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44 Hdsrlaujltzer Helmatzettung wie Genannter auch die Ansprachen des Berggeistes und der Berg se« und die der Wandergruppe verfaßt hatte und damit einen durch schlagenden Erfolg erzielte. In seinem Festoortrage gab Herr Schul direktor Zick mantel einen fesselnden Bericht Uber die Geschichte des Vereins und über die Entstehung und den Bau des Turmes mtt Bauhe aus dem Berge, feine trefflichen Ausführungen klangen aus in dem Wunsche, daß dem Bercrne ein weiteres Blühen und frohes Gedeihen unter der tatkräftigen Führung seines jetzigen Vor standes beschieden sein möge. Herr Lehrer Kramer überbrachte die Glückwünsche des Vereins der „Heimatfreunde in Schmölln" und übcrreichie als Angebinde ein schönes Schreibzeug. Herr Lehrer Richter vom „Gcbirgsvcrcin Neukirch-Baltenberg" gab zunächst der Freude Ausdruck, daß eine nähere Beidindung zwischen beiden Vereinen geschaffen worden sei, die zu einer festen treuen Freund schaft führen möge. 2n diesem.Sinne überbrachte er die herzlichsten Glückwünsche seines Vereins. Im Austrage von Fräulein Bert ha Zlllcssen, unserer beliebten Bautzacr Künstlerin, überreichte Herr Architekt Roßbach ein Bild, eine Ausnahme des „Dreistilhlesteiues" auf dem Klosterberge. Vom Verbands-Vorsitzenden, Herrn Professor Dr. Wedcr-Zitiau, war ein Glückwunsch-Schreiben cingegangen. Herr Direktor Zick mantel wurde für seine Verdienste um den Verein, als Begründer und langjähriger Vorsitzender, zum Ehren- Borsitzenden, Herr Privatus G. Rößler als Erbauer des Turmes zum Ehrenmitgliede ernannt. Fünf weiteren Herren, als Mitbegründer des Vereins, wurde die Veremsnaüel mit silberner 25 verliehen. L>en Höhepunkt des Abends bildete das Festspiel: „Die Sage vom Iungfeinslein". Die treffliche Beaibcitung der Sage durch Fräulein K licht er-Bischofswerda, das schöne sichere Spiel aller Darsteller, oon denen die der Bergfee und des Berggeistes besonders hervor gehoben seien, in Verbindung mtt den gewählten Kostümen, hatte einen durchschlagenden Ersolg. Rauschender Beifall lohnte Spieler und Dichterin. Eine überaus retchbeschickie Glücksecke, all die an gekündigten und ausgestellten wertvollen Gewinne, es seien nur ge nannt: Drei lebende Schweinchen, Hasen, Fasanen und Karpfen. Torten, Kuchen. Würste, Weine und Liköre, allerhand Haushaliungs- arttkel, eine Anzahl oon der Demitzer Glashütte gestifteter grotzer und kleiner Lampen und sonstiger Erzeugnisse und noch vieles Andere, lockten zum Ankauf der Lose, die rcitzenüen Absatz fanden und im Nu vergriffen waren. Sehr schön ausgesührte kolorierte Künstler karten, von unserer Demitzer Kunstakademikerin Frl. Häntzschel, die leider durch Krankheit behindert war, am Feste reilzunehmen, entworfen und ausgeführt, ebenso wie die schneidige Einladung zum Feste, gelangten zum Berkaus und wurden sehr begehrt. Trotz der Menschensülle wurde doch Raum gewonnen, daß sich dann noch Jung und All den Freuden des Tanzes hingeben konnte, frohgemut ver weilte man noch bis lange nach Mitternacht aus Bergesyöhe. Der Bergwirt, Herr Rößler, Ham sein Bestes ausgeboten, um alle zu befriedigen. Spät erst trennte man sich und verließ die Stätte, alle mit dem Gefühl ein gelungenes Fest mitgefeiert zu haben, alle mtt dem Wunsche, daß dem Vereine noch lange frohes Gedeihen und weiteres Wachstum beschieden sein möge, und es ihm vergönnt sei, noch recht oft ähnliche schöne Feste begehen zu können. Dem Gevirgs- verein Dcntttz-Tyumttz-Klosterberg, seinem tüchtigen Vorstände, ebenso wie seinem rührigen Festausschutz und allen Helfern ein kräftiges „Berg Heil I" Das alle Bergmännlein auf dem Hochwalde Aus dem Hochwaldr bei Zittau dtfindcn sich nach alten Uberltrfekuvgeu kostbare Schätze, die al» treuen Hüter ein alte», graue» Bergmäunletn haben. Die Beschreibung diese» Berg männleins ist folgendermaßen: Bart und Haar sind silbergrau, die dundelsarbige. mit Rot verbrämte Kutte wird oon einem goldenen Güner zusammengrhallrn, an dessen Ende ein blitzen der Diamant ist, der dem Männlein im Finstern wir em Lichtlein leuchtet. Aus dem Haupte trägt es eine grüne Zipfel mütze und in der rechten Hand hat es immer einen bunten Stab. 3n früheren Zeilen begegnete es ost den im Walde Beeren oder Kräuter suchenden Menschen. Ls zeigte ihnen dann zuweilen Sold- und Edelsteinschätze sowie wohltätige Hetikräutrr. 3n unserer heutigen majchtnenrasselndeo Zett hat es sich aber vor dem Lärm des Alltag» tief in» 3nnere des Berge« geflüchtet. 3edoch soll es sich auch setzt noch jedes 3ahr in der Christnacht, wenn vom nahen altehrwürdigen Kirchturm die Glocke die letzte Stunde vor Mitternacht ver- Kündet, heroorrvagen. Wer sich also nicht vor Gespenstern und r«us,l»spuk fürchtet, der mache sich flugs nächst» Christnacht, wenn der Moud aus den spitzkantigen Dächern der Stadt setltänzert und sein silbernes Licht aus den dunklen Straßen geistert, au« den Federn, pilgere nach dem Hochwald und lass« sich dort die alten Schätze zeigen. Er wird dann sein Leden lang von allen Sorgen befreit sein; gleich einem gewissen Jakob Sahrer, von dem die Überlieferung solgeudes berichtet: Nach dem dreißigjährigen Kriege ließ sich in Olbersdorf bei Zittau ein «arserlicher Reitersmanu, der einen Schuß in» Knie bekommen halte, häuslich nieder. Er verdiente sich seinen Unterhalt durch allerlei Botendienste und betrieb nebenbei einen einträglichen Handel mit allerlei selbsigesammelten Heil kräutern. Durch seine Bescheidenheit und Frömmigkeit war er ein beliebter und geachteter Mann. Al» er wieder einmal Kräuter sammeln war, begegnete ihm plötzlich das Bergmänn- lein, das wohl auch von seiner Frömmigkeit wissen mußte. Ls führte ihn lange kreuz und quer durch den Wald, bi» sie an einen Hügel kamen. Dort schwang es seinen Zauberstab nach allen Himmelsgegenden und senkte ihn bann in die Lide. Alsodald trat ein blinkender Gold- und Stlderschatz zu Tag», den der fromme 3akob in seinen Mantel raffen durste. Oben drein schenkte ihm da» Dergwännletn noch rin Buch und ver schwand dann ebenso plötzlich, wie es erschienen war. 3n dem Buche besand sich ein Zrttel, der eine Vermahnung zur chrtst- ltchen Liede und zur Hilfe gegenüber den Armen und Kranken enthielt. Das Buch selbst war ein Lehrbuch, wie man die ge heimen Kiäsle der Wurzeln und Kräuter in segenbrtngender Weise verwenden könne. Der alle Invalide har damit noch viele Kranke geheilt; und als er endlich an einer Krankheit, sür die kein Kraut gewachsen ist, zur himmlischen Ruhe ein ging, vermachte er oll seine Reichtümer der Kirche. 3enes Bergmännletn soll der Seist eines weisen und wohl tätigen Mannes sein, der «inst in dieser Gegend wohnte und durch seine tiefgründige Kenntnis der Kiäurer und Pflanzen viele Menschen und Tiere heilte. Böse Leute, die ihn um seines Edelmutes willen haßten, überfielen ihn, als er einmal vom Besuche eines Kranken heimkihne, am Fuße des Hoch waldes und ermordeten ihn. An jenem Hügel, wo man ihn sand, begrub man ihn dann zur ewigen Ruhe. Morgensegen O, schöne Morgenstunde, Die mir das Herz erhebt, Auf goldltchtklarem Grunde Dein freier Atem lebt. Du holst die dichten Schleier Der Nacht, mit leiser Hand. Daß uns als Schöpsungsfeiei Ein neuer Tag erstand Weit öffnest du die Türen, Und Weg und Ziel sich fand — Es mög der Tag uns führen 2n ein gelobtes Landl Marg. «richrl-n-rft»-,. Büchermarkt*) Durch den Verlag I. G. Walde, Löbau, Sa., Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung, sind zu beziehen: Preis «inschiiezuch Trurrunqozuschla« Blasius, R., Be on« derrheem (vergriffen, zweite bedeutend erweiterte Auflage erscheint in Kürze). Blasius. R., WieonaderSchnoablgervachsnöa 2.40 Mk (Lustige Geschichten in odcrlansitzec Mundart) Schwär, O, DieHeimatdichtungderOberlaufitz 3 — (Ein Führer durch die Literatur der Heimat) Schwär, O., Bergftunden 3 — Müller, vr. Eurt, Gedenkbuch: LSbau 700 Fahre Stadt. (Anläßlich der 700 Iahrseier herausgegebrn, mit Abbildungen vom Festzug. der Urkunden ulw.) Preis 30 — Bei Ankündigungen im „Büchermarkt" kostet die Millimeterzeile <0 Ps«. der Gberlausitzsr Heimatzeitung bei freier 2u Flinns durch di- Dost Mk. 12.-, durch den Voten Mk. 12.—. Zahlungen können aus das Postscheckkonto Amt Leipzig Nr. 275.34 erfolgen. Bei Nichtabbestellung spätestens 14 Tags vor Beginn eines Vierteljahres läuft das Abonnement weiter Verantwortlicher Leiter: Dtto Mar», Dsichsnau.Sa. Druck und Ver la« Alwin Mar» (2nh. Gtto Mar»), Buchdruckerei, Beichenau, Sa