden Ergebnisse Jahns sind für unsere Heimat hoch bedeutsam. Es handelt sich nun darum, festzustellen, ob sich diese germanische Kultur auch bei uns vorfindet. Da möchte ich denn auf die Funde von Rachlau Hinweisen (Museum Bautzen), Gesäßform und Verzierung gleichen den schlesischen, weiterhin dürfte das große bauchige Gesäß vom Deensberg bei Blumberg („Ostritzer Beensberg") zu dieser Gruppe gehören (Museum Zittau). Auch die Gefäße in der Schanze zu Göda bedürfen neuer Prüfung (Museum Bautzen). Das Germanenproblem der Oberlausitz erscheint nun in ganz neuem Lichte: Fest steht, daß eine germanische Bevöl kerung zwischen Zweihundert und Dreihundert in der Ober lausitz wohnte. Die Funde weisen auf Burgunden. Daß die Oberlausitz das Burgundaib der langobardischen Wander sage ist, ist möglich, aber noch nicht sicher. Die Sage erzählt, daß die Langobarden von der Unterelde nach der Donau gezogen seien und da in ein Land kamen (Burgundaib), das sie besetzten und dessen Einwohner sie verknechteten. Diese langobardische Bevölkerung ist nach Dreihundert abgewan dert. Die Slaven besiedelten die Oberlausitz aber aller frühestens um Fünfhundert. Es klafft oaher in der Bested- lung der Heimat eine Lücke von etwa zweihundert Jahren. Diese mußte bisher auch von philologischer Seite gefordert werden, da es unter den Orts- und Flurnamen der Ober lausitz keinen gibt, der sicher auf germanische Herkunft deutet. Die Tradition war erloschen, die Slaven gaben Berg, Fluß und Land neue, eigene Namen, da sie keine Bevölkerung vorsanden, die ältere Namen ihnen vermittelte. Und doch! Aus den zurzeit schwebenden Untersuchungen der oberlausitzischen Ortsnamen darf ich mitteilen, daß Prof. Basmer-Leipzig den Flußnamen Spree nicht aus dem Slaoischen sondern aus einer germanischen Sprache deutet: Spree aus Sprewa stellt er zu dem germ. spreo----spritzen, mnd. sprtzwedel---Sprengwedel, mhd. sproejen, sproewen — spritzen (vgl.Fick, Wörterbuch d. idg.Spr. III/4, 517). Auch einzelne andere Namen lassen sich aus dem Slaoischen nicht erklären, doch sind die Untersuchungen noch nicht abge- schlossen. Professor Bas merk wird selbst eine Reihe Wort deutungen in der Heimatzeitung veröffentlichen.