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Ar. 4 ! Gbe»lauflhar Helmatzettung ii licken Veronlogung und noch vielen ander»« ererbten oder an» erzogenen Elgensckosten. Diesen bestimmenden Mächten stebt jeder Mensch, auch der hervorragendste Sesckichtsforscker medr oder weniger hilflos gegenüber. S« kommt nur auf den Grad von Borel ng«. nommenheit an, mit dem der betreffende Forscher behaftet ist. Z. B. haben unsre glühendsten Friedensapostel in dem Bestreben, ja recht neutral zu sein, dem deutschen Volke und seinen früheren Führern Gedankenpänge untergeschoben, die beiden fern logen. Sie haben aus lauter Eifer, Recht zu tun, dem deutschen Volke bitter unrecht getan. Sie haben also di« Geschichte unbewußt gefälscht. Darunter befand sich auch ein angesehener Geschichtsproseffor. Wer die Geschichtswissenschaft nicht nur al« stumpfsinnige« Ak»»nbesten onsfaßt, wird stch immer wieder für irgend ein Dok' kommnis erwärmen und dabei je nach Gemütsart über den einen oder anderen Teil zweier streitender Parteien »in nicht völlig gerechtes Urteil Men. Ich Hobe bi« jetzt jedenfalls keinen gänzlich Parteilosen unter den Großen der Geschichtsforschung angetroffen, olle hatten sie über die geschichtlich gewordenen Vorgänge und Personen eine bestimmte Meinung, die von der anderen zum Teil erheblich abwich. Unter all den vorgenannten scheide ich selbstverständlich die bewußten Fälscher aus. Herr Frenzel! Mir sind die „allen Lettischen", diese Kindheiteerscheinvngen nationaler Geschichtsforschung, genau bekannt, doch bedankt es mich, als sei das damals das lang same Erwachen aus dem fürchterlichen Traum de» Mittelalters gewesen, dessen Alb wir jetzt noch nicht völlig überwunden haben. Eie fühlen stch schwer gekränkt, Herr Frenzel, daß ich in Ihnen einen Wenden wittern könnte. Ja, wäre do« denn eine Schande? Sind S'e Wende, so ist es nicht nur Ihr Recht, sondern auch Ihre Pflicht für Ihre Volksgenossen einzustehen, find Sie es nicht, dann sind Sie noch lange kein Reneaot. Sie wären eben als gewissenhafter Sohn der „slma mater" nur in deren Fußstopfen geblieben und wären ein ebenso guter Deutscher, als all« die andern vor Ihnen und noch Ihnen, die aus den altgewohnten Gleisen herau-zugehen nicht für gut befinden. Was kann ich dafür, daß Michael Frenzel einer der wütendsten Deutschenhasser war, den es jemals unter den Wenden gab. trotzdem er wirklich keine Veranlassung dazu hotte.8 Worum soll ich oerade die Toten in Ruhe lassen, wo doch die Geschichtswissenschaft, der Sie doch angehören, sich krampfhaft an olles Tote klammer», das stch in Knochen, Scherben, Berichten und Urkunden offenbart? Was wir an Ihnen nicht oesallen hat, das war weder Ihre Jugend noch Ihre gegensätzlich« Meinung, das war die Art und Weise, wie Sie Herrn Dr. Stuhl entgegenzutreten beliebten, eine Weise, wie sie unter gebi'deten Leuten im all- gemeinen nickt üblick ist. Sin Oberstudienrot, der stck mit Ge schichte beschäftigt, ist kein Anfänger oder ein blutiger Dilettant, den man mit lächerlich wirkenden Redewendungen abtoffelt. Sie machen Herrn Dr. Stuhl den Borwurf, daß er um die Kernfrage herumgehe: warum er seine Hyvotbesen nicht in einer der zahllosen wissenschaftlichen Zeitsckriflen unter- bringe. Ja, Herr Frenzel, worum soll die Stuhl'sche Lehre in einer solchen, nur von einem herzlich kleinen Kreise gelesenen Schrift eingesargt werden? Eie braucht gleich der Reformation Luft, keine stickige Urkundenluf», sondern die freie Luft der Tatsachen: sie ist eine Dolkslehre. Sie ist für das Volk gefunden und soll durch das Volk eine Macht werden, eine Wissenschaft, die dem kranken deutschen Dolkrkörper wieder neuen Lebensodem zuführen soll. — .Sämtliche europäische Historie wäre Unsinn, wenn Prof. Stuhl Recht hätte." — Wieso? Das, was Stuhl bringt ist eigentlich nicht« anderes, als das vorläufige Endergebnis einer wissenschaftlichen Entwickelung der Heimotgeschichte, dir mit den „alten Teutschen" einsetzt und für die die keltische, germanisch« und slawische Sprachforschung di« traaenden Unter, lagen geschaffen hat. Dies« Sprachforschung hat nur nickt alle zur Zett auswertbaren Erkenntnisse an sich gezogen. Sie hat sozusagen ihre eigenen Gedanken nicht zu Ende gedacht. Da« soll durchStuhl ergänzt werden! Sie glauben, daß Sie Ihr Ziel erreicht Haden. Herr Frenzel ? Da« ist ein vollendeter Irrtum Ihrersest«: im Seoeuteil, man ist in Kreisen, di» etwas unter den Unseren gelten, aus di, Sache aufmerksam geworden und steht dem Weitergang mit Spannung entgegen. Warum wollen Sie eigentlich daraus dringen, daß Herr Stuhl nichts mehr in der Helmatzeitung über «in schwebende» Problem veröffentlicht, während Sie wenige Zeilen nachher über dasselbe schwebende Problem einen Auf» sotz ankündigen, der erweisen soll, daß dieses schwebende Problem längst vollständig feftgesahren ist ? Uber da«, wa« an Ortsnomendeutungen in unseren Entgegnungen geschrieben wurde, schweigen Sie stch au«. Eie gehen da um eine beweii- kräftigere Antwort herum, wie die Katze um den heißen Brei. Sie vermuten in mir den Würzburger Jünger. Diesmal haben Sie Recht. Ich habe mit Herrn Dr. Stuhl in Würz burg im Vorbeigehen länger« Zeit über unser schwebendes Problem gesprochen. Aber nicht als Jünger, sondern als Kritiker war ich bei ihm, um einmal seftzustellen, was an seiner so überaus kühnen Theorie dran wäre. Ich sage Ihnen, Herr Frenzel, sie stimmt! Sie stimmt viel mehr, als ich je zu boffru wagte. Ich habe mit seinem Schlüssel geradezu verblüffende Ergebnisse gezeitigt, dort, wo Ichs kritisch durcharbeiten konnte, in der Heimat. Davon «in anderes Mal. Ich glaube, es hat keinen Zweck, wenn wir uns in dieser Weis« weiter unterhalten, Herr Frenzel. Bringen Sie Ihre Beweise, wir werden unsere bringen. Die Leserschaft ist selbst oollbefähigt, sich ihr eigene« Urteil zu bilden. Vielleicht finden stch dann auch Heimatforscher bereit, zur Sache mit beizutragen, die stch bisher in der Befürchtung zurück- hielten, daß sie leicht ähnlichen Versuchen zur Lächerlichmachung ausgesetzt sein könnten, wie Sie das Herrn Dr. Stuhl gegen über für notwendig befanden. Mit vorzüglicher Hochachtung Oybin, den 3l. Januar 1922. Alexander Haase. veutscke Ibeimatbilder Verlag von Gert ha Zi Nossen, tzautzen. Licklblldsr Vorträge 1 ! Zu empkeklen kür Vereine und Schulen in Stadt und Land. Näheres durch G. Zillssssn, Gautzen, VVettinstr. 40. Postkarten in Mappen zu 10 Stck. 5.— M. biunftdlätter in Grütze 20X28 io.— „ sehr geeignet kür kleine Geschenke. Der beste Freund Freunde nennt der Mensch gar viele. (Oft kennt er den besten nicht, Denn aus leichtgesinnte Spiele Leistet dieser Freund Verzicht. Dennoch bleibt er dir der Veste. Ist nicht dein Gewissen tot. Denn durch dein Gewissen spricht ja Täglich, stündlich stete, dein Gott. Horberl Hvntinrr. ^nutzen